FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019
markt & strategie I janus henderson uk absolute return fund 170 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 Foto: © Stephen | stock.adobe.com D er Ausblick auf die kommenden Jahre und Monate fällt dieser Tage nicht immer optimistisch aus. Neben den auf den vorangegangenen Seiten beschriebenen Strategien kann sich der Anleger auch über Hedgefondsprodukte absichern, die einen fokussierten Ansatz verfolgen – sogenannte Single-Strategy-Fonds. Laut der Kategorisie- rung des Datenanbieters Mountain-View hat sich innerhalb dieser Subkategorie mit dem Janus Henderson United Kingdom Absolute Return Fund ausgerechnet ein Fonds am bes- ten geschlagen, der in einem der Krisenmut- terländer domiziliert ist und dort auch seinen Investmentfokus hat: Großbritannien. Das erfahrene Managerduo Ben Wallace und Luke Newman verfolgt dabei einenAnsatz, der zum Ziel hat, „in jedwedem generellem Markt- umfeld positive Erträge zu erwirtschaften“. Verwässerungseffekte Das geschah geografisch gesehen über einen starken Fokus auf das Vereinigte König- reich. 80 Prozent des Vermögens mussten dabei in Unternehmen investiert werden, die ihren Sitz entweder in Großbritannien haben oder die den „vorherrschenden Teil ihres Um- satzes in diesem Markt erwirtschaften“, oder deren Aktien an der London Stock