FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2018
Christoph Fink | Mayflower „Wir haben das ‚Ober-Unter‘ abgeschafft “ Der Finanzvertrieb Mayflower Capital löst die bislang übliche Hierarchie auf, bei der die Teamleiter an den Provisionen ihrer Kollegen mitverdienen. Firmengründer und Vorstand Christoph Fink erläutert im Interview die Hintergründe. D as Modell der Struktur- vertriebe hat jahrzehnte- lang gut funktioniert: Ein Finanzberater wirbt Vermittler an, bildet sie aus und verdient dafür an deren Provisionen mit. Mayflower Capital, 2007 von ehemaligen MLP-Beratern gegründet, löst diese Struktur nun auf. Mayflower-Vorstand Christoph Fink verrät, warum. Herr Fink, in Ihrem Finanz- vertrieb gibt es künftig kei- ne Hierarchiestufen mehr, alle Berater arbeiten gleichberechtigt und erhalten auch die gleichen Provisionen. Warum? Christoph Fink: Hierarchien kommen bei den Beratern nicht mehr gut an. Unsere Branche wächst seit Jahren kaum noch. Es wird zu- nehmend schwierig, junge Leute für den Be- ruf Finanzberater zu begeistern, und viele erfahrene Vermittler steigen aus. Ein wichtiger Grund hierfür sind die Hier- archien. Ein gestandener Bera- ter fragt sich, warum er einen Standortleiter hat, der an seinen Provisionen mitverdient. Er will Freiheit und Unabhängig- keit, keine sinnlosen Montags- meetings, auf denen er gefragt wird, wie viele Kundentermine er diese Woche hat. Die Führungskräfte aus Strukturver- trieben würden Ihnen sagen, dass sie die Berater ausbilden, coachen und ihnen lästige Organisationsarbeit abnehmen. Das stimmt in gewissem Maße auch. Der strukturierte Vertrieb hat weiterhin seine Be- rechtigung, insbesondere mit Blick auf die Gewinnung neuer Vermittler. Ein etablierter Berater mit zehn Jahren Berufserfahrung und eigenem Kundenstamm hinterfragt jedoch eine solche Struktur. Der Teamleiter kann ihm inhaltlich oft nicht weiterhelfen, darum fragt er im Zweifelsfall gleich seine Kollegen, die meist viel tiefer im Tagesgeschäft stecken und besser Bescheid wissen. Klar gibt es Führungskräfte, die ihre Teammitglieder wirk- lich dabei unterstützen, mehr Umsatz zu ma- chen. Doch selbst in solchen Fällen herrscht bei den Beratern häufig das Gefühl vor, sich auf ein unfaires Geschäft eingelassen zu haben. Sie stimmen mit den Füßen ab. Wir wollen nichts beschönigen: Auch bei uns gab es Ab- gänge. Darum haben wir das „Ober-Unter“ abgeschafft. Die Berater arbeiten nun in Form einer Sozietät zusammen – auf Augenhöhe. Christoph Fink, Mayflower: „Berater auf Augenhöhe“ Online weiterlesen: QR-Code scannen oder www.fponline.de/Mayflower418 eingeben Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Sebastian Hasenack, Solidvest Sebastian Hasenack, Gründungs- aktionär und Mitglied der Ge- schäftsführung des Fintechs Investify, wechselt zu Solidvest, der digitalen Vermögensverwal- tung von DJE Kapital. Der 35- Jährige ist künftig als Mitglied des Führungsteams für die Be- reiche Vertrieb und Kooperatio- nen verantwortlich. Christian Dicke, Ecofin Group Christian Dicke, er war bis Juni Vorsitzender der Geschäftsfüh- rung der Fondsdepot Bank, ist seit Anfang November Partner der Schweizer Ecofin Group. In der Rolle des Chief Markets Officers verantwortet er von Zü- rich aus die Bereiche Business Development, Vertrieb, Service und Marketing. Jens Peter Bostelmann, Deutsche Wertpapiertreuhand Die Deutsche Wertpapiertreu- hand hat ihren Partnerkreis mit Jens Peter Bostelmann erweitert. Er blickt auf eine über 35-jährige Karriere in der Finanzbranche zurück. Bostelmann bekleidete zuletzt die Funktion als Direktor Beratung und Betreuung bei einer Vermögensverwaltung in Hamburg. Vinicius Kagel, Deutsche Wertpapiertreuhand Auch Vinicius Kagel ergänzt den Partnerkreis der Deutschen Wert- papiertreuhand. Kagel ist seit etwa 15 Jahren im Bankgeschäft tätig und war vor seinem Wech- sel zur Deutschen Wertpapier- treuhand als Vermögensberater und Senior Expert bei einer führenden deutschen Direktbank beschäftigt. Andrea Enria, EBA Der Italiener Andrea Enria, jetzi- ger Vorsitzender der Europäi- schen Bankenaufsichtsbehörde (EBA), soll Anfang Januar der Französin Danièle Nouy als neuer Chef der Bankenaufsicht für die Großbanken der Eurozone nachfolgen. Nouy scheidet Ende Dezember nach fünf Jahren aus dem Amt. Foto: © Reinhard Simon, Solidvest, Ecofin, Deutsche Wertpapiertreuhand, EBA 46 www.fondsprofessionell.de | 4/2018 news & products I investmentfonds
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