FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017

uns an einem neuen Startpunkt, von dem aus aktives Management die Chance hat, seine Vorteile auszuspielen, nämlich in sicherlich volatiler werdenden Zeiten ein besseres Er- gebnis abzuliefern, als passive Investments das können. Über die Stärken Ihrer Gesellschaft ha- ben Sie gesprochen. Was sind Bereiche, in denen es noch Schwächen gibt? Ich würde nicht von Schwächen sprechen, aber es gibt sicher Bereiche, in denen wir noch gute Möglichkeiten zur Expansion haben. Unsere im Herbst vergangenen Jahres vollzogene Akquisition von Analytic Investors zum Beispiel war ein durchaus bewusster Schritt. Wir haben damit unsere Expertise in aktiv gemanagten quantitativen Strategien nachhaltig gestärkt. Das war wichtig, denn es ist nun einmal eine Tatsache, dass zunehmend mehr Investoren auf der Suche nach kosten- günstigen und transparenten Strategien sind. Die Möglichkeiten dazu im eigenen Hause zu haben erkennen wir schon jetzt als klaren Vor- teil gegenüber vielen Wettbewerbern. Aber auch für unser eigenes Fondsmanagement zie- hen wir aus dieser Übernahme Vorteile. … die worin bestehen? Es ist sozusagen ein neuer Dialog zwischen den einzelnen Investment-Teams entstanden, von dem sowohl die aktive wie auch die pas- sive Seite profitiert. Die quantitative Expertise der früheren Analytic Investors hilft, neue Tools für die Seite der aktiven Manager zu entwickeln. Die aktive Seite konnte den neuen Kollegen auf der passiven Seite zeigen, was sie sozusagen verpasst haben, als sie die Erkenntnisse der Fundamentalanalyse noch nicht in ihre Prozesse integriert hatten. Wenn man den heute zunehmend wich- tigen Bereich Multi-Asset betrachtet, dann ist Ihre Gesellschaft in diesem Sektor, der bisher gerade einmal fünf Prozent des insgesamt verwalteten Fondsvolumens ausmacht, im Prinzip noch ein Leichtgewicht. Anhand der reinen Zahlen mag das nach außen hin so wirken, aber auch in diesem Bereich haben wir uns deutlich verstärkt. So konnten wir beispielsweise bereits im Februar mit Nicolaas Marais als Head of Multi-Asset Solutions einen ausgewiesenen Spezialisten gewinnen, der bis dahin in gleicher Position für Schroders gearbeitet hat. Im Sommer sind zudem Kevin Kneafsey, ebenfalls Ex-Schro- ders, und Jonathan Hobbs von Blackrock zum Multi-Asset-Team gestoßen. Wir verfügen zudem mit unseren diversen Investment- Teams, mit denen wir im Grunde alle bedeu- tenden Assetklassen abbilden können, über die notwendigen Einzelstrategien, die man für entsprechend umfassende Multi-Asset-Lösun- gen braucht. Die haben natürlich andere auch. Zu- dem ist gerade der Multi-Asset-Bereich inzwischen schon sehr stark besetzt durch Angebote Ihrer Wettbewerber. Was bringen Sie mit, um sich zu diffe- renzieren? Natürlich bietet schon heute eine ganze Reihe von Asset Managern Multi-Asset-Produkte an. Das heißt aber nicht, dass auch alle Ange- bote durch die Bank gut sind. Vieles hängt dabei eben vom entsprechenden Team ab, das die Anlageentscheidungen trifft, vor allem aber auch von der Breite der Investmentmög- lichkeiten, aber auch der Tiefe der Research- kapazitäten. In beiden Belangen sehen wir uns wie eben beschrieben im Vorteil gegenüber so manchem Mitbewerber. Wir bringen aber noch einen aus meiner Sicht sehr wesent- lichen Pluspunkt mit. Als Asset Manager sind wir Teil der übergeordneten Einheit Wealth and Investment Management Division von Wells Fargo. Und ich betrachte es als ein Alleinstellungsmerkmal, dass wir darüber in Kristi Mitchem: „Es geht überhaupt nicht um die Frage, ob aktiv oder passiv besser ist, wie sie die meisten Diskussionen zu diesem Thema beherrscht. Die Frage muss lauten: Wann passiv und wann aktiv und jeweils für wen?“ vertrieb & praxis I kristi mitchem | wells fargo asset management 246 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 » Natürlich bietet schon heute eine ganze Reihe von Asset Managern Multi-Asset-Produkte an. Das heißt aber nicht, dass auch alle Angebote durch die Bank gut sind. « Kristi Mitchem, Wells Fargo AM Foto: © Christoph Hemmerich Wells Fargo Asset Management Unternehmenskennzahlen Verwaltetes Fondsvermögen 487 Mrd. USD Investment Teams 29 Investmentspezialisten über 500 Mitarbeiter insgesamt ca. 1.300 Niederlassungen weltweit 21 Quelle: Wells Fargo Asset Management Verwaltetes Fondsvermögen Assetklasse AuM in USD AuM-Anteil Aktien 95 Mrd. 20 % Anleihen 262 Mrd. 54 % Geldmarkt 96 Mrd. 20 % Alternatives 7 Mrd. 1 % Multi-Asset 27 Mrd. 5 % Quelle: Wells Fargo Asset Management

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=