FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2018
sich bereits jetzt auf der Homepage von Fun- damental registrieren lassen. Mit einem ähnlichen Angebot möchte demnächst der Hamburger Finanzdienstleister Netfonds an den Start gehen: Vermögens- verwalter können ihre eigenen Strategien ohne zusätzliche Kosten auf der neuen Netfonds- Plattform steuern – digitales „Onboarding“ der Kunden inklusive. Die Strategien können sie nur ihren eigenen Kunden oder allen Net- fonds-Vermittlern anbieten. Der Maklerpool behält bloß einen Teil der Vermögensver- waltungsgebühr ein (siehe auch das Netfonds- Unternehmensporträt ab Seite 248). V-Bank startet neues Tool Auch die V-Bank will unabhängigen Ver- mögensverwaltern ab 2019 das technische Rüstzeug für einen eigenen Robo-Berater anbieten. In Kooperation mit dem Bereich Equity Markets & Commodities (EMC) der Commerzbank erhalten Geschäftspartner des auf die Betreuung von Finanzportfolioverwal- tern spezialisierten Instituts entweder einen „Baukasten“ oder ein Gesamtpaket für einen Robo, das von der automatischen Erstellung und Verwaltung eines standardisierten Muster- portfolios über die Onlinedepoteröffnung bis hin zur Vermarktung und Neukundengewin- nung im Web reichen soll. Mit dem neuen Angebot verfolgt die V-Bank gleich mehrere Ziele. „Viele Ver- mögensverwalter haben Bestandskunden in der persönlichen Betreuung, die aufgrund der mangelnden Größe dort nicht zeit- und kos- teneffizient betreut werden können“, erklärt Florian Grenzebach, Leiter Vertrieb und Kun- denbetreuung der V-Bank. Diese könnten nun in Strategieportfolios überführt werden. Als weitere Ziele nennt die Bank den Ausbau des Kundenstamms, etwa mit den Enkeln von Bestandskunden, und natürlich die Gewin- nung neuer Kunden im Netz. Technischer Kern Der technische Kern der neuen Dienst- leistung ist ein Portfoliomanagementsystem, das digital immer wieder konkrete Vorschläge zur Anpassung des Strategieportfolios macht. Die eigentliche Anlageentscheidung werde jedoch vom Vermögensverwalter selbst getroffen und per Knopfdruck ausgeführt. Darüber hinaus sei es so ausgelegt, dass es für alle anderen Mandanten der Gesellschaft ebenfalls genutzt werden und bisherige, unter Umständen teurere Systeme ablösen kann. Teil des kompletten Dienstleistungspakets ist eine nach den Layoutvorgaben des Ver- mögensverwalters gestaltete Internetseite. Der Vermögensverwalter könne bestehende Man- danten oder Interessenten im Web direkt auf seine Onlinevermögensverwaltung aufmerk- sam machen und entsprechende Abschlüsse erzielen. Die neu gewonnenen Mandanten melden sich anschließend über dessen Inter- netseite an, um ihre Strategieportfolios zu beobachten oder alle Kundenbelege und -berichte einzusehen. Ferner sei interessant, dass für die Umset- zung ein breites Spektrum an Wertpapiergat- tungen zur Auswahl stehe, das neben ETFs ausgewählte Aktien, aktive Investmentfonds sowie strukturierte Produkte umfasst. Vermö- gensverwalter können bis zu einem bestimm- ten Anteil ebenso eigene Fonds einbringen. „Vermögens-Fuchs“ Auch die Baader Bank bietet seit Sommer zwei neue Services für Vermögensverwalter an. Das erste Angebot ist ein sogenanntes „White-Label Onboarding Tool“. Damit kön- nen Vermögensverwalter ihren Kunden die komplette Konto- und Depoteröffnung, die Geeignetheitsprüfung und die Identifizierung in 15 Minuten digital und ohne Medienbruch anbieten. Die andere Neuheit ist eine Vergleichsplatt- form namens „Vermögens-Fuchs“. Sie soll es Endkunden ermöglichen, verschiedene Ange- bote zu vergleichen und direkt über das Sys- tem Kunde zu werden. „Wir komplettieren das Angebot von Vermögensverwaltern wei- ter“, erklärte Baader-Vorstand Oliver Riedel bei der Vorstellung. „Da wir selber nicht im Privatkundengeschäft aktiv sind, stellen wir keine Konkurrenz für Vermögensverwalter dar.“ HANS HEUSER | FP Foto: © Baader Bank, WMD Capital Oliver Riedel, Baader Bank: „Wir komplettieren das Angebot von Vermögensverwaltern weiter.“ 25 Vermögensverwalterstrategien für Privatanleger Das Münchner Finanzportal WMD Capital bietet privaten Investoren den Zugriff auf ausgewählte Anlagestrategien von 25 renommierten Vermö- gensverwaltern in Deutschland. Dafür stellt das Portal Kunden ein umfangreiches Vergleichs- und Analysetool zur Verfügung, mit dessen Hilfe sie sich für ein oder mehrere Produkte entschei- den können. Dahinter stehen die drei Gründer Jürgen Gerleit, Andreas Hauenstein und Norbert Schauermann. „Wir wollten den großen Markt der Vermögensverwalter anhand von qualitativen Selektionskriterien auf ein übersichtliches Maß an Top-Playern wie Allianz Global Investors, Fidelity, die Privatbanken Bethmann und Beren- berg sowie freie Vermögensverwalter wie Flossbach von Storch und DJE Kapital reduzieren“, erklärt Hauenstein. Entsprechend präsentiert sich jeder der abgebildeten Ver- mögensverwalter mit seiner hauseigenen Anlagestrategie für „defensiv“, „ausgewogen“ und „offensiv“ orientierte Anleger. Damit sollen die Vermögensverwalter in den jeweiligen Risikoklassen direkt miteinander vergleichbar sein. Ein Mindestinvestment gibt es nicht, WMD erhebt jedoch eine Minimumgebühr von jährlich 375 Euro, was bei einer Anlagesumme von 50.000 Euro 0,75 Prozent entspricht. WMD Capital, das über eine Zulassung gemäß Paragraf 34f Gewerbeordnung verfügt, stellt dazu in Form eines Execution-only-Modells den Zugang zu einem Wertpapierdepot bei der UBS zur Verfügung. Das Gründungsteam von WMD Capital (von links): Jürgen Gerleit, Andreas Hauenstein und Norbert Schauermann. » Viele Vermögensverwaltungen haben Bestandskunden in der persönlichen Betreuung, die aufgrund der mangelnden Größe dort nicht zeit- und kosteneffizient betreut werden können. « Florian Grenzebach, V-Bank 312 www.fondsprofessionell.de | 4/2018 vertrieb & praxis I digitale vermögensverwaltung
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