FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017
306 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 Euro investiertem Vermögen. So zählt die Serie am Ende 40 Portfolios, die zusammen auf ein Volumen von rund 2,5 Milliarden Euro kommen. Trotz der schier unüberschaubaren Vielfalt im Detail folgen alle Vermögensportfolios einer einheitlichen Anlagestrategie. Die ver- antwortet Oliver Postler, Chefanlagestratege Private Banking bei der Hypovereinsbank. „Unsere Lösungen verfolgen den Multi-Asset- Gedanken im globalen Kontext. Dabei bieten sie eine breite Streuung über Aktien, Anleihen und alternative Anlageklassen wie Rohstoffe“, fasst der Investmentprofi das Konzept zusam- men. „Auch wenn die Portfolios weltweit aus- gerichtet sind, berücksichtigen wir besonders Investments in Europa.“ Fehltriebe abschneiden Postler und sein Team leiten ihre Invest- mentstrategie aus ihrer globalen Konjunktur- prognose ab. Dabei machen sie aussichtsrei- che Regionen und Sektoren aus. Dann gehen sie auf die Suche nach den passenden Instru- menten, um die Anlagestrategie umzusetzen. „Der Großteil der Investments erfolgt in Ein- zeltitel“, erläutert Postler. „Auf der Aktienseite investieren wir in Large und Mid Caps, Small Caps bleiben eher außen vor. Auf der Anlei- henseite nutzen wir primär Staatsanleihen so- wie Investment-Grade-Unternehmensanlei- hen.“ Das Private-Banking-Team stützt sich dabei auch auf das Analystennetzwerk der Muttergruppe Unicredit. Die Anlagestrategie für die Portfolios werde aber eigenständig in München entwickelt und umgesetzt, betont Postler. „Aus dem Mix der Meinungen und Kompetenzen im Strategieteam entsteht eine vielschichtige Diskussion, die dann in einer Entscheidung mündet“, berichtet der HVB- Mann. „Wie die Gärtner versuchen wir, Fehl- triebe frühzeitig abzuschneiden, sodass eine schöne Blütenpracht wächst.“ Hauseigene Investments seien ausgeschlos- sen, um die Unabhängigkeit des Anlagepro- zesses zu demonstrieren, so der Chefstratege. „Bei kleineren Märkten oder Nischen greifen wir auch auf börsengehandelte Indexfonds zu- rück. Diese machen derzeit rund 25 Prozent aus.“ Die Zusammensetzung der Portfolios überwacht ein Risikomanagement-Team bis hinunter auf die Einzeltitelebene. „Allerdings ist das Risiko- vom Portfoliomanagement getrennt. Wir sind der Überzeugung, dass eine separate Kontrolle der Risiken den Invest- mentprozess besser unterstützt“, so Postler. Rendite mit gutem Gewissen Das Team setzt ohnehin schon darauf, die Schwankungen im Zaum zu halten. „Im Fokus steht die Herausforderung, Rendite- chancen wahrzunehmen, aber auch die Risi- ken in Grenzen zu halten“, so der Private- Banking-Stratege. „Der Großteil der Kunden ist eher konservativ ausgerichtet und legt Wert auf geringe Risiken. Wir wollen nicht den letzten Safttropfen aus der Zitrone herausquet- schen.