FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018
regulatorischen Themen. Wir wollen hier deutlich aufstocken, da wir weiteres Potenzial in der Anlageberatung sehen. Haben die Berater zuvor schon für Ihr Haus gear- beitet? Oder sind das neue Gesichter? Sowohl als auch. Etwa 80 Pro- zent der Stellen haben wir intern besetzt. Wir haben bewusst auch extern Berater rekrutiert, um frisches Blut und neue Ideen in die Organisation zu bekommen. Wir sind jedoch nach wie vor auf der Suche nach guten Beratern. Die Postbank unterhält rund 1.000 Filialen. Wie entschei- den Sie, wo Sie Wertpapier- beratung anbieten und wo nicht? Prinzipiell ist in jeder Filiale eine Anlageberatung möglich, die technische Ausstattung ist überall vorhanden. Die Lösung ist ein- fach: Wo Termine gemacht wer- den, sind Berater vor Ort. Prak- tisch haben wir das über fixe Beratertage organisiert: Montags ist der Kollege in Filiale A, diens- tags in Filiale B. So können wir ein flächendeckendes Angebot sicherstellen. Damit heben wir uns vom einen oder anderen Wettbewerber ab. Und in der Zentrale hier in Bonn haben Sie eine entsprechende Vertriebsunter- stützung aufgebaut? Ausgebaut trifft es besser. Eine Vertriebs- unterstützung gab es vorher schon, aber wir haben sie inhaltlich umstrukturiert und einiges in diesen Bereich investiert. Da ist zum Bei- spiel unser Research-Team um Chefvolkswirt Marco Bargel, das die Berater mit Kapital- marktexpertise versorgt. Das Neugeschäft mit Fonds stieg 2017 laut Geschäftsbericht um rund 500 Mil- lionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro – ein Plus von fast einem Drittel. Können Sie weitere Zahlen nennen, wie sich die neue Wertpapierstrategie für die Post- bank auszahlt? Seit Einführung des neuen Beratungsprozes- ses haben wir unterm Strich rund zwei Mil- liarden Euro neues Anlagevolumen akquiriert. Es muss uns gelingen, unsere Kunden noch stärker auf das Thema Wertpapiere anzuspre- chen. Das gilt auch im Internet. Eines meiner Ziele ist es, die digitalen Kanäle und die per- sönliche Beratung besser zu vernetzen. Wie soll diese Verbindung zwischen On- und Offline-Welt gelingen? Wir möchten es etwa ermöglichen, ein Depot online zu eröffnen, die Beratung dann aber offline zu führen. Da müssen wir sichergehen, dass es zwischen diesen Welten keinen Bruch gibt. Eine weitere Idee ist, die Dinge, die der Kunde in der Filiale auf dem Bildschirm sieht, auch online zur Verfügung zu stellen. Es stellt sich zudem die Frage, ob bei einer Beratung immer alles ausgedruckt werden muss. Da gibt es elegantere Lösungen. Sie sehen, wir haben noch einiges zu tun. Aber wir arbeiten daran. Wir haben etwa begonnen, eine On- line-Mediathek mit Informationsvideos auf- zubauen, in denen wir grundsätzliches Wissen rund um die Geldanlage vermitteln. Wertpapier grundversorgung “ » Wir haben uns für drei Produktpartner entschieden, mit denen wir sehr eng kooperieren: die DWS, Credit Suisse Asset Management und J.P. Morgan Asset Management. « Karsten Rusch, Postbank 303 www.fondsprofessionell.de | 3/2018
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