FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

sechs Jahren bauten wir dann den Bereich Vermögensanlage aus. Wir haben an 15 Standorten in Deutschland Private-Banking- Teams etabliert, die alle Leistungen anbieten, die man auch von Großbanken kennt. Letztes Jahr haben wir den Entschluss gefasst, das Private Banking sukzessive in allen unseren insgesamt 84 Filialen anzubieten. Das war gar nicht so einfach, es geht ja auch um Mitarbei- ter, die sich verändern müssen. Stichwort Mitarbeiter: Um an allen Standorten ein hochwertiges Private Banking erbringen zu können, benöti- gen Sie ja auch eine kritische Masse an Beratern. Wie werben Sie diese? Wir haben unsere Berater für angestellte Heil- berufler, die in der Vergangenheit hauptsäch- lich von der Baufinanzierungsseite kamen, in den vergangenen sechs bis sieben Jahren wei- ter qualifiziert und ans Wertpapiergeschäft herangeführt. Neue Berater, die wir einstellen, sind entweder Generalisten oder ausgebildete Private Banker. Anfangs boten wir das Private Banking nur rund 8.500 Kunden mit einem Depotvolumen von 500.000 Euro aufwärts an. Wir haben dann jedoch entschieden, dass alle unsere Kunden Private-Banking-Kunden sind oder das Potenzial dazu haben. Unsere Ärzte und Zahnärzte fallen bei anderen Banken, wenn man die Einkommenskriterien betrach- tet, alle in das oberste Segment. Und Kunden, die noch ohne Vermögen sind, wollen wir an den Vermögensaufbau heranführen. Zu Ihrer Frage: Wir könnten auf einen Schlag zahl- reiche Private Banker einstellen, dieses Poten- zial hätten wir. Aber wir wollen langsam rein- wachsen. Wie sieht es mit externen Bewerbern aus? Sind Bewerbungen willkommen? Und was müssen diese Berater mitbrin- gen, um sich durchsetzen zu können? Wir setzen eher auf interne Lösungen, aber wir freuen uns über jeden Private Banker, der neu zu uns kommt. Er kann, anders als bei anderen Banken, auch gerne ohne Kunden kommen. Wir wollen unserer Fokussierung auf Ärzte oder Apotheker treu bleiben. Im ersten Halbjahr mussten Sie mehrere Abgänge von Private-Banking-Mitarbei- tern an den Standorten München und Berlin verkraften. Lagen diese Wechsel auch an den Umstrukturierungen? Es gibt einige Berater, die in der alten Apo- bank-Welt einige wenige Kunden ab 500.000 Euro sehr individuell betreut haben und jetzt Kunden zu uns kommen“ » In der Vergangenheit musste uns der Kunde schon beinahe drohen, damit wir sein Geld nahmen, um ihn auf der Wertpapierseite zu be- treuen. Es war für unser Haus ein Randgeschäft. « Olaf Klose, Apobank 315 www.fondsprofessionell.de | 3/2018

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