FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017

ganz klar im Fokus. Deutschland ist der euro- päische Wachstumsmarkt für Amundi. Nur um Ihnen eine Idee von der Dynamik zu geben: Zu Jahresbeginn lagen dieAssets, dieAmundi und Pioneer für Kunden aus Deutschland managen, bei rund 36 Milliarden Euro. Über den Som- mer kamen bereits vier Milliarden Euro dazu, sodass wir Stand Ende September auf 40 Mil- liarden Euro kommen. Die Erwartung aus Paris ist, das verwaltete Vermögen in den kommen- den drei Jahren um 50 Prozent zu steigern – wir möchten also deutlich Marktanteile gewin- nen. Als Nummer eins in Europa muss eine starke Positionierung in Deutschland unser An- spruch sein. Darum auch das klare Bekenntnis, dass wir die deutsche Kapitalverwaltungsge- sellschaft behalten und mit eigenen Portfolio- managern vor Ort vertreten sein möchten. Bleibt die Münchner KVG tatsächlich langfristig bestehen? Oder ist das nur ein Bekenntnis für ein paar Jahre? Das ist eine langfristige Entscheidung. Die KVG ist Teil der Wachstumsstrategie. Wir möchten auf Kundenwunsch in der Lage sein, deutsche Fonds auflegen zu können. Darauf legen insbesondere einige institutionelle Investoren Wert, genau wie auf ein deutsch- sprachiges Portfoliomanagement. Die Präsenz vor Ort ist uns sehr wichtig. München gehört aber nicht zu den sechs globalen Investmentzentren, mit denen Amundi nach der Übernahme promi- nent geworben hat. München bleibt aber eines der zehn lokalen Investmentzentren. Unser Team ist speziali- siert auf Multi-Asset- und Income-Produkte. Die Kollegen sind natürlich in das globale Netzwerk eingebunden, bleiben aber in Mün- chen. Von dort aus verwalten wir beispiels- weise auch Multi-Asset-Mandate für den italienischen Retail-Markt. Auch drei unserer vier großen Income-Fonds werden weiterhin von München aus gemanagt. Punktuell kann es Veränderungen im Investmentteam geben. Das Gros der Manager bleibt aber in München. Wie groß ist das kombinierte Vertriebs- team denn inzwischen? Im Marketing und Vertrieb arbeiten in Summe 50 Kollegen. Unser Sales-Team, das die HVB betreut, hat sieben Mitarbeiter. Im Dritt- vertrieb arbeiten acht Kollegen, im institutio- nellen Vertrieb sieben, dazu kommt das Team für ETFs und andere passive Lösungen mit vier Mitarbeitern. Das zeugt schon von einer gewissen Vertriebsstärke in Deutschland. Auch der Standort Frankfurt wird aufgewertet. Hier arbeiten wir nun mit einer echten Nie- derlassung der deutschen KVG, nicht mehr wie bisher mit einem Vertriebsbüro. Vertreiben die Ex-Pioneer-Sales-Profis denn schon Amundi-Fonds und um- gekehrt? Ja. Wir haben großen Wert darauf gelegt, nach der offiziellen Übernahme kein Betreuungs- vakuum entstehen zu lassen. Daher haben wir direkt nach dem Closing geklärt, wer welche Kunden betreuen wird – das ist sowohl für die Klienten als auch für die Kollegen sehr wich- tig. Das geht aber nur, wenn die Vertriebs- mitarbeiter zumindest die wichtigsten der für sie neuen Produkte kennen. Im Juli und August liefen deshalb zahlreiche Schulungen, in denen wir uns wechselseitig auf den neues- ten Stand gebracht haben. Welche Amundi-Fonds finden die frühe- ren Pioneer-Kollegen beziehungsweise deren Kunden denn besonders inter- essant? Eine echte Neuerung sind natürlich die ETFs und die Smart-Beta-Produkte, bei denen wir eine hohe Nachfrage sehen. Auf großes Inter- esse stoßen auch die thematischen Invest- ments, die von der Amundi-Tochter CPR Asset Management angeboten werden. Kürz- lich lancierte CPR zum Beispiel den „Food for Generations“-Fonds, der Renditechancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Ernährungssektors nutzt. Solche innova- tiven Investmentkonzepte finden die Ver- triebspartner spannend. Doch es geht nicht nur um einzelne Fonds. Wir können unseren Kun- den auch neue Tools und Dienstleistungen bieten, die wir früher nicht hatten, beispiels- weise digitale Lernmodule oder eine standar- disierte Vermögensverwaltung. Können die früheren Pioneer-Kollegen, die bisher für aktive Investments gewor- ben haben, denn plötzlich glaubhaft auch für ETFs trommeln? Ja, das glaube ich schon (lacht) . Die meisten unserer Kunden haben eine klare Vorstellung davon, wann sie aktive und wann passive Pro- dukte einsetzen möchten. Unsere Aufgabe ist es, ihnen die Investmentlösungen zu bieten, Evi Vogl: „Es besteht der Wille, Pioneer sehr schnell in Amundi zu integrieren, was ich für enorm wichtig halte. Schließlich gilt es, keine Zeit zu vergeuden.“ vertrieb & praxis I evi vogl | amundi 260 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 » Als Marktführer in Europa wird man anders wahrgenommen als früher. « Evi Vogl, Amundi Foto: © Christoph Hemmerich

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