FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2019

diese Einheiten effizient abzubilden. Mittler- weile ist das Unternehmen aber in mehr als 20 Ländern aktiv, und die einzelnen Toch- terunternehmen sind sehr gewachsen. Wir wollten nicht, dass die Holding zu einem Administrationsflaschenhals wird, sondern eine schnelle und schlanke Einheit, die sich hauptsächlich mit der strategischen Steuerung und der weiteren Expansion der Gruppe beschäftigt. In welcher Höhe soll die Senkung der Verwaltungs- undAdministrationskosten infolge der Umstrukturierung ausfallen? Gott sei Dank müssen wir seit unserem Rück- zug von der Börse im vorigen Jahr keine solchen Angaben mehr machen …Aber Spaß beiseite: Ja, wir sehen bereits eine Senkung der Verwaltungs- und Administrationskosten, aber wie bereits gesagt, ist auch die einfachere Organisation ein wesentlicher Aspekt und verhindert vor allem zukünftiges Kosten- wachstum durch immer größer werdende Ser- viceabteilungen. Im Mai 2018 hat sich C-Quadrat mit 51 Prozent am französischen Fondsanbieter Advenis Investment Managers beteiligt. Kurz darauf erfolgte die mehrheitliche Beteiligung an der in Wien ansässigen Quantic Risk Solutions, einem auf quan- titative Fundamental- und Risikoanalyse spezialisierten Unternehmen. Was ist das Besondere an diesen Unternehmen, und wie passen sie zu C-Quadrat? Wir waren bisher in Frankreich nicht vertre- ten, und das Marktpotenzial hat uns schon lange gereizt. Advenis, heute C-Quadrat Asset Management France, hat ihren Sitz in Paris und verfügt über eine Produktpalette an dis- kretionär verwalteten Fonds mit ausgezeich- neter Performance und ganz klarem Invest- mentfokus im Bereich europäischer Micro Caps. Zielgruppe sind institutionelle Kunden – nicht nur in Frankreich, sondern internatio- nal. Aktuell wird ein Fonds aufgrund entspre- chender Nachfrage sogar in Hongkong regis- triert. Die Quantic Risk Solutions hat ihren Sitz in Wien und war bisher sehr erfolgreich für sehr viele Banken im Bereich der Bewer- tung von Kreditportfolios tätig. Mit ihrem quantitativen Analysetool können Prognosen auf Einzelunternehmensbasis gerechnet wer- den. Zusätzlich wird dieses Prognosetool seit vorigem Jahr im Bereich Asset Management für institutionelle Portfolios eingesetzt. Je nach Kundenbedürfnis können ganz spezielle Investmentschwerpunkte abgedeckt werden. Beide Unternehmen passen perfekt zu uns, weil sie das Produktportfolio des Unter- nehmens regional und thematisch sehr gut ergänzen. C-Quadrat hatte stets ein gutes Händ- chen bei seinen Beteiligungen. 2005 sind Sie etwa bei Arts Asset Management ein- gestiegen, was rückblickend eine mehr als gute Entscheidung war. Gibt es der- zeit Pläne für weitere Übernahmen oder Beteiligungen? Der Mix aus organischem und anorganischem Wachstum hat sich für uns in der Vergangen- heit als erfolgreich erwiesen. Wir haben im- mer ein paar Projekte, die wir uns genauer an- sehen, wobei wir uns als Nischenanbieter für institutionelle Investoren positionieren wollen. Das von Ihnen angebotene Produktspek- trum ist bereits sehr breit. Gibt es Berei- che, in denen Sie noch Bedarf sehen? Wir werden uns jedenfalls sicher nicht in je- nen Bereichen engagieren, die schon tausend- fach von anderen Asset Managern abgedeckt sind. Aktuell finden wir die Bereiche Private Equity, Credit, Mezzanine Capital und Hedgefonds interessant. Wir sind in diesen Bereichen noch nicht tätig. Wie sehen Sie das Thema Robo-Advice? Wird es in Zukunft von C-Quadrat etwas in diesem Bereich geben? Arts As- set Management ist ja erst kürzlich beim Münchener White-Label-Robo-Advisor Weadvise eingestiegen. Mit dem technischen Trendfolgesystem von Arts waren wir 2003 der erste Robo-Advisor überhaupt am Markt und sind meines Wissens nach mit 2,2 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen noch immer der größte Robo-Ad- visor. Die Entwicklungen der letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Robo-Advice heute eher als Thema für den Vertrieb gesehen wird und weniger als Tool im Asset Management. Die Beteiligung von Arts bei Weadvise ist noch nicht als strategisch zu sehen. Wir beob- achten die Entwicklungen im Segment der Robo-Berater sehr genau, haben aber derzeit keine über Arts hinausgehenden Pläne. Alexander Schütz, C-Quadrat: „Wir wollten nicht, dass die Holding zu einem Administrationsflaschenhals wird, sondern eine schnelle und schlanke Einheit.“ » Aktuell finden wir die Bereiche Private Equity, Credit, Mezzanine Capital und Hedge- fonds interessant, in denen wir noch nicht tätig sind. « Alexander Schütz, C-Quadrat Foto: © Marlene Fröhlich | LuxundLumen vertrieb & praxis I alexander schütz | c-quadrat 306 www.fondsprofessionell.de | 2/2019

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