FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018
58 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 news & products I banken INTEGRATION Deutsche Bank plant Kahlschlag bei Postbank Die Fusion von Deutscher Bank und Postbank soll Medienberichten zufolge mehrere tausend Stellen kosten. Dem- nach sollen in den kommenden vier Jah- ren jeweils 1.500 Mitarbeiter über frei- willige Abfindungsprogramme und na- türliche Fluktuation das Unternehmen verlassen. Damit würde sich die Zahl der Mitarbeiter im Privat- und Firmenkun- dengeschäft der beiden Geldinstitute von derzeit 30.000 um ein Fünftel verringern. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Mitte des Jahres 2021 ausgeschlossen. Das Institut wollte dies nicht bestätigen, de- mentierte aber auch nicht. Vize-Vorstandschef Christian Sewing sagte der „Welt am Sonn- tag“: „Konkrete Maßnahmen zum Mitarbei- terabbau kommunizieren wir immer dann, wenn wir ein Etappenziel erreicht und es mit den Arbeitnehmervertretern abgestimmt ha- ben.“ Es sei allerdings völlig klar, dass beide Banken Doppelfunktionen abbauen werden. Genaueres werde nach der juristischen Ver- schmelzung im zweiten Quartal entschieden. Bereits im Dezember 2017 war bekannt geworden, dass bei der Deutschen Bank im Zuge der Integration der Postbank über Vor- ruhestandsregelungen und ein freiwilliges Ab- findungsprogramm bis zu 1.000 Stellen weg- fallen sollen. Durch die Zusammenlegung der Banken werden in den kommenden Jahren viele Jobs vor allem in den beiden Zentralen in Bonn und Frankfurt überflüssig. Die Deutsche Bank selbst ringt weiter mit ro- ten Zahlen. Für das Geschäftsjahr 2017 türmte sie unterm Strich einen Verlust von einer hal- ben Milliarde Euro auf. Als Grund für das Minus nannte das Geldhaus Abschreibungen wegen der Steuerreform in den USA in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Ohne diese Belas- tung hätte das Institut einen Nettogewinn von rund 900 Millionen Euro erzielt. BERATUNGSQUALITÄT Politiker fordern Testkäufe statt Beschwerderegister Die Finanzaufsicht Bafin ist zufrieden mit dem Effekt, den das Beschwerderegister für Anlageberater auf den Vertrieb von Finanzprodukten hat. Die Grünen sind anderer Meinung. Ihr Finanzexperte Ger- hard Schick fordert stattdessen Testkäufe. Nach Schicks Meinung sind diese besser geeignet, um Missstände in Vertriebs- einheiten effektiv aufzudecken. Die Be- hörde zählte in dem 2011 eingeführten Register bis Ende September vergange- nen Jahres 4.468 Beschwerden von Kun- den über ihre Berater. Im Gesamtjahr 2016 wurden 5.162 Fälle gemeldet. Allerdings gab es 2017 keinen Fall, bei dem die Behörde einer Person die Beratungstätigkeit untersagte. Der Ombudsmann der Privatbanken wie- derum hatte 2017 weniger zu tun. Insgesamt 5.325 Beschwerden landeten auf seinem Schreibtisch – 272 weniger als 2016. Über- haupt sinkt die Zahl der Schlichtungsgesuche seit 2014 kontinuierlich. Besonders häufig waren aber Beanstandungen wegen Gebühren für den Zahlungsverkehr zu verzeichnen. Hier gab es gegen den allgemeinen Trend einen Anstieg der Beschwerden: von 1.434 im Jahr 2016 auf 1.806 im Jahr 2017. Foto: © Deutsche Postbank AG, Berenberg, Merck Finck, BKB, Deutsche Bank, Basler KB Postbank-Zentrale in Bonn: Mit der Wiedereingliederung in die Deutsche Bank fallen tausende Stellen weg. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Angela Müller-Valkyser, Berenberg Anfang Januar wechselte Angela Müller-Valkyser zu Berenberg und wurde Co-Leiterin Wealth Management Deutschland. Sie hatte in den vergangenen 22 Jahren verschiedene Manage- mentfunktionen im Corporate und Investment Banking sowie im Wealth Management der Deutschen Bank besetzt. Daniel Sauerzapf, Merck Finck Die Münchener Privatbank Merck Finck hat mit Daniel Sauerzapf einen Leiter für die Region Mitte ernannt. In seiner neuen Funktion ist Sauerzapf auch Mitglied der Geschäftsleitung für Privatkun- den des Hauses. Sauerzapf kommt vom Vertiva Family Office in Stuttgart, wo er Geschäfts- führer war. Christoph J. Zitt, BKB Bank Christoph J. Zitt verstärkt das Team der BKB Bank am Standort Frankfurt. Seit September 2017 ist er als Senior Sales Manager für den Vertrieb der Publikums- fonds der französischen Ofi Asset Management in Deutsch- land und Österreich tätig. Zuletzt arbeitete Zitt bei NN Investment Partners. Lars Gehner, Deutsche Bank Lars Gehner wurde von der Deutschen Bank zum neuen Teamleiter für ihr Geschäft mit den sogenannten Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) er- nannt. Er wird damit innerhalb des Wealth Managements Su- perreiche in ganz Deutschland betreuen. Gehner folgte auf Nor- bert Reeg. Andreas Ruesch, Basler Kantonalbank Die Basler Kantonalbank (BKB) hat Andreas Ruesch zum neuen Leiter des Bereichs Vertrieb Pri- vatkunden und zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Der bisherige Privatkunden-Vertriebs- chef Dominik Galliker hat sich nach zwölf Jahren bei der BKB dazu entschieden, sein Amt zur Verfügung zu stellen.
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