“ Eine gewisse Risikobereitschaft müs- se der Kunde allerdings mitbringen. Im aktu- ellen Zinsumfeld gebe es ohne eine gewisse Akzeptanz von Risiken auch keine Perfor- mancechancen. Diese Vorsicht führt aber auch zu Rating-Noten, die bestenfalls im Mittelfeld rangieren (siehe Tabelle unten). Gut bei den Anlegern kommt die nachhal- tige Portfoliovariante an. „Das Thema hält auch bei Privatanlegern zunehmend Einzug“, berichtet Postler. Bei den nachhaltigen Port- folios verfolge sein Haus in Zusammenarbeit mit Oekom Research einen Best-in-Class-An- satz, der zudem bestimmte harte Ausschluss- kriterien umfasse. „Das Anlageuniversum ist dadurch zwar etwas kleiner, aber es entsteht unserer Erfahrung nach daraus kein Perfor- mancenachteil“, meint der Anlagechef. So zählt diese Produktlinie tatsächlich noch zu den renditeträchtigeren Varianten der gesam- ten HVB-Serie. SEBASTIAN ERTINGER | FP bank & fonds I exklusivfonds der banken Foto: © Hypo-Vereinsbank Oliver Postler, Hypovereinsbank: „Wir wollen nicht den letzten Safttropfen aus der Zitrone herausquetschen.“ Die hauseigene Fondsserie der Hypovereinsbank Mittelauf- Volumen kommen Laufen- Morning- in lfd. Jahr de Morning- star Laufen- 3 5 10 Mio. in Mio. Auflage Kosten star- Sustain- des Jahre Jahre Jahre Name ISIN Euro* Euro* datum (p. a.) Sterne ability Jahr (p. a.) (p. a.) (p. a.) HVB Vermögensdepot Privat Balance DE000A0M0341 1.648,3 -192,2 Feb. 2008 2,15 % ★★ – 0,7 % 1,8 % 1,8 % – HVB Vermögensdepot Privat Chance Plus DE000A0MKRG3 204,2 -5,5 Feb. 2008 2,44 % ★★ – 7,6 % 7,0 % 5,9 % – HVB Vermögensdepot Privat Defensiv DE000A0RL2A7 27,7 -5,1 Okt. 2009 1,26 % ★ – -0,5 % 0,0 % -0,5 % – HVB Vermögensdepot Privat Wachstum DE000A0M0358 1.214,0 -23,1 Feb. 2008 2,26 % ★★ – 2,3 % 3,2 % 3,0 % – Private Banking Verm.portfolio Klassik 50 DE000A0M0242 213,0 14,5 Okt. 2007 2,07 % ★★ – 2,4 % 2,5 % 4,0 % 1,0 % Private Banking Verm.portfolio Klassik 70 DE000A0M0283 187,5 1,9 Okt. 2007 2,09 % ★★ 4,8 % 4,2 % 5,7 % 1,2 % Private Banking Verm.portfolio Klassik 100 DE000A0M03Q5 74,3 -1,4 Okt. 2007 2,14 % ★★★ 8,2 % 6,7 % 8,1 % 1,3 % Private Banking Verm.portfolio Flex Select 70 DE000A0RL2L4 462,8 -12,8 Juli 2012 1,81 % ★★ – 3,3 % 3,2 % 3,3 % – Private Banking Verm.portfolio Trend Select 50 DE000A0NBJ31 72,7 -6,1 Juni 2009 2,19 % ★ – 1,2 % 1,6 % 1,7 % – Private Banking Verm.portfolio Nachhaltig A DE000A0M03U7 781,8 80,1 Okt. 2007 2,06 % ★★★ 3,3 % 3,4 % 4,7 % 2,3 % Private Banking Verm.portfolio Nachhaltig B DE000A0M03Y9 708,7 177,4 Okt. 2007 2,09 % ★★ 5,9 % 5,1 % 6,4 % 2,3 % Dargestellt sind die „HVB Vermögensdepots“ sowie die Varianten der „Private Banking Vermögensportfolios“, die keine Mindestanlagesumme aufweisen und die Erträge thesaurieren. Quellen: Morningstar, BVI-Einzelfondsstatistik | Stand: 31.10.2017 | *Volumen und Mittelaufkommen per 31.8., alle Anteilsklassen (Gebührenvarianten, thesaurierend und ausschüttend) zusammengefasst AK TUE L L ER H I NWE I S : Besuchen Sie den Vortrag „Nachhaltigkeit, Klima- wandel, Energie“ von Sven Plöger, TV-Moderator und Meteorologe, am FONDS professionell KON- GRESS in Mannheim am 24. und 25. Jan. 2018. Anmeldung: www.fondsprofessionell.de
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