FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2018
STUDIEN Profite im Private Banking schwinden zusehends Europas Banken leiden auch im Geschäft mit vermögenden Kunden immer mehr unter Margendruck. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Unterneh- mensberatung McKinsey. Demnach entfiel mehr als die Hälfte des Gewinnwachstums im Private Banking von 2013 bis 2017 auf die gute Entwicklung an den Finanzmärk- ten. Im von Marktturbulenzen geprägten Jahr 2016 sackten hingegen die Erträge im Private Banking ab. Diese Abhängigkeit von einer günstigen Entwicklung der Börsenkurse wecke Zwei- fel, ob die Anbieter nachhaltig ihre Erträge steigern können, so die Experten von McKin- sey. Denn dank des Rückenwinds von den Kapitalmärkten konnten die Institute ihre Pro- bleme bislang kaschieren. „Wollen die Geld- häuser auch künftig gut aufgestellt sein, müss- ten sie zum einen mehr Neugeschäft einwer- ben“, meint Sébastien Lacroix, Co-Autor der Studie und Senior Partner bei McKinsey. Zum anderen sollten sie die Gebühreneinnahmen forcieren und eine striktere Kostendisziplin an den Tag legen. Zudem beobachteten die Un- ternehmensberater bei der Auswertung der Kennzahlen für 2017 eine deutliche Auftei- lung beim Neugeschäft zwischen großen und kleinen Anbietern: So verzeichneten Institute mit einem betreuten Vermögen von mehr als 30 Milliarden Euro sowie die Private-Ban- king-Ableger von Universalbanken doppelt so hohe Mittelzuflüsse wie kleinere Konkurren- ten. Eine weitere Studie beobachtete zudem leicht sinkende Gebühren in diesem Ge- schäftsfeld. Demnach gingen 2017 die Sätze der Private-Banking-Anbieter im deutsch- sprachigen Raum im Schnitt um zehn Basis- punkte gegenüber dem Vorjahr zurück, zeigt eine jüngst veröffentlichte Auswertung der Gesellschaft Fuchs-Richter Prüfinstanz. PRIVATE BANKING Sparkassen und Genossen setzen auf vermögende Kundschaft Die Landesbank Hessen-Thüringen (Hela- ba) weitet über ihre Private-Banking-Toch- ter die Dienste für vermögende Kunden aus: Die Frankfurter Bankgesellschaft, die sich bislang um Anlagen ab einer Million Euro kümmerte, bietet inzwischen auch eine Vermögensverwaltung ab 250.000 Euro an. Insgesamt zehn Sparkassen haben dieses Angebot bislang in ihre Filialen ge- holt und für ein verwaltetes Vermögen von über 250 Millionen Euro gesorgt. Auch das Pendant aus dem genossenschaft- lichen Lager, die DZ Privatbank, hat in den vergangenen acht Jahren ihr verwaltetes Ver- mögen fast verdoppelt – obwohl sich zugleich die Zahl ihrer Kunden beinahe halbiert hat. Die Private-Banking-Tochter der Volks- und Raiffeisenbanken verwaltet mittlerweile rund 18 Milliarden Euro. Allein im laufenden Jahr kamen unterm Strich 650 Millionen Euro neu hinzu. Die DZ Privatbank will in zwei Jahren beim verwalteten Vermögen die Marke von 20 Milliarden Euro knacken. Damit wollen sowohl die öffentlich-rechtliche als auch die genossenschaftliche Bankengruppe den Wid- rigkeiten trotzen und das Geschäft mit der vermögenden Klientel ausbauen. Sébastien Lacroix, McKinsey: „Wollen die Geldhäuser auch künftig gut aufgestellt sein, müssten sie mehr Neugeschäft einwerben.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Richard Fietz, Apotheker- und Ärztebank Die Apotheker- und Ärztebank hat Richard Fietz zum Leiter für ihre Private-Banking-Einheit er- nannt. Dort soll er den Ausbau dieses Segments fachlich und vertriebsmäßig vorantreiben. Fietz arbeitete zuvor bei der Commerzbank, wo er zuletzt in Frankfurt das Wealth-Manage- ment-Team leitete. Thomas Borgen, Danske Bank Der Vorstandschef der Danske Bank, Thomas Borgen, hat sei- nen Arbeitgeber Anfang Oktober verlassen. Auslöser waren Vor- würfe, wonach die Bank im Zen- trum eines milliardenschweren Geldwäscheskandals in Europa stehe. Borgen war seit 2013 Chef der größten Bank Däne- marks. Christoph Neu, Frankfurter Bankgesellschaft Christoph Neu wurde von der Frankfurter Bankgesellschaft zum Generalbevollmächtigten er- nannt. Neu ist dort seit Februar angestellt und leitet die Anfang des Jahres eröffnete Düsseldorfer Niederlassung. Er wechselte vom Bankhaus Merck Finck Pri- vatbankiers, für das er insgesamt 16 Jahre gearbeitet hat. Michael Wegner, LBS Saar Michael Wegner ist als General- bevollmächtigter in die Geschäfts- leitung der LBS Saar eingetreten. Er kommt von der LBS Ostdeut- sche Landesbausparkasse, wo der gebürtige Bremer als Proku- rist in leitender Position ange- stellt war. Zuvor war er bei der damaligen LBS Landesbauspar- kasse Bremen beschäftigt. Harald Brenner, Ellwanger und Geiger Harald Brenner ist in den Vor- stand von Ellwanger und Geiger berufen worden. Brenner ist als Nachfolger von Mario Caroli für die Bereiche Finanzen, Markt- folge, IT und Personal zuständig. Der studierte Diplom-Ökonom ist seit März 2013 beim Bank- haus als Leiter Finanzen und Personal tätig. 66 www.fondsprofessionell.de | 4/2018 news & products I banken Foto: © Christoph Hemmerich, Apo Bank, Danske Bank, Frankfurter Bankgesellschaft, LBS Saar, Ellwanger und Geiger
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