FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018

275 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 Was bietet die J.P. Morgan Academy? Unsere Academy ist ein ganz wichtiges Element unserer Ser- vicestrategie. Wir sind beispiels- weise zweimal pro Jahr in zwölf Städten in ganz Deutschland un- terwegs, um unseren Kunden vor Ort das aktuelle Marktgeschehen zu erläutern und Anlagetrends zu beleuchten. Mit unseren „Long Term Capital Market Assump- tions“ werfen wir darüber hinaus bereits zum 22. Mal einen Blick auf die langfristigen Entwicklun- gen und stellen diese, kombiniert mit einem taktischen Kapital- marktausblick, jeweils zum Jah- resende vor. Das klingt eigentlich banal, was machen Sie anders als der Wett- bewerb? Eigentlich ist es auch banal. Wie viele Mit- bewerber schreiben wir uns auf die Fahnen, unsere Vertriebspartner neutral zu beraten. Aber auch hier gilt: Wir sind sehr konsequent in der Umsetzung. Da kann es auch vor- kommen, dass wir empfehlen, in bestimmte Märkte oder Assetklassen nicht zu investieren. In einer ehrlichen Partnerschaft sind auch die Kosten ein sensibler Punkt? Nicht wirklich, denn zu einer fairen Partner- schaft zählt in unserem Selbstverständnis auch eine faire Preisgestaltung. So haben wir be- reits vor mehr als zwei Jahren begonnen, die Verwaltungsgebühren zu deckeln und Skalen- effekte an Anleger weiterzugeben; angesichts zukünftig niedrigerer Ertragserwartungen ist eine adäquate, möglichst niedrige Kosten- belastung für die Gesamtrendite der Anleger von umso größerer Bedeutung. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass es mit akti- vem Management möglich ist, einen Mehr- wert gegenüber passiven Anlagen zu erzielen. Diese Überzeugung setzen wir mit starken Produkten um, die auf herausragendem haus- eigenem Research basieren. Die Kosten für das Research tragen wir übrigens auch selbst – dazu haben wir uns als eines der ersten Häuser bekannt. Aber nicht jedes aktiv verwaltete Pro- dukt liefert überzeugende Ergebnisse. Wenn ein Produkt diesen Mehrwert nicht bringt oder wegen seiner Größe nicht effizient verwaltet werden kann, sind wir inzwischen auch sehr konsequent darin, unsere Produkt- palette zu bereinigen und Kosten zu sparen. Was bedeuten die genannten Einsparun- gen in Zahlen für die Anleger? Die Einsparungen, die im Bereich der Gebüh- ren oder durch Bereinigungen in der Fondspa- lette erzielt werden konnten, bewirken im Sin- ne unserer Anleger Kostenvorteile in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro – etwa die Hälfte davon in den europäischen Produkten. Hier geht unser Appell auch eindeutig an die gesamte Branche, sich aus Bereichen zurück- zuziehen, wenn kein echter Mehrwert geboten werden kann. Es gilt, die „aktive Gebühr“ zu rechtfertigen und, wenn dies nicht darstellbar ist, tatsächlich auch auf passive Lösungen oder oder alternativ auf Kooperationen im Sinne von Advisory zu setzen. Das ist als Treuhänder der Kundengelder dann ehrlicher. Sie sind auch stellvertretender Vorsitzen- der im Vertriebsausschuss des BVI. Wel- che Themen haben zuletzt Ihre Arbeit bestimmt – welche Themen stehen aktu- ell ganz oben auf Ihrer Agenda? Im Vorjahr waren dies sicherlich die Auswir- kungen von Regulierung und Steuerreform auf den Vertrieb. Eine entsprechende Broschüre zur Steuerreform wurde ja in Kooperation mit Ihrem Haus erstellt und somit allen Vertriebs- kanälen zur Verfügung gestellt. Ein weiteres wichtiges Thema war die durch Mifid II er- höhte Transparenz bei den Kosten. Hier ging es darum, Vertriebspartnern ein Argumentari- um zur Verfügung zu stellen, um ihren Kunden zu erklären, dass sich an der Rendite nach Kosten nichts ändert. Alle Kos- ten waren schon zuvor in der Gesamtrendite beinhaltet, wer- den jetzt aber explizit ausge- wiesen. 2018 könnte auch ein spannendes Jahr werden. Im Koalitionsabkommen steht, dass künftig auch §-34-Vermitt- ler nicht mehr der Gewerbebe- hörde unterstellt, sondern wie Banken und Sparkassen von der Bafin beaufsichtigt werden sollen. Dies würde eine Harmo- nisierung der Vertriebswege – Banken, Sparkassen und Ver- mittler – mit sich bringen. Eine Diskussion über mögliche Kon- sequenzen in den verschiede- nen Produktgattungen eines Maklers hat eben erst begonnen. Sie haben ausgearbeitet, wie Vertriebs- partner Endkunden die unter Mifid II explizit ausgewiesenen Kosten erklären können. Das klingt interessant. Wo findet man diese Informationen? Nicht alle Informationen stehen zum Down- load zur Verfügung. In diesem Fall wurden die entsprechenden Informationen den Mitglieds- unternehmen zur Verfügung gestellt, die dann ihre Vertriebspartner informieren können. Abschließend noch zwei Fragen: Welchen Stellenwert hat die Auszeichnung bei Ihnen im Unternehmen? Und wie moti- vieren Sie Ihr Team zu konstant guten Serviceleistungen? Die Auszeichnung hat im Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert. Selbst Kollegen in New York und London kennen den Service- Award. Unser Frankfurter Team ist stolz, diese Wertschätzung seitens unserer Kunden reflek- tiert zu bekommen, und sieht somit eine gute Plazierung beim Service-Award als großen Erfolg. Am Ende sind es diese Erfolge, die ein vertriebsmotiviertes Team weiter anspornen. Darüber hinaus bin ich der Überzeugung, dass ein auf Fairness, Langfristigkeit und Respekt ausgelegtes Geschäftsmodell vielen Mitarbei- tern wichtiger ist als ein auf kurzfristige Erfolge ausgelegtes Denken. Vielen Dank für das Gespräch. MAMDOUH EL-MORSI | FP » Skaleneffekte an Anleger weiterzugeben ist angesichts niedri- gerer Ertragserwar- tungen von großer Bedeutung. « Christoph Bergweiler, J.P. Morgan Asset Management

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