FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2019
nicht aus, dass wir auch eine Vermögensanlage oder einen AIF auflegen. Denn die Struktur und die wirtschaftliche Basis der Projekte erfordern eigentlich eher ein Eigenkapitalinvestment. Dümmler: Wir werden im klassischen AIF-Be- reich weiterhin Produkte der wenigen bewährten Emittenten anbieten. Aber insgesamt sehen wir bei unseren Beratern eine Tendenz zu depotfähi- gen Vehikeln, deswegen sind wir hier auf der Suche nach guten Produkten. Secundus hat zum Beispiel eine Zweitmarktanleihe, die interessant und depotfähig ist. Das kommt sehr gut an. Auch im Immobilienbereich werden wir Rich- tung Anleihen gehen, wobei wir uns genau an- sehen werden, welche Objekte dahinterstehen. Randelshofer: Wir fühlen uns mit dem AIF sehr wohl und haben für dieses Jahr ehr- geizige Pläne. Andere Themen werden wir nicht forcieren, der Fokus liegt ganz klar auf demAIF. Montag: Wir sind nach wie vor im Logistik- bereich unterwegs und werden schwerpunkt- mäßig Investments in Eisenbahnen anbieten. Die Assets haben wir gekauft, das heißt, wir haben keine Blindpool-Konzepte. Wir wer- den Vermögensanlagen und depotfähige Produkte anbieten. Außerdem bauen wir eine eigene digitale Zeichnungsstrecke. Das war der Wunsch des Vertriebs, dass die Kundendaten bei uns bleiben und nicht bei einem Dritten liegen. Das soll aber nicht heißen, dass wir Direktkun- denvertrieb machen, sondern das heißt, dass wir unseren Vertriebspartnern auch anbieten, digital zu arbeiten. Die Digi- talisierung hilft nämlich auch, die Pro- zesse zu verschlanken und damit Kosten zu sparen. Eine „Anleihe light“ gemäß EU-Prospektverordnung im Mantel ei- ner börsennotierten Gesellschaft bringen wir auch auf den Markt, wobei man die- ses Produkt nicht schwerpunktmäßig machen kann. Die Kunden können ma- ximal 10.000 Euro zeichnen. Sommer: Wir bleiben fokussiert auf den verpackten Sachwert, das heißt AIF und Vermögensanlagen. Wir konzentrieren uns auch auf die Partner, die in den Markt zurückkommen. Sie brauchen umso mehr Hilfe, weil sie dem Markt zum Teil schon zehn Jahre ferngeblie- ben sind. Wir haben heute große Kun- den als exklusive Partner, die früher nicht mit uns gearbeitet hätten, aber heute kein eigenes Know-how mehr haben. Für uns ist das eine spannende Situation, in der nach und nach mit viel Geduld die Nachrichten, was sich seit 2013 verändert hat, ankommen. Es hat scheinbar eine Zeit gedauert, bis die Vertriebe zurückkeh- ren. Die Finanzanlagenvermittlungsverordnung II wird für viele nicht regulierte Vermittler eine Herausforderung sein, auch darauf werden wir uns fokussieren. Für den Vertrieb werden wir eine digitale Zeichnungsschein-Ausfüllstrecke anbieten. Aber wir werden weiterhin kein Direktkundengeschäft machen. Meller: Wir werden bei der Finum Sachwerte weiterhin den Beratern und damit den Kunden zur Verfügung stellen und nach wie vor prüfen, was wir auf unsere Liste nehmen. Sie haben ja eben selbst gesagt, dass es ein Warnzeichen ist, wenn sich institutionelle Investoren aus einem Markt zurückziehen. Ich sehe die Absatzzahlen im Immobilienmarkt kritisch. Wir sehen uns den Hype sehr genau an und prüfen die Produkte genau. Arndt: Wir werden unseren Fonds XXIV platzieren und dann den Fonds XXV auf- legen. Heuser: Ich bedanke mich für eine inter- essante Diskussion. ALEXANDER ENDLWEBER | FP Theodor Randelshofer, Deutsche Finance: „Angesichts der Inflations- und Zinssituation muss der Durchschnitts- bürger draufkommen, dass er Sachwerte benötigt.“ 182 www.fondsprofessionell.de | 1/2019 Fotos: © Christoph Hemmerich » Wir bauen eine eigene digitale Zeichnungsstrecke. Das war der Wunsch des Vertriebs, dass die Kundendaten bei uns bleiben und nicht bei einem Dritten liegen. « Antje Montag, CH2 Im Round-Table-Gespräch waren sich die Diskussionsteil- nehmer einig: Die Regulierung brachte zwar Verbesserungen, die Produktqualität hängt aber immer noch vom Anbieter ab. Hans Heuser, FONDS professionell: „Es ist nicht absehbar, dass die Zinsen steigen, und in Aktien investiert zu sein ist im Moment auch nicht gerade lustig.“ roundtable I sachwer te
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