FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

66 www.fondsprofessionell.de | 3/2018 news & products I banken BANKEN Platzhirsche stutzen ehrgeizige Digitalbank-Pläne zurück Die Commerzbank hat ihre Pläne zur Entwicklung eines eigenen Robo-Advi- sors aufgegeben. Stattdessen verweist das Institut interessierte Kunden auf die digi- tale Vermögensverwaltung ihres Direkt- bank-Ablegers Comdirect. Die Quickbor- ner Tochter hatte ihre Online-Beratung überarbeitet und unter dem Namen „Cominvest“ im Mai 2017 neu gestartet. Der Konkurrent Deutsche Bank hingegen stellt seinen im November 2017 lancier- ten Robo „Robin“ nicht mehr nur online zur Verfügung. Die digitale Vermögensver- waltung kann auch in den Filialen und Bera- tungscentern der Bank abgeschlossen werden. „Innerhalb der Kundenberatung ergänzt Robin die Palette der Deutsche-Bank-Wertpapier- Dienstleistungen im Bereich der Betreuungs- modelle mit einer kompletten Delegation der Anlageentscheidung“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank zu FONDS professionell. Seine Pläne für ein digitales Gratis-Girokonto hat das Frankfurter Institut allerdings aufge- geben. Im Herbst 2017 hatte das größte deut- sche Geldhaus noch angekündigt, nach dem Zusammenschluss mit der Postbank eine Di- gitalbank starten zu wollen. Derweil kassieren beide Geldhäuser an der Börse einen Nackenschlag. Nach dramati- schen Kursverlusten steigt die Deutsche- Bank-Aktie nach rund 20 Jahren Mitglied- schaft aus dem Barometer Euro Stoxx 50 ab, so der Stand zu Redaktionsschluss. Ein klei- ner, wenn auch schwacher Trost bleibt dem angeschlagenen Kreditinstitut: Der Verbleib im deutschen Leitindex Dax ist vorerst gesi- chert. Dort trifft es hingegen den Rivalen Commerzbank. Dessen Titel werden durch die Anteilsscheine des Zahlungsdienstleisters Wirecard ersetzt. Die Commerzbank zählt zu den Gründungsmitgliedern des Dax. DIGITALISIERUNG Großbanken sind gegenüber Fintechs chancenlos Finanz-Start-ups setzen etablierte Banken immer stärker unter Druck. Sie haben den jungen Wettbewerbern auch ziemlich we- nig entgegenzusetzen. Die großen Geld- häuser könnten diesen Wettbewerb nicht mehr gewinnen, sagt Finanzprofessor Andreas Hackethal. „Für Großbanken ist es fast unmöglich, gegen die technisch starken Spezialisten zu bestehen“, sagt Hackethal, der auch Aufsichtsrat des di- gitalen Vermögensverwalters Vaamo ist. Großbanken mit ihren zehntausenden Mitarbeitern sind nicht so flexibel wie schlan- ke Finanz-Start-ups. Zwar haben sie nach Ein- schätzung des Finanzprofessors durchaus gute Ideen für die Digitalisierung. Aber die Einfüh- rung neuer Branchenstandards dauert lange. Er treffe in seinen Seminaren zu seiner großen Überraschung überdies immer wieder auf Bankmitarbeiter, an denen die Fintech-Debatte scheinbar spurlos vorbeigegangen zu sein scheint und die noch nie etwas über Robo- Advisors und Smartphone-Banken gehört hätten, berichtet Hackethal. Diese Ignoranz allein zeige, wie schwierig es für große Kre- ditinstitute sei, beim digitalen Wandel über- haupt noch Schritt zu halten. Foto: © diy13 | stock.adobe.com; Credit Suisse, V-Bank, Talanx, DZ Bank Die Deutsche Bank und die Commerzbank wollten ihr Engagement im Digitalbereich deutlich ausbauen. Doch die Pläne gingen zu Bruch. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Björn Storim, Credit Suisse Die Credit Suisse hat ihren Vor- stand in Deutschland umgebaut. Björn Storim, der dem Gremium bereits seit 2016 angehört, wird den Bereich Global Markets und International Wealth Manage- ment leiten. Joachim Ringer wird das Geschäftsfeld Investment Banking and Capital Markets ver- antworten. Andrea Scheck, V-Bank Das Vertriebsteam der V-Bank wurde mit Andrea Scheck er- weitert. Die gebürtige Bayerin stand vor ihrem Wechsel über zehn Jahre im Deutsche Wealth Management/Private Port der externen Vermögensverwalter, Family Offices und Corporate Clients bei der Deutschen Bank unter Vertrag. Sandra Wieser, V-Bank Die V-Bank hat Anfang Juli die Leitungsposition im Kontoservice und Zahlungsverkehr mit Sandra Wieser neu besetzt. Wieser war vor ihrem Wechsel zwölf Jahre lang bei der Baader Bank be- schäftigt, wo sie zuletzt die Be- reiche Kontoservice, Kunden- betreuung und Client Intelligence verantwortete. Jan Martin Wicke, V-Bank Die V-Bank hat auch einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Für die beiden bisherigen Mitglieder Thomas Eichelmann und Marc Kaninke sind Lars Hille und Jan Martin Wicke für die nächsten fünf Jahre in das insgesamt sechsköpfige Gremium geholt worden. Hille kommt von der DZ Bank, Wicke von Talanx. Henning Deneke-Jöhrens, DZ Bank Die DZ Bank hat Henning Deneke-Jöhrens zu ihrem neuen Aufsichtsratschef gewählt. Er löst Helmut Gottschalk ab, der nach 15-jähriger Tätigkeit in dem Gremium altersbedingt aus- scheidet. Deneke-Jöhrens ist daneben Vorstandsvorsitzender der Volksbank Hildesheim-Lehr- te-Pattensen.

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