FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

Befragten mehr Vermittlung von Finanzbil- dung in der Schule wünschen würden. Auch die deutschen Medien leisten hier sehr gute Arbeit, indem sie immer wieder die Vorteile langfristiger Sparvorgänge mit Aktien für die eigene Vorsorge hervorheben. Ziel muss es sein, dranzubleiben und kontinuierlich Finanz- wissen zu vermitteln. Dieses Jahr hat der Dax- Index seinen 30. Geburtstag gefeiert. Wer von Anfang an dabei war, muss sich heute keine Gedanken mehr über seine Altersvorsorge machen. Das heißt, Deutschland bleibt als Stand- ort für eine große US-Fondsgesellschaft auch künftig ein lohnendes Investment? Auf jeden Fall, und zwar aus mehreren Grün- den: Da ist zum einen das nach wie vor enor- me Marktpotenzial in Deutschland. Privat- anleger hierzulande verfügen wie gesagt über eine sehr hohe Sparquote und sind sehr diszi- pliniert, regelmäßig Geld zurückzulegen. Das Problem ist, dass dieses Geld eben zu einem großen Teil noch nicht sinnvoll angelegt wird, sondern zinslos auf Festgeldkonten an Wert verliert. Zweitens beobachten wir, dass insti- tutionelle Investoren in Deutschland ihr Ka- pital verstärkt in die Aktienmärkte investieren, und drittens sehen wir auch hierzulande den Trend, dass die Nachfrage nach ETFs steigt, sowohl auf der institutionellen Ebene wie auch auf der Retailseite. Wir haben daher schon vor Längerem beschlossen, Deutsch- land als einen unserer drei wichtigsten europäischen Märkte zu klassifizieren. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sich das auszahlen wird. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, wie ein Anbieter wie Invesco hier tat- sächlich punkten kann in einem Markt, der bereits übersättigt ist? Eben indem wir uns hier als Lösungsanbieter positionieren, der alles aus einer Hand anbie- ten kann, sei es ein klassischer ETF, der einen Index abbildet, ein Smart-Beta-ETF auf ein ganz bestimmtes Börsensegment, ein traditio- nell gemanagter aktiver Fonds oder ein Im- mobilieninvestment, eine Spezialität unserer Münchner Niederlassung. Auch hochspezia- lisierte Themen wie Senior Secured Loans bieten wir in Deutschland an. Ein weiteres wichtiges Thema ist Factor Investing, ein Be- reich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Speziell im Bereich Faktorinvestments ist das Angebot inzwischen immer größer geworden. Warum sollten Anleger hier gerade auf Invesco setzen? Das Prinzip von faktorbasierten Fonds und Smart-Beta-ETFs beruht auf einer breiten Pa- lette von Sicherheitsmerkmalen oder Fakto- ren, statt auf ein an der Marktkapitalisierung orientiertes Investieren zu setzen. Mit unserem Team von Invesco Quantitative Strategies unter der Leitung von CIO Bernhard Langer sind wir bereits seit Jahrzehnten in diesem Sektor aktiv und verfügen über entsprechende Erfahrung. Unser Angebot reicht von Invest- mentfonds, die eben nach bestimmten Fakto- ren gemanagt werden, bis hin zu hochspezia- lisierten institutionellen Mandaten für Kunden auf der ganzen Welt. In der EMEA-Region haben wir beispielsweise im Jahr 2014 eine Reihe von Publikumsfonds mit kontrolliert niedrigem Risiko, sogenannte Enhanced-In- dex-Strategien, aufgelegt mit dem Ziel, über einen gesamten Marktzyklus den Index kos- tengünstig zu schlagen. Das nenne ich „Qua- lität made in Germany“. Aber ist das Factor Investing bisher nicht eher ein institutionelles Thema? Oder sehen Sie tatsächlich auch Chan- cen für den Retailmarkt? Ich gebe Ihnen recht, derzeit wird die Nach- frage nach faktorbasierten Lösungen haupt- sächlich von institutionellen Investoren getrie- ben. Aber auch im Retailbereich sehen wir durchaus zunehmendes Interesse. Und ich den- ke, dass wir uns in diesem Bereich keineswegs verstecken müssen, im Gegenteil: Mit dem In- vesco Pan European Structured Equity Fund bieten wir einen Publikumsfonds an, der in- zwischen nicht nur einer der größten Europa- Marty Flanagan: „Gerade Faktorstrategien eignen sich zur Risikoabsicherung, ohne auf die Generierung von Alpha verzichten zu müssen. Das wissen vor allem die eher risikoscheuen Anleger in Deutschland sehr zu schätzen.“ » Wir haben schon vor Längerem beschlossen, Deutschland als einen unserer drei wichtigsten europäischen Märkte zu klassifizieren. Und ich bin fest davon überzeugt, dass sich das auszahlen wird. « Marty Flanagan, Invesco Foto: © Christoph Hemmerich Marty Flanagan Martin L. Flanagan ist seit August 2005 Chief Executive Officer des amerikanischen Asset Managers Invesco. Vor seinem Amtsantritt arbeitete der 58-Jährige für Franklin Resources, die Muttergesellschaft von Franklin Templeton. Zuvor war er für den damaligen Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen tätig. Sein Studium der Wirtschaftswissenschaf- ten hat Flanagan an der Southern Methodist University (SMU) in Dallas im Bundesstaat Texas absolviert und zusätzlich die Ausbildung als Certified Financial Analyst sowie als Wirtschaftsprüfer durchlaufen. vertrieb & praxis I mar ty flanagan | invesco 294 www.fondsprofessionell.de | 3/2018

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