FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018
king für Österreich führt Ihr Haus an. In Deutschland verdrängten Sie Floss- bach von Storch vom zweiten Platz. Da stellt sich die Frage, wie Sie es ganz nach vorn schaffen wollen. Natürlich freuen wir uns, wenn wir in einer solchen Analyse weit oben stehen. Schließlich zeigt das, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn es darum geht, für unsere Kunden mit guten Produkten einen Mehrwert zu schaffen. Das ist unser primäres Ziel. Um das zu errei- chen, muss es uns gelingen, unser Angebot im Markt noch stärker zu verankern. Es gilt außerdem, die Produktpalette auf den hiesigen Markt abzustimmen. EinAnleger aus Deutsch- land verhält sich nun mal nicht genauso wie einer aus den Niederlanden oder aus Frank- reich. Da gibt es noch einiges zu tun, und genau hier liegen auch unsere Wachstums- chancen. Wenn das dazu führt, dass wir in einer solchen Umfrage noch einen Platz gut- machen, ist das ein netter Nebeneffekt. Das heißt, dass Sie die „lokale Produk- tion“ noch weiter ausbauen wollen? Die Entwicklung wird immer stärker hinge- hen zu individuellen, kundenorientierten Lö- sungen und immer weiter weg vom einzelnen Produkt. Wir wollen unser Angebot noch stär- ker auf den lokalen Markt zuschneiden. Wir müssen es so gestalten, dass es die Wünsche unserer deutschen, österreichischen und ost- europäischen Kunden noch besser befriedigt. Abgesehen davon unterhält Blackrock eine große Produktionsstruktur in Europa. Darunter finden sich zwei wichtige Standorte in Deutschland: Hier in Frankfurt sitzen das jüngst aufgebaute Multi-Asset-Fondsmanage- ment und ein Team für Immobilieninvest- ments. In München ist unsere deutsche ETF- Plattform beheimatet. Diese Teams arbeiten für Blackrock-Kunden aus aller Welt, nicht nur für die deutschen Investoren. Derzeit hat Blackrock über 150 in Mit- arbeiter in Frankfurt, München und Wien. Reicht diese „Manpower“, um die Wachstumsziele zu erreichen? Wir werden kontinuierlich weiter investieren. Deshalb werden Sie auch mit Blick auf die Zahl der Mitarbeiter ein stetiges Wachstum sehen. Dramatische Sprünge wird es auf absehbare Zeit aber nicht geben. Das Blackrock-Vertriebsteam ist drei- gliedrig: Es gibt Sales-Profis für die Re- tailseite, für ETFs und institutionelle Kunden. Andere Asset Manager haben solche Strukturen aufgelöst. Warum leisten Sie sich diesen Luxus weiterhin? Weil wir uns damit gut aufgestellt fühlen. Wir sehen, dass unsere Kunden einen hohen Bedarf an Expertise haben, und wir versuchen immer, die Kundenseite bei uns im Unter- nehmen zu spiegeln. Streng genommen ist unser Vertrieb nicht dreigeteilt, sondern deut- lich vielschichtiger, denn dazu gehören ja auch die Produktspezialisten, etwa für Alter- natives, Rentenfonds und Aktienstrategien oder die Anlagestrategen. Darum kommt ein Kunde oftmals nicht nur mit meinem Kol- legen aus dem Retail- oder ETF-Vertrieb in Kontakt, sondern mit deutlich mehr Spezia- listen aus unserem Haus. Dennoch wird die Fonds- und ETF- Auswahl selbst bei den großen Banken inzwischen meist aus einem Team heraus gesteuert. Ist es da nicht besser, nur einen Ansprechpartner zu haben? Die Kunden schätzen den Zugang zu Ver- triebspersonen mit vertiefter Expertise. Wir leben nun mal in einer komplexen Welt. Die Zeiten, in denen ein Betreuer alles wissen kann, sind vorbei. Wichtig ist es, den Kunden einen einfachen, effizienten Zugang zu Black- rock zu bieten. Darum haben sie einen Haupt- ansprechpartner, der bei Bedarf die speziali- sierten Kollegen hinzuzieht. Ihr Vorgänger Christian Staub verant- wortete nicht nur Deutschland, Öster- reich und Osteuropa, sondern auch die Schweiz. Warum hat Ihr Haus diese Konstellation wieder zurückgedreht? Das ist ein Resultat der Wachstumsstrategie. Für Blackrock ist die Schweiz – wie Deutsch- land – ebenfalls ein ausgewiesener Wachs- tumsstandort. Mein Vorgänger verantwortete quasi zwei Regionen in Personalunion. Inzwi- schen sind beide so groß geworden, dass der Entschluss nahelag, diese Rolle wieder auf zwei Stühle zu verteilen, auch um sich gewis- se Ressourcen nicht mehr teilen zu müssen. Vielen Dank für das Gespräch. BERND MIKOSCH, SEBASTIAN ERTINGER | FP » Die Robos sind ein Phänomen, das uns nicht mehr verlassen wird. « Dirk Schmitz, Blackrock Foto: © Christoph Hemmerich Dirk Schmitz: „Ob wir nun der größte oder der zweitgrößte ausländische Anbieter sind, ist für uns nur sekundär interessant. Wir lesen solche Rankings nicht wie die Bundesliga-Tabelle jeden Samstag.“ Dirk Schmitz zum ETF-Geschäft: QR-Code scannen oder www.fponline.de/Blackrock318 eingeben vertrieb & praxis I dirk schmitz | blackrock 270 www.fondsprofessionell.de | 3/2018
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