FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018
228 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 bliebe also ein Ertrag von 35 Cent. Beim Branchenriesen Blackrock sind es hingegen rund 44 Cent, beim europäischen Marktführer Amundi sogar mehr als 47 Cent. Allerdings sind die Franzosen auch besonders sparsam: Eine derart niedrige Cost-Income Ratio wei- sen sonst nur Spezialanbieter oder Boutiquen aus. Als ein dicker Kostenblock der DWS gilt die Vergütung. Im Durchschnitt verdient jeder der 3.800 Mitarbeiter 200.000 Euro. Das sei deutlich mehr als bei vielen Konkurrenten, monieren Analysten. In Bewegung In den Präsentationen zum Börsengang un- terstreicht das Haus seine breite Aufstellung. So spielt die DWS die Rolle des Mutterkon- zerns als Vertriebskanal herunter. „Die Bedeu- tung des hauseigenen Vertriebsnetzes ist nicht so groß“, sagte Moreau bei einer Rede vor Investoren Anfang Dezember. Nur zwölf Pro- zent des verwalteten Vermögens entspringen dem Deutsche-Bank-Netz. Bricht man dies jedoch auf den Anteil am deutschen Retail- bereich herunter, stammen immerhin 32 Pro- zent der Assets aus den Filialen mit dem blauen Logo. Zudem ist Deutschland klar der wichtigste Markt: 42 Prozent der insgesamt 700 Milliarden Euro Volumen stammen aus der Heimat. Dank des Börsengangs lässt sich auch die Bedeutung des Vertriebspartners DVAG genau beziffern. Auf den Finanzver- trieb entfallen demnach 15,9 Milliarden Euro des in DWS-Fonds verwalteten Geldes. Auch bei der Streuung über die Produkt- gruppen finden sich Schattenseiten. ETFs und andere Indexfonds avancierten zwar zum zweitstärksten Bereich nach Volumen. Doch als Ertragsquelle rangieren die passiven Pro- dukte nur an vierter Stelle. Demgegenüber spielen trotz ihres geringen Volumens alterna- tive Anlagen die zweithöchsten Erträge ein. Kein Wunder, dass Moreau dieses Segment ausbauen will. Das Haus steht jedenfalls vor einer neuen Ära. „Es kam einiges in Bewe- gung. Vieles ist nun möglich, was früher undenkbar war“, berichtet ein Insider. Auch Europachef Thorsten Michalik (siehe Inter- view ab der nächsten Seite) sagt: „Ich habe das Gefühl, dass die Stimmung noch nie so gut war wie jetzt.“ SEBASTIAN ERTINGER | FP vertrieb & praxis I erstnotiz der dws DWS dekodiert Der Asset Manager erzielte 2017 einen Erlös von rund 2,4 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von gut 630 Millionen Euro. Passiv räumt ab Nettomittelaufkommen pro Jahr in Mrd. Euro Der Wachstumsmarkt sind börsengehandelte Indexfonds. Doch die Margen der passiven Produkte sind eher mager. Quelle: DWS-Firmenpräsentation Februar 2018 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 2017 2016 2015 2014 Passiv Aktiv gesamt Alternativ +10 Mrd. +9 Mrd. +9 Mrd. +11 Mrd. +5 Mrd. +26 Mrd. -5 Mrd. -2 Mrd. -31 Mrd. -9 Mrd. Ertragsbringer Adjustierter Ertrag nach Produktgruppen Aktien und alternative Produkte spielen den höchsten Ertrag ein. Volumentreiber Verwaltetes Vermögen nach Produktgruppen Das meiste Geld liegt in Rentenportfolios. Quelle: DWS-Firmenpräsentation Februar 2018 | per 31.12.2017 600 500 400 300 200 100 0 0 50 100 150 200 Anleihen aktiv Passiv Aktien aktiv Alternativ Multi Asset aktiv Geldmarkt aktiv Systematisch und quantitativ aktiv 293 Mio. Euro 247 Mrd. Euro 52 Mrd. Euro 765 Mio. Euro 52 Mio. Adjustierter Ertrag nach Produktgruppe Verwaltetes Vermögen nach Produktgruppen Schwankende Gehälter Gehaltsausgaben (adjustiert) in Mio. Euro Bei den Gehältern fallen mit dem Börsengang die Beschränkungen durch die Bankmutter weg. Quelle: DWS-Firmenpräsentation Februar 2018 | per 31.12.2017 0 200 400 600 800 1.000 2017 2016 2015 0 W Fixe Vergütung Variable Vergütung 524 Mio. Euro 330 Mio. Euro 551 Mio. Euro 139 Mio. Euro 519 Mio. Euro 244 Mio. Euro Heimatverbunden Anteil des verwalteten Vermögens | Gesamt: 700 Mrd. Euro Auf die Wachstumsregion Asien entfallen lediglich fünf Prozent des Volumens. Quelle: DWS-Firmenpräsentation Februar 2018 | per 31.12.2017 azifik A s ien-P rd. 38 M % 5 Europa, Nahost und Afrika ohne Deutschland 173 Mrd. 25 % Amerika 193 Mrd. 28 % Deutsch- land 296 Mrd. 42 %
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