FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018

rung und die Millenniumsumstellung zusam- men – nur weil die Steuergesetzgebung geän- dert wird. Von Mifid II ganz zu schweigen. Und das war sicherlich nicht die letzte Regu- lierung dieses Ausmaßes. Dazu kommen höhere Kundenanforderungen und nötige Investitionen in die Digitalisierung. Ihre These ist, dass einige Mitbewerber das künftig nicht mehr stemmen können? Ja. Eine Master-KVG, die weniger als 200 Milliarden Euro verwaltet, wird auf Dauer nicht überleben können, davon sind wir über- zeugt. Das Gleiche gilt für spezialisierte Pri- vate-Label-Anbieter mit weniger als 20 Mil- liarden Euro. Allein aus harten kommerziellen Erwägungen heraus ist die Zeit reif für eine Konsolidierung. Dafür stehen wir bereit. Übernahmen sind aber auch aus einem zwei- ten Grund für uns denkbar, nämlich wenn sie dabei helfen, unsere Wachstumsstrategie ab- zurunden, ich denke beispielsweise an zusätz- liche Produkte, Spezialthemen oder einen Markteintritt imAusland. Universal-Investment möchte sich inter- nationalisieren? Den Anteil internationaler Erträge wollen wir definitiv erhöhen. Unsere Lösungen für insti- tutionelle Investoren und Asset Manager funk- tionieren auch jenseits des Heimatmarktes. Luxemburg ist heute schon unser wachstums- stärkster Standort mit inzwischen rund 50 Mitarbeitern und gut 30 Milliarden Euro Assets. Das möchten wir bewusst vorantrei- ben. Wir werden zum Beispiel schauen, wie wir vom Brexit profitieren können. Britische Asset Manager sollen über Ihr Haus Fonds in Luxemburg auflegen? Das ist eine Möglichkeit, genau. Wir haben zwar heute schon zahlreiche ausländische Asset Manager auf unserer Plattform, aber in diesem Bereich gibt es weiterhin viel Poten- zial. Wir wissen, dass wir mit unserer breiten Aufstellung auch internationalen Asset Mana- gern ein attraktives Paket anbieten können. Viele britische Investmenthäuser bereiten sich auf den Brexit vor, indem sie Verwal- tungsgesellschaften in Luxemburg oder Dublin eröffnen. Dazu braucht es nicht unbedingt ein Haus wie Ihres. Einige Anbieter haben schon kommuniziert, diesen Weg zu gehen, das stimmt. Aber noch haben sich längst nicht alle Asset Manager festgelegt. Das gilt für Ucits-Fonds, aber ins- besondere für den Alternatives-Bereich. Da beginnen viele Marktteilnehmer erst langsam damit, sich mit den Auswirkungen des Brexit zu beschäftigen. Auf die Frage, wie ein briti- sches Private-Equity-Haus seine Fonds künf- tig innerhalb der EU produzieren und vertrei- ben soll, haben noch längst nicht alle Anbieter eine Antwort gefunden. Wir können eine bie- ten. Dazu kommt Folgendes: Wer mit uns 241 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 von der Unabhängigkeit “ » Wir haben allein im Dezember 700 Manntage investiert, um die Investmentsteuerreform über die Ziellinie zu bekommen. Das war ein größeres Projekt als die Euro- Einführung und die Millenniums- umstellung zusammen. « Bernd Vorbeck, Universal-Investment

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