FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2018

VERTRIEB Anleger ziehen massiv Geld aus ETF-Dachfonds der HVB ab Die hauseigenen „Vermögensdepot“- Fonds standen lange Jahre im Fokus des Vertriebs der Hypovereinsbank (HVB). Doch das ist Vergangenheit. Aus den Portfolios ist im ersten Halbjahr 2018 mehr als eine Dreiviertelmilliarde Euro abgeflossen. Das geht aus einer Analyse von FONDS professionell mit Daten des Branchenverbandes BVI hervor. Dem- nach flossen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres allein aus dem größten Fonds dieser Reihe, dem Vermögens- depot privat 50, 453,7 Millionen Euro ab. In Summe zogen Anleger aus den vier Fonds, die fast ausschließlich über die HVB vertrie- ben werden, 764,3 Millionen Euro ab. Die seit Februar 2008 aufgelegten „Ver- mögensdepots“ werden von der HVB gema- nagt, als Kapitalverwaltungsgesellschaft dient Amundi Deutschland (früher Pioneer Invest- ments). Die Portfolios gehörten lange Zeit zu den größten ETF-Dachfonds auf dem deut- schen Markt, die HVB galt als Vorreiter in diesem Segment. Doch die Performance lässt seit Jahren zu wünschen übrig: Die Fonds tra- gen nur einen oder zwei Morningstar-Sterne und gehören damit zum schlechtesten Drittel ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe. Auch die hohen laufenden Kosten von bis zu 2,4 Pro- zent erschweren den Vertrieb. Ein weiteres Detail könnte darauf hinweisen, dass die HVB im Vertrieb nicht mehr auf ihre einstigen Vorzeigefonds setzt: 2017 hießen die Portfo- lios noch „HVB Vermögensdepot“, doch zum Jahreswechsel wurden die drei Buchstaben der Bank aus der Fondsfirmierung gestrichen. Weiterhin gut im Vertrieb läuft bei der HVB dagegen die Fondsfamilie „Private Banking Vermögensportfolio“, die ebenfalls von Amundi verwaltet wird. Den sieben Produk- ten dieser Reihe flossen im ersten Halbjahr laut BV-Statistik 371 Millionen Euro zu. VALOVIS BANK Früheres Milliardeninstitut verschwindet vom Markt Die aus der Karstadt-Quelle Bank hervor- gegangene Valovis Bank hat ihre Lizenz zurückgegeben. Der Einlagensicherungs- fonds des Bankenverbandes hatte das Geldhaus im Jahr 2012 übernommen, um es „schonungsvoll“ vom Markt zu neh- men, wie der Verband in einer Pressemit- teilung formuliert. Zuvor war das Institut durch Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen in Schieflage geraten. Die Bank beschäftigte 2012 bei der Über- nahme rund 240 Mitarbeiter, die Bilanz- summe lag bei 3,2 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 verkaufte der Einlagensicherungsfonds das Privatkundengeschäft mit 800.000 Kun- den an die Targobank. Vergangenes Jahr gab die Gesellschaft ihre Pfandbrieflizenz zurück. Mittlerweile firmiert das Essener Unterneh- men als „Endir 1 Abwicklungsgesellschaft“. „Aufgabe des Einlagensicherungsfonds ist es, die Sparer zu schützen und im Interesse der Finanzmarktstabilität schnell zu agieren“, sag- te Christian Ossig, der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. Sofern Gründe der Finanzmarktstabilität gegen eine Insolvenz sprächen, übernehme der Einlagensicherungs- fonds das Institut und wickle es geordnet ab. 68 www.fondsprofessionell.de | 3/2018 news & products I banken Foto: © HGEsch | HVB; Aareal Bank, Donner & Reuschel, SSC Management, Oldenburgische Landesbank, Unicredit Hypovereinsbank-Zentrale in München: Die hauseigenen „Vermögens- depot“-Fonds verlieren hunderte Millionen Euro. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Marc Oliver Heß, Aareal Bank Die Aareal Bank hat den ehema- ligen Postbank-Finanzchef Marc Oliver Heß in ihren Vorstand be- rufen. Er übernimmt ab Oktober im Führungsgremium die Posi- tion des Finanzvorstands, die der Vorstandsvorsitzende Hermann J. Merken seit 2015 innehatte. Zusätzlich soll Heß den Bereich Treasury übernehmen. Thomas Ronfeld, Donner & Reuschel Die Privatbank Donner & Reu- schel hat den Bereich „Alterna- tive Investments“ gegründet und bündelt damit ihre Expertise für außerbörsliche Investitionslö- sungen. Die Leitung des zehn- köpfigen Teams wurde Thomas Ronfeld übertragen. Er ist seit dem Jahr 2008 bei Donner & Reuschel angestellt. Markus Keggenhoff, SSC Management Holding Der Management-Berater für die Sparkassen-Finanzgruppe SSC Management hat Markus Keg- genhoff zum Geschäftsführer und Partner berufen. Mit Keggenhoff hat die SSC einen erfahrenen Sparkassenvorstand und Ver- triebsmanager ins Team geholt. Er ist seit über 30 Jahren in der Sparkassen-Finanzgruppe tätig. Patrick Tessmann, Oldenburgische Landesbank Der Vorstandsvorsitzende der Oldenburgischen Landesbank (OLB), Patrick Tessmann, hat sein Mandat Ende August zurückgegeben. Die OLB ver- schmilzt mit der Bremer Kredit- bank (BKB). Axel Bartsch, bis- lang OLB-Aufsichtsratsvorsitzen- der und Vorstandschef der BKB, soll den Chefsessel einnehmen. Finja Carolin Kütz, Unicredit Group Die bisherige Deutschland- und Österreich-Chefin der Strategie- beratung Oliver Wyman, Finja Carolin Kütz, wechselt als Group Chief Transformation Officer zur Unicredit Group. In ihrer neuen Rolle wird Kütz Teil des Executive Management Committee sowie des Group Risk & Internal Con- trol Committee der Unicredit.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=