FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2018
DIGITALISIERUNG Bankenschreck „Weltsparen“ star- tet Robo mit US-Riesen im Rücken Das wachstumsstarke Fintech Weltsparen, das mit seinen unkonventionellen Zinsangeboten traditionellen Banken zusetzt, startet einen Robo-Berater. Unter dem Namen „Welt- invest“ möchte der Anbieter von Fest- und Tagesgeldern Kunden günstige ETF-Port- folios anbieten. Dazu kooperiert das Unter- nehmen mit der Bank DAB BNP Paribas, die als Abwicklungs- und Depotstelle für die Portfolios dient. Weltsparen hat eine Erlaub- nis als Finanzanlagenvermittler ge- mäß Paragraf 34f Gewerbeord- nung. Die ETFs liefert der amerikanische Indexfonds- Gigant Vanguard zu. Zur Auswahl stehen bei der Weltsparen-Vanguard- Kooperation vier Portfolios: Weltinvest 30, 50 sowie 70 und 100. Die Zahlen im Namen beschreiben dabei die Höhe der Aktienquote für die unterschiedlichen Risikoprofile. Ein Reba- lancing erfolgt einmal jährlich. Die Gesamtkos- ten liegen bei durch- schnittlich 0,49 Prozent im Jahr. Der Mindest- anlagebetrag wird mit 2.000 Euro angegeben. Sparpläne werden noch nicht angeboten, sie sollen im zweiten Quartal 2018 mit einer Mindestrate ab 50 Euro folgen. Die Koopera- tion zwischen dem Indexfonds-Pionier und dem Fintech ähnelt der 2017 geknüpften Allianz zwischen ING-Diba und dem Robo- Berater Scalable, die sich für beide als sehr vorteilhaft erwiesen hat (mehr zu den Robo-Projekten der deutschen Banken lesen Sie ab Seite 306). COMSTAGE Verkauf des ETF-Geschäfts der Commerzbank auf der Zielgeraden Die Commerzbank-Sparte Equity Markets & Commodities (EMC) geht wohl an die Socié- té Générale. Die Pariser Großbank hat sich offenbar im Bieterwettstreit gegenüber dem letzten verbliebenen Mitbewerber Goldman Sachs durchgesetzt: Die zweitgrößte deutsche Bank verhandelt Medienberichten zufolge nun exklusiv mit den Franzosen. Die Commerz- bank äußerte sich dazu auf Anfrage von FONDS professionell nicht. Das Geldinstitut hatte schon Ende September 2016 angekün- digt, die Sparte in einer eigenen rechtli- chen Einheit bündeln und dann abstoßen zu wollen. In der Sparte EMC sind vier verschiedene Geschäfte gebündelt: Der Bereich „Flow“ umfasst Derivate wie Optionsscheine und Differenzkontrakte, das Segment „Investmentprodukte“ emit- tiert Anlagezertifikate wie Aktienanleihen oder Bonus-Strukturen. Das Segment „Market Making“ umfasst hauptsächlich die Marktpflege und den Handel mit ETFs. Beim vierten Bereich handelt es sich um das Asset Management. Er ist vor allem für die Comstage-ETFs be- kannt, umfasst aber auch das zuletzt stark wachsende aktive Asset Management. Sebastian Külps soll das Deutschland-Geschäft von Vanguard ausbauen. Der Indexfondsanbieter mit Sitz im US-Bun- desstaat Pennsylvania verwaltet rund 4,7 Bil- lionen US-Dollar und zählt damit zu den weltgrößten Asset Managern. Das Deutschlandgeschäft ist allerdings noch klein. Im Herbst 2017 brachte Külps die Vanguard-ETFs an die Frankfurter Börse. 60 www.fondsprofessionell.de | 1/2018 news & products I banken Foto: © Jörg Birkelbach, KfW-Bildarchiv_Jens Steingaesser, Commerzbank, Donner & Reuschel, Comdirect, Berliner VB Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Günther Bräunig, KfW Die Förderbank KfW hat den bis- lang stellvertretenden Vorstands- vorsitzenden Günther Bräunig zum Nachfolger von Vorstands- chef Ulrich Schröder ernannt. Schröder hatte sein Amt zum Jahresende 2017 aus gesund- heitlichen Gründen niedergelegt. Er stand seit September 2008 an der Spitze des KfW-Vorstands. Olaf Lorenz, Commerzbank Olaf Lorenz übernimmt bei der Commerzbank Anfang April die Bereichsleitung im Produktma- nagement Wertpapier. Torsten Daenert, der den Bereich bisher leitete, verantwortet künftig das Produktmanagement Zahlungs- verkehr und Einlagen. Lorenz arbeitet seit dem Jahr 2004 bei der Commerzbank. Carsten Mumm, Donner & Reuschel Carsten Mumm ist neuer Chef- volkswirt der Privatbank Donner & Reuschel. Er leitet bereits seit mehreren Jahren die Abteilung Kapitalmarktanalyse und ist ver- antwortlich für die Erstellung der Konjunktur- und Kapitalmarkt- prognosen sowie für alle Fragen rund um das Thema Asset Allo- cation. Matthias Hach, Comdirect Die Direktbank Comdirect hat einen neuen Marketing- und Vertriebsvorstand: Matthias Hach folgt auf Sven Deglow, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum Jahresende verlas- sen hat. Der 52-jährige Hach ist seit Februar 2016 bei der Com- merzbank-Tochter, wo er zuletzt den Bereich Brokerage leitete. Martina Palte, Berliner Volksbank Die Berliner Volksbank hat Martina Palte von Comdirect und Caroline Toffel von der Kieler Volksbank in den Vorstand des Instituts berufen. Martina Palte begann ihre Karriere 1996 bei der Commerzbank. Toffel startete ihren beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung zur Bankkauf- frau in der Volksbank.
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