FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

BHF Frankfurt-Effekten-Fonds heißt – und zu den zehn Portfolios mit dem größten Policen- bestand zählt (siehe Grafik Seite 224). Oddo BHF ist also kein wirklich neuer Spieler auf diesem Markt, er rückte lediglich an die Stelle, die früher Frankfurt-Trust inne- hatte. Ähnlich ist es mit Amundi: Der franzö- sische Fondsriese konnte seine Bedeutung im deutschen Fondspolicengeschäft durch die Übernahme von Pioneer Investments deutlich steigern. Das Gleiche gilt für den schottischen Anbieter Aberdeen Asset Management, der inzwischen als Aberdeen Standard Invest- ments firmiert und die Fonds verwaltet, die in vielen Standard-Life-Policen stecken. Um den drei genannten Anbietern nicht die rein fusionsbedingten Zuwächse zuzuschrei- ben, hat die Redaktion für den Vorjahresver- gleich die Bestände der jeweiligen Fusions- partner zusammengefasst. Deshalb tauchen Aberdeen Standard und Amundi nicht im Ranking der Häuser mit dem größten Volu- mensanstieg auf. Dass Oddo BHF in dieser Auswertung auf dem sechsten Platz zu finden ist, liegt also nicht an der Integration von Frankfurt-Trust, sondern an der Aufnahme neuer Versicherer und an tatsächlichen Zuflüs- sen in die Fonds des frankogermanischen Anbieters (siehe Grafik unten). 99 Prozent Marktabdeckung Doch genug von Spielregeln und Rechne- reien – hier die wichtigsten Stichpunkte zur aktuellen Fondspolicenauswertung von FONDS professionell im Überblick: Für die Analyse hat die Redaktion die Bestände von 67 Gesellschaften einschließlich der zehn größten Policenanbieter untersucht. Das Uni- versum umfasste zum Stichtag 31. Dezember 2017 genau 3.540 Fonds von 222 Kapitalver- waltungsgesellschaften, das Gesamtvolumen lag bei 109,6 Milliarden Euro. Verglichen mit den Zahlen des Gesamtverbandes der Deut- schen Versicherungswirtschaft (GDV) ent- spricht dies einer Marktabdeckung von fast 99 Prozent – ein großer Sprung im Vergleich zur ersten Analyse dieser Art, die FONDS professionell im Jahr 2014 veröffentlicht hatte. Damals hatte die Redaktion die Bestände von 26 Gesellschaften untersucht und eine Markt- abdeckung von 73 Prozent erreicht (siehe Grafik nächste Seite). Wenige Anbieter dominieren Vom nun analysierten Bestand entfallen 43 Milliarden Euro auf in Deutsch- land aufgelegte Fonds, das ent- spricht einem Marktanteil von knapp 39,2 Prozent. Die Untersuchung zeigt, dass das Geschäft auf wenige Anbieter kon- zentriert ist: Die zehn führenden Investment- häuser vereinen rund 72,2 Prozent des Volu- mens auf sich. Angeführt wird das Ranking wie erwähnt von der DWS. Die Fondstochter der Deut- schen Bank kommt auf einen Anteil von knapp 41 Prozent am Gesamtvolumen. 44,1 Milliarden Euro hatten Versicherungskunden aus Deutschland Ende 2017 in insgesamt 1.201 Fonds der DWS investiert. Gut 4,1 Mil- liarden Euro davon kamen allein im vergan- genen Jahr hinzu, so viel wie bei keinem anderen Versicherer. Der Zuwachs resultiert aus der Aufnahme neuer Versicherer in die Analyse, aber auch aus „echten“ Zuflüssen (siehe Grafik links oben). Die wichtigsten Kooperations- partner der DWS, die Aachen Münchener und Zurich, konnten ihre Spit- zenplätze 2017 ebenfalls verteidigen (siehe Grafik Seite 222). Die Skandia liegt wie im Vorjahr auf Rang sieben, allerdings ist der wichtigste Produktpartner des Versicherers nicht mehr wie im Vorjahr die Fondsgesell- schaft Lyxor. Der Grund: Der französische Anbieter hatte im April 2017 die Garantie- fonds der Serie „SEG 20XX“ liquidiert, die in vielen Skandia-Policen steckten. Das Geld wurde größtenteils in neue Garantiefonds umgeschichtet, die Skandia gemeinsam mit Barclays entwickelt hat. So viel Geld im Fonds stammt von Versicherungskunden Bedeutung des Fondspolicengeschäfts für ausgewählte Publikumsfonds Beim DWS Vermögensbildungsfonds I entfallen 52 Prozent des gesamten Fondsvermögens auf fondsgebundene Versicherungen, beim Oddo BHF Frankfurt-Effekten-Fonds sind es sogar fast 87 Prozent. 1 laut FONDS professionell Auswertung | 2 in Deutschland abgesetztes Volumen laut BVI Stand: 31.12.2017 | Quelle: BVI, FONDS professionell Vermögen außerhalb Vermögen in Fondsp Top 10: Die Gewinner 2017 Diese Investmentgesellschaften haben gegenüber der Auswertung für das Jahr 2016 die höchsten Zuwächse im Fondspolicengeschäft erzielt. 1 In die Auswertung wurden viele Sparkassen-Versicherer aufgenommen. Davon profitierte die Deka. | 2 Die Aufnahme der Bayern Versicherung in die Analyse hievte Bayern Invest nach oben. Stand: 31.12.2017 I Quelle: FONDS professionell DWS Vermögensbildungsfonds I 3.874,5 Mio. 3.606,0 Mio. Templeton Growth (Euro/US) 3.284,8 Mio. 3.095,4 Mio. DWS Akkumula 2.695,0 Mio. 1.653,6 Mio. Fidelity European Growth 2.095,2 Mio. 2.771,3 Mio. DWS Investa 2.025,7 Mio. 1.659,1 Mio. Oddo BHF Frankfurt-Effekten-Fonds 1.848,9 Mio. 278,0 Mio. Allianz Concentra 1.513,5 Mio. 825,6 Mio. DWS + 4,146 Mrd. Euro | +10,37 % Deka 1 + 1,414 Mrd. Euro | +87,16 % Allianz Global Investors + 1,141 Mrd. Euro | +11,00 % LBBW AM + 592 Mio. Euro | +29,01 % Generali Invest + 255 Mio. Euro | +9,49 % Oddo BHF AM + 249,6 Mio. Euro | +10,01 % Fidelity + 249,3 Mio. Euro | +7,68 % Blackrock + 219 Mio. Euro | +22,52 % Axa IM + 210 Mio. Euro | +11,37 % Bayern Invest 2 + 205 Mio. Euro | +147,97 % n Vermögen in Fondspolicen 1 n Vermögen außerhalb von Fondspolicen 2 219 www.fondsprofessionell.de | 3/2018

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