FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018
Das Sommerloch fiel in der Asset-Manage- ment-Szene dieses Jahr aus: Ende Juli sus- pendierte der Schweizer Vermögensver- walter GAM seinen Fondsmanager Tim Haywood, der mehrere milliardenschwere Portfolios verantwortete – und sorgte damit branchenweit für Gesprächsstoff. Denn die Vorwürfe an Haywood klangen zunächst harmlos, zumindest im Vergleich zu dem Schaden, der für GAM danach entstand. So soll Haywood gegen interne Dokumen- tationspflichten verstoßen haben. Er hat womöglich die Unterschriftspolitik des eigenen Hauses missachtet und offensicht- lich Vergünstigungen angenommen, für die er eine Genehmigung seiner Chefs hätte einholen müssen. Außerdem hat er wohl geschäftliche E-Mails von seinem privaten Account aus verschickt. GAM musste die Haywood-Fonds zu- nächst einfrieren, weil Anleger ihre Anteile in Scharen verkaufen wollten, was zulasten der verbliebenen Investoren gegangen wäre. Viele professionelle Investoren haben die interne Vorgabe, eine Anlage sofort zu veräu- ßern, sollten Probleme mit der „Governance“ auftauchen – das war wohl auch hier der Fall. Mitte August entschied GAM, die zehn Port- folios, in denen immerhin 7,3 Milliarden Schweizer Franken (6,3 Mrd. Euro) liegen, zu liquidieren. „Wir sind der Auffassung, dass der Liquidationsansatz den Anlegern die Möglichkeit geben wird, die Erlöse schnel- ler zu erhalten, und eine Gleichbehandlung sicherstellt“, teilte der Anbieter mit. Die GAM-Aktie stürzte ab, zu Redaktions- schluss notierte sie 60 Prozent unter dem Stand zu Jahresbeginn. GAM-Chef Alex- ander Friedman muss sich wegen seines Krisenmanagements Kritik anhören. Mitte September lüftete sich der Nebel et- was. Der Finanznachrichtendienst Bloom- berg berichtete unter Berufung auf einen anonymen Informanten, Haywood habe rund 300 Millionen Euro in nichtbörsenno- tierte und damit weithin illiquide Schuld- papiere von Firmen des indisch-britischen Unternehmers Sanjeev Gupta investiert. Gupta hat sich auf Investments in marode Stahl- und Kraftwerke spezialisiert, die er nach deren Sanierung gewinnbringend los- schlagen will. GAM wollte die genannten Investments wie auch einen Zusammen- hang mit der Beurlaubung Haywoods nicht bestätigen. Zu den Titeln im Portfolio äußere man sich nicht, weil „dies unsere Liquidations- bemühungen und Fondsinvestoren benachtei- ligen könnte“. Klar ist nur: Der Fall Haywood wird weiter für Gesprächsstoff sorgen. Tim Haywood managte für GAM mehrere milliardenschwere Fonds. Dann wurde er Knall auf Fall beurlaubt. FONDSSCHLIESSUNG Causa Haywood bringt GAM in Nöte Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Christian Janas, DJE Kapital Christian Janas soll spätestens im Januar nächsten Jahres die Nachfolge von Markus Küppers als Leiter der Vermögensverwal- tung von DJE Kapital antreten. Janas wechselt von der UBS Europe, wo er seit 2013 tätig ist. Weitere Karrierestationen waren etwa die UBS Deutschland und die Hypovereinsbank. Claude Hellers, Fidelity International Der bisherige Leiter Wholesale- und Retailvertrieb Deutschland von Fidelity International, Claude Hellers, hat seinen Arbeitgeber verlassen. Er war in seiner Posi- tion für das Privatkundengeschäft verantwortlich. Hellers war ins- gesamt 20 Jahre für Fidelity tätig und kam 2013 aus Luxemburg nach Kronberg. Anne Richards, Fidelity International Anne Richards wechselt nach nur zwei Jahren an der Spitze von M&G zu Fidelity Internatio- nal. Die Vorstandschefin hat den britischen Fondsanbieter im Au- gust verlassen und wird im De- zember in gleicher Funktion bei der Schwestergesellschaft des amerikanischen Asset Managers Fidelity Investments beginnen. Andreas Och, BCA Die BCA hat ihr Team für die Vertriebsunterstützung der Part- ner neu aufgestellt. Leiter des vierköpfigen Teams ist Andreas Och. Für die Region Mitte ist nun Christian Anders zuständig. Neu im Unternehmen sind Stephan von Kamp, Vertriebsdirektor Nord, und Andreas Ballenberger, der die Berater im Süden betreut. John Korter, La Financière de l’Echiquier John Korter, Leiter des Third-Par- ty-Vertriebs bei Ethenea, hat das Unternehmen Mitte September verlassen. Er wechselt zu La Fi- nancière de l’Echiquier. Korter stieß 2012 als Vertriebsverant- wortlicher für Deutschland und Österreich zu Ethenea. Zuvor war er von 2005 an bei der französi- schen Gesellschaft Carmignac. Foto: © DJE Kapital, Fidelity, BCA, Ethenea, GAM 23 www.fondsprofessionell.de | 3/2018
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