FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

226 www.fondsprofessionell.de | 3/2018 fondspolicen-spezial I produktvergleich Foto: © stock.adobe.com I babble W er die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual – so ist es auch auf dem Markt für Fondspolicen. Um eine Übersicht über aktuelle Produkte zu bieten, hat FONDS professionell erneut die Versicherer gebeten, ihre nach eigener Einschätzung attraktivste fondsgebundene Police für einen Musterfall vorzustellen. Diesmal hat die Redaktion über 60 Unternehmen angefragt, 22 lieferten bis zum Redaktionsschluss alle Daten. Fonds- policenanbieter, die ein wenig später dran waren, sind auf jeden Fall online dabei. Denn alle Policen finden Sie auch in unserem Online-Tool www.fondsprofessionell.de/ver- sicherungen/fondsgebundene-versicherungen. Nach der Methode gefragt Zum ersten Mal hat FONDS professionell auch die Frage nach der genutzten Hochrech- nungsmethode für die Ablaufleistung aufge- nommen. Nachdem eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zu Jahresbeginn ergeben hatte, dass im Vergleich zum Frühjahr 2017 deutlich mehr Versicherer eine Spielart der Bruttomethode anwenden, erschien dies unbedingt geboten. Zur Erinnerung: Wird die Nettomethode zur Berechnung der Ablaufleistung etwa einer Police mit Bruttobeitragsgarantie verwendet, so rechnet man den Sparanteil im Deckungs- stock mit dem für die Überschussbeteiligung geltenden Prozentsatz hoch. Für die Entwick- lung des Fondsvermögens werden üblicher- weise null, drei oder sechs Prozent angenom- men. Die für Sicherungs- und Fondsver- mögen errechneten Summen werden addiert. Versicherungskosten und Risikoprämie wer- den in der Berechnung berücksichtigt, Fonds- kosten hingegen nicht. Anders funktioniert die Bruttomethode, bei der alle Kosten berücksichtigt werden. Diese ist in drei Varianten anzutreffen. Bei der Me- thode gemäß der Produktinformationsstelle für Altersvorsorge (PIA) wird die Bruttowert- entwicklung für die Gesamtanlage unterstellt. Sicherungs- und Fondsvermögen werden zu- sammengenommen mit einem bestimmten gesetzlich vorgegebenen Rechnungssatz hoch- gerechnet. Mögliche Rückvergütungen wer- den bei der Kalkulation nicht berücksichtigt. Nach der Bruttomethode gemäß Empfeh- lung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird die Brut- towertentwicklung ebenfalls für das Siche- rungs- und das Fondsvermögen angenommen. Anders als bei der Methode der PIA werden aber Kickbacks berücksichtigt, was bei an- sonsten identischen Parametern zu einer höher erscheinenden Ablaufleistung führen kann. Und nicht zuletzt gibt es auch noch die Bruttomethode mit getrennter Hochrechnung: Bei dieser Bruttovariante werden die Anlage- töpfe getrennt hochgerechnet, die ermittelten Summen werden addiert. Kein Ranking Aufgrund der unterschiedlichen Methoden, die bei den befragten Versicherern verwendet werden, sind die angegebenen Ablaufleistun- gen auch nur bedingt vergleichbar. Zu berück- sichtigen ist vor allem, dass Ablaufsummen, die nach der Nettomethode ermittelt wurden, auf dem Papier höher ausfallen. Dies sollten Vermittler bei der Durchsicht der Policenübersicht unbedingt im Hinterkopf behalten. Auch ist die Übersicht nicht als Ranking zu verstehen, sondern lediglich als Orientierung. ANDREA MARTENS | FP Für ein und denselben Kunden lassen sich viele gute fondsgebundene Policen finden. Wichtig ist dabei, immer auch auf die Methode zur Berechnung der Ablaufleistung zu achten. Ein Überblick über aktuelle Produkte. Vielfalt am Fondspolicen -Markt Wenn die Auswahl groß ist, fällt die Entscheidung schwer. So ist es auch mit der Wahl der passenden Fondspolice für den Kunden. Unter zahlreichen guten Produkten muss das beste ausgewählt werden. Dabei ist es wichtig, die einzelnen Ingredenzien genau im Auge zu haben.

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