FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2017

62 www.fondsprofessionell.de | 4/2017 news & products I banken Foto: © Ethikbank, Saar LB, ING-Diba, Hessische Landesbank, Sparkasse Ulm, Comdirect COMINVEST Nach starkem Start ebben Zuflüsse im Robo-Angebot der Comdirect ab Kunden der Comdirect haben bereits mehr als 150 Millionen Euro über die automatisierte Geldanlageplattform „Cominvest“ investiert. Das geht aus dem Quartalsbericht der Com- merzbank-Tochter per Ende September 2017 hervor. Allerdings ebbte der Schwung nach dem Start im Mai rasch ab. Während in den ersten Wochen 100 Millionen Euro in den Robo-Berater flossen, waren es von Juni bis September nur noch rund 50 Millionen Euro. Der Grund dafür dürfte sein, dass das Institut im dritten Quartal die Marketingausgaben zurückgefahren hat. „Mit der Markteinfüh- rung von Cominvest haben wir einen beson- ders einfachen und bequemen Zugang zur Geldanlage für unsere Kunden geschaffen“, sagte Comdirect-Vorstandschef Arno Walter. Cominvest ging in drei Ausprägungen an den Start. In der Variante „Wir gemeinsam“ gibt die Bank Empfehlungen und überwacht das Depot, die Entscheidung liegt aber beim Kun- den. Rechtlich handelt es sich hierbei um eine Anlageberatung. Die Version „Wir für Sie“ entspricht einer Finanzportfolioverwaltung – der Kunde entscheidet sich anfangs für eine Anlagestrategie, danach muss er sich um nichts mehr kümmern. BeimAngebot „Sie für sich“ handelt es sich um eine Anlagevermitt- lung: Der Kunde erhält nur unverbindliche Vorschläge, die er dann selbstständig um- setzen muss. Dass das Angebot offensichtlich ankommt, unterstreicht die Bedeutung einer großen Kundenbasis für den Erfolg neuer Produkte. Zahlreiche Start-ups brachten ihre „Geldanlageautomaten“ deutlich früher auf den Markt als die Quickborner Direktbank, tun sich aber schwer, schnell genügend Kunden zu gewinnen. FUSIONEN Genossen gehen zusammen, Sparkassen bleiben lieber allein Schrumpfende Erträge und die strengere Re- gulierung zwingen immer mehr Geldhäuser, Filialen zu schließen. In diesem Umfeld ist die Option, mit anderen Instituten zu fusionie- ren, verlockend, zeigt eine Studie der Unter- nehmensberatung Berg Lund & Company. Bei den Genossenschaftsbanken rechnen die Vorstände damit, dass bis 2019 jede zehnte Bank in einem anderen Institut aufgeht. Jeder achte Manager geht sogar davon aus, dass sich die Anzahl der Genossenschaften in den kommenden zwei Jahren mehr als halbieren wird. „Wie die Studie zeigt, planen zwei Drittel der bereits fusionierten Institute sogar weitere Zusammenschlüsse“, sagt Ingo Garczorz von Berg Lund & Company. Die befragten Sparkassen sind deutlich zu- rückhaltender. Von einer Halbierung der Spar- kassenzahl bis zum Jahr 2019 gehen gerade einmal drei Prozent der Manager aus. Etwa jeder Vierte rechnet mit mindestens hundert Fusionen. Die Kollegen aus den Genossen- schaftsbanken zeichnen ein düstereres Bild ihrer Konkurrenz: Hier gehen 60 Prozent von mindestens hundert Sparkassenfusionen aus. Ein Fünftel glaubt sogar, dass bis 2019 jede Sparkasse eine Fusion durchlaufen wird. Arno Walter, Comdirect: „Wir haben einen einfachen und bequemen Zugang zur Geldanlage geschaffen.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Katrin Spindler, Ethikbank Katrin Spindler zog im Juni in den Vorstand der Ethikbank ein und löste damit Renate Weber ab, die nach 25 Jahren bei dem sozial-ökologischen Kreditinstitut in den Ruhestand ging. Spindler verantwortete davor als Proku- ristin die Bereiche Vertrieb, Vor- standsstab und die Betriebsor- ganisation. Thomas Bretzger, Saar LB Zum Jahreswechsel übernimmt Thomas Bretzger den Chefsessel bei der Saar LB in Saarbrücken von Werner Severin. Dieser tritt nach 33 Jahren Tätigkeit im Vor- stand in den Ruhestand. Bretzger kommt von der Oldenburgischen Landesbank, wo er seit 2012 als Vorstand für das Risikomanage- ment verantwortlich ist. Bernd Geilen, ING-Diba Die Direktbank ING-Diba mit niederländischer Mutter hat Bernd Geilen zum stellvertre- tenden Vorstandsvorsitzenden ernannt. Der 53-jährige Geilen startete seine Karriere 1992. Zudem wurde Claus Dieter Hoff- mann, seit 2011 Mitglied des Aufsichtsrates, zu dessen Vorsit- zenden gewählt. Christian Schmid, Hessische Landesbank Anfang Oktober hat Christian Schmid die Vorstandsverantwor- tung für den Immobilienbereich der Hessischen Landesbank übernommen. Der 49-Jährige löst damit Jürgen Fenk ab, der die Bank Ende September ver- lassen hat. Schmid wechselte von der Wiesbadener Aareal Bank. Stefan Bill, Sparkasse Ulm Der 45-jährige Stefan Bill über- nimmt Anfang April 2018 den Vorstandsvorsitz bei der Sparkas- se Ulm. Er löst den langjährigen Vorstandschef Manfred Oster ab, der nach über 32-jähriger Vor- standstätigkeit im März 2018 in den Ruhestand geht. Bill kommt von der Sparkasse im bayrischen Altötting-Mühldorf.

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