FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017
58 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 news & products I banken Foto: © Sal. Oppenheim, Commerzbank, Die Hoffotografen, Bankenverband, Donner & Reuschel SAL. OPPENHEIM Deutsche Bank beerdigt Kölner Traditionshaus Sal. Oppenheim wird aufgespalten. Das Investment Management geht in der Deutschen Asset Management auf, die Privatkunden werden künftig vomWealth Management der Deutschen Bank mit- betreut. Schon im April gab es Spekula- tionen darüber, dass das institutionelle Geschäft der Kölner Privatbank in die Deutsche AM integriert werden soll, um die Fondssparte der Deutschen Bank für ihren geplanten Börsengang aufzuhüb- schen. Kurz zuvor hatte Sal.-Oppenheim- Chef Wolfgang Leoni, der das Institut nach turbulenten Jahren wieder in ruhigeres Fahr- wasser gelenkt hatte, die Bank verlassen. Ver- mutlich war er mit den Gedankenspielen in der Frankfurter Zentrale, die nun Realität wer- den, nicht einverstanden. Die quantitative Investmentexpertise von Sal. Oppenheim gilt innerhalb des Konzerns als echtes Asset – die entsprechenden Strategien der Kölner für institutionelle Investoren über- zeugen seit Jahren mit guten Ergebnissen. „Mit dieser Expertise wird die Vermögensver- waltung von Sal. Oppenheim ein Gewinn für die Deutsche Asset Management sein“, lässt sich Deutsche-AM-Chef Nicolas Moreau in einer Mitteilung zitieren. Die Deutsche Bank möchte Teile ihrer Fondssparte an die Börse bringen, um ihr Kapital aufzupolstern. In den Geschäftszahlen wird die Quant-Sparte von Sal. Oppenheim bereits der Deutschen AM zugeschlagen. Die rechtliche und opera- tive Integration ist für das erste Quartal 2018 geplant. Die Überführung der Privatkunden in die Deutsche Bank soll im Lauf des kom- menden Jahres erfolgen. „Nach Abschluss der Integration der Geschäftsbereiche wird die Deutsche Bank die Marke Sal. Oppenheim nicht weiter betreiben“, heißt es. Die Deutsche Oppenheim Family Office bleibe als eigen- ständiges Family Office weiter bestehen. POSTBANK Beim Anschluss an die Mutter fallen Stellen weg Die Deutsche Bank hat den Zusammen- schluss mit der Postbank offiziell verkün- det – die Integration des Bonner Instituts war nach der Beerdigung der Börsen- pläne vorangetrieben worden. Allerdings sollen beide Marken erhalten bleiben. Die Integration hat aber Folgen für die Mit- arbeiter. „Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es einen Stellenabbau gibt, das haben wir von Anfang an so gesagt. Es wäre aber der falsche Zeitpunkt, jetzt schon über konkrete Zahlen zu reden“, sagte Christian Sewing, bei der Deutschen Bank Vorstand für das Privatkundengeschäft, in einem Interview. Zwar wolle man ab 2020 jährlich 900 Millionen Euro an Kosten sparen. Es sei aber noch nicht entschieden, was das für die Mitarbeiter bedeute. Der bei der Postbank für den Bereich zustän- dige Frank Strauß erläuterte die künftige Aufgabenverteilung in der Gruppe: „Die Deutsche Bank konzentriert sich auf das beratungsintensive Geschäft, hier wollen wir der Risikomanager unserer Kunden sein. Die Postbank ist die Bank für das tägliche Geschäft – gut erreichbar, mit einem hohen Anteil an Onlinekonten“, so Strauß. Im Jahr 1789 wurde die Privatbank Sal. Oppenheim gegründet, im Jahr 2018 wird sie Geschichte sein. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Dominik Steinkühler, Commerzbank Dominik Steinkühler, ehemaliger Chef des auf Onlinekredite spe- zialisierten Fintechs Lendico, ist seit Anfang Oktober bei der Frankfurter Commerzbank tätig. Er soll dort die digitale Trans- formation des Firmenkunden- geschäfts verantworten. Stein- kühler hatte Lendico im Jahr 2013 mitgegründet. Michael Kemmer, Bankenverband Zum Jahresende verlässt Mi- chael Kemmer auf eigenen Wunsch den Bundesverband deutscher Banken. Kemmer führt als Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstands den Ver- band seit Oktober 2010. Nach sieben Jahren an der Spitze des Bankenverbandes wolle er jetzt eine neue Richtung einschlagen. Andreas Krautscheid, Bankenverband Ab Jahresbeginn führt Andreas Krautscheid, Mitglied der Haupt- geschäftsführung, den Banken- verband. Krautscheid gehört seit 2011 zur Hauptgeschäftsführung. Nach Führungspositionen in mehreren Industrieunternehmen war er unter anderem Mitglied des Deutschen Bundestages und des Bundesrates. Christian Ossig, Bankenverband Neben Krautscheid wird Christian Ossig, ebenfalls Mitglied der Hauptgeschäftsführung, den Bankenverband gemeinschaftlich führen. Ossig kam 2016 vom Institute of International Finance in Washington in die Haupt- geschäftsführung und verfügt über viel Erfahrung im Bank- und Kapitalmarktgeschäft. Jörg Laser, Donner & Reuschel Vorstandsmitglied Jörg Laser hat das Privatbankhaus Donner & Reuschel per Ende September 2017 auf eigenen Wunsch ver- lassen. Laser stand 15 Jahre bei dem Institut unter Vertrag. Der Vorstand von Donner & Reu- schel besteht damit künftig aus Vorstandssprecher Marcus Vitt und Uwe Krebs.
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