FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018
56 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 news & products I banken Foto: © Sal. Oppenheim; Armin Brosch / Santander, HVB, DSGV, V-Bank, Pictet STUDIE Höhere Gebühren päppeln Provi- sionseinnahmen der Banken auf Die deutschen Banken haben 2017 ihre Pro- visionserlöse trotz anhaltender Minizinsen deutlich steigern können. Das Plus von 7,1 Prozent gegenüber 2016 bedeutet den höchs- ten Anstieg in den vergangenen Jahren. Ein- zelne Institute haben ihre Provisionserträge sogar um mehr als 30 Prozent steigern kön- nen. Das haben die Datenspezialisten von Barkow Consulting ermittelt. Dazu dürften die Welle an Gebührenerhöhungen für Konten und Kreditkarten und diverse Extra-Entgelte auf einst kostenlose Dienstleistungen wie die Geldautomatennutzung einen erklecklichen Teil beigetragen haben – wenngleich das Beratungsunternehmen betont, dass eine Auf- teilung der Ergebnisse in Wertpapier- und Zahlungsverkehrsgeschäft nicht möglich sei. Der Grund für die Gebührenerhöhungen sind die erodierenden Zinsmargen. Banken ver- dienten in der Vergangenheit gutes Geld aus der Differenz zwischen ausgegebenen Kredi- ten und den Zinsen, die sie für Einlagen zah- len. Diese sind im Zuge der Nullzinspolitik der Notenbanken aber massiv nach unten ge- gangen, sodass die Banken sich andere Ein- nahmequellen suchen. Dazu zählen Erlöse aus dem Wertpapiergeschäft und die Gebühren. Zudem wächst die Kluft zwischen den Geld- häusern, was die Profitabilität angeht. Einer Analyse der auf Finanzdienstleister speziali- sierten Managementberatung Investors Mar- keting zufolge schneiden die Banken gut ab, die einen klaren Kundenfokus haben und sich frühzeitig auf die Herausforderungen der Digitalisierung eingestellt haben. „Die Unter- schiede in der Profitabilität werden sich in den nächsten Jahren eher verstärken“, sagt Oliver Mihm, Vorstandschef der Beratung. PRIVATE EQUITY Trio kauft Luxemburger Fonds- geschäft von M.M. Warburg Der Dienstleister Apex Funds Services über- nimmt sowohl das Luxemburger Fondsge- schäft als auch die dortige Bank des Hambur- ger Instituts M.M. Warburg. Der auf den Ber- muda-Inseln gegründete Fondsadministrator holt sich dafür die Unterstützung von zwei Private-Equity-Gesellschaften, Genstar und Salu Capital. Apex ist im Besitz von Genstar. Die Privatbank M.M. Warburg hatte die Töch- ter Ende 2017 zum Verkauf gestellt, wie FONDS professionell exklusiv erfahren hat. Mit der Veräußerung würde sich die Bank auf den Ausbau des deutschen Asset Manage- ments konzentrieren und „regulatorische Komplexität“ abbauen, heißt es aus Hamburg. In Deutschland verzeichne die Sparte ein überdurchschnittliches organisches Wachstum. Auch „strategische Akquisitionen“ kämen in Betracht. Mit der Übernahme von Warburg Invest Luxembourg und M.M. Warburg & Co Luxembourg steigert Apex das betreute Ver- mögen auf einen Schlag um 50 Milliarden auf 350 Milliarden Dollar. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen wer- den. Über den Kaufpreis und andere Details des Geschäfts vereinbarten die beteiligten Par- teien Stillschweigen. Oliver Mihm, Investors Marketing: „Die Unterschiede in der Profitabilität werden sich eher verstärken.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Ulrich Leuschner, Santander Der Chef der Deutschland-Toch- ter der spanischen Großbank Santander, Ulrich Leuschner, hat sein Amt nach fast neun Jahren Ende Februar aus persönlichen Gründen niedergelegt. Sein Nachfolger ist Vito Volpe. Der 54-jährige gebürtige Italiener arbeitet seit fünf Jahren für den Santander-Konzern. Michael Diederich, Hypovereinsbank Michael Diederich, bislang bei der Hypovereinsbank als Vor- stand Investment Banking be- schäftigt, übernahm zum Jahres- wechsel die Rolle des Vor- standssprechers. Der bisherige Chef der Hypovereinsbank, Theodor Weimer, wird künftig an der Spitze der Deutschen Börse stehen. Georg Fahrenschon, DSGV Georg Fahrenschon trat im No- vember als Präsident des DSGV zurück und wurde von Helmut Schleweis abgelöst. Fahren- schon hatte seine Steuererklä- rungen für 2012 bis 2014 erst 2016 eingereicht. Deshalb erließ das Münchner Amtsgericht einen Strafbefehl wegen mut- maßlicher Steuerhinterziehung. Jürgen Pauler, V-Bank Jürgen Pauler ist seit Oktober vergangenen Jahres stellver- tretender Vertriebsleiter der auf Vermögensverwalter spezialisier- ten V-Bank. Paulers Kernaufgabe liegt im Key Account Manage- ment von Vermögensverwaltern. Pauler ist bereits seit rund zehn Jahren im Vertrieb der Bank beschäftigt. Boris Collardi, Pictet Neuer geschäftsführender Teilha- ber der Genfer Privatbank Pictet wird Boris Collardi. Dafür gibt er seinen Job als Vorstandschef der Zürcher Bank Julius Bär auf. Sei- nen neuen Posten wird Collardi voraussichtlich Mitte 2018 an- treten. Er wird gemeinsam mit dem geschäftsführenden Teil- haber Rémy Best arbeiten.
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