FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2018

menhang zwischen den zur Ertragsdeckelung eingesetzten Instrumenten und der Schwan- kungsbreite eines Index gibt. Von hohen Aus- schlägen nach oben profitiert eine Police, die eine Partizipationsquote vorsieht, stärker als eine mit Cap. Denn: Der Cap beschränkt die Wertentwicklung nach oben, während die Quote eine prozentuale Beteiligung an Index- gewinnen in jeder Höhe zulässt. Umgekehrt erweist sich ein Cap als vorteilhaft, wenn ein Index kaum schwankt, weil positive Wertent- wicklungen im besten Fall voll und nicht nur anteilsmäßig mitgenommen werden können. Vorteilhafte Kombis So wären also Policen vorteilhaft, die vola- tilitätsgesteuerte Indizes mit einem Cap kom- binieren, oder solche, die eine prozentuale Beteiligung an gängigen und damit stärker schwankenden Börsenbarometern gewähren. Solche Produkte gibt es auch. So bieten etwa Axa und die Deutsche Ärzteversicherung in ihrer „Relax Rente Classic“ einen Cap in Kombination mit dem selbst gestrickten „Europa Aktienindex mit ISC“ an. Die „Klas- sik modern“ von Volkswohl Bund sieht eine prozentuale Beteiligung an der Wertentwick- lung des Dax oder des Euro Stoxx 50 vor. Doch das nutzt alles nichts, wenn die Ver- sicherer immer weniger Überschüsse erwirt- schaften. „Auf diese Situation haben die An- bieter bereits reagiert“, weiß Heermann. Und auch die Studie des IVFP „Ein Jahrzehnt Indexpolicen“ zeigt, dass sich die Unterneh- men von der Bruttobeitragsgarantie verab- schieden. Zum Vergleich: Als FONDS profes- sionell im Frühjahr 2016 die Tarife der Anbieter unter die Lupe nahm, war diese bei allen zu finden. Doch damals lag der Höchst- rechnungszins für Lebens- und Rentenversi- cherungen auch noch bei 1,25 Prozent. Mit der Senkung auf 0,9 Prozent zu Jahresbeginn 2017 geben viele Versicherer eine hundert- prozentige Bruttobeitragsgarantie nur noch in Abhängigkeit von der Laufzeit. Andere bieten dem Kunden an, auf einen Teil der Garantie zu verzichten, sich zum Beispiel mit 80 Pro- zent zufrieden zu geben, damit mehr Geld in die Indexbeteiligung fließen kann. Es gibt auch Push-Optionen „Manche Versicherer sehen auch eine Art Push-Option vor“, Heermann. In diesem Fall kann sich der Policeninhaber zum Indexstich- tag entscheiden, in den kommenden zwölf Monaten einen Teil seines Vertragsguthabens ins Risiko zu stellen und so zusätzliches Ka- pital in die Indexbeteiligung einzubringen. Damit partizipiert er stärker an der Indexent- wicklung. So wird der Turbo richtig angewor- fen – doch leider sitzt dann auch der Sicher- heitsgurt lockerer. ANDREA MARTENS | FP Indexpolicen in der Übersicht Claus Mischler, Gothaer: „Mit unserer Indexpolice wollten wir mehr Transparenz schaffen.“ 1 LV 1871: garantiertes Mindestkapital über die eingezahlten Beiträge hinaus | 2 Die SV Lebensversicherung bietet einen dritten Index an: Trend Portfolio Index; Kursindex, volatilitätsgesteuert Stand: 7. November 2018 | Quelle: Angabe der Anbieter, Assekurata, IVFP Rente Index Plus 2014 Ja Ja bAV, privat Ja (35 Jahre) Ja Euro Stoxx 50 Nein 2,2 % pro Monat 12 Monate LV 1871 1 Dax-Rente 2015 Ja Ja bAV, privat Ja (12 Jahre) Nein Dax Nein Dax Risk Control 20 % Ja Index 1: 2,4 % Index 2: 3,1 % 12 Monate Nürnberger Index-Safe 2016 Ja Ja Basis, Riester, bAV, privat Nein Nein Stuttgarter M-A-X Multi-Asset Index Ja 66 % ab dem 8. Versi- cherungsjahr, zuvor: Staffelungsregelung 12 Monate Stuttgarter SV Index Garant 2011 Ja Ja Basis, bAV, privat Nein Nein Euro Stoxx 50 Nein Vola-IndexPerform Ja 2,80 % 12 Monate SV Leben 2 Rente Dax 2016 Ja Ja Privat Ja (25 Jahre) Nein Dax Nein 51,56 % (laufender Beitrag); 37,56 % (Einmalbeitrag) k. A. Targo VGH Rente Garant 2014 Ja Ja Basis, bAV, privat Ja (30 Jahre) Ja VGH Sachwerteindex Ja 2,55 % 12 Monate VGH Klassik modern 2015 Ja Ja Basis, Riester, bAV, privat Nein Ja Dax Nein Euro Stoxx 50 Nein 58 % 12 Monate Volkswohl Bund Index Clever 2016 Ja Ja bAV, privat Ja (15 Jahre) Nein Multi-Asset-Strategie Ja Ja 85,21 % 12 Monate Württem- bergische 233 www.fondsprofessionell.de | 4/2018

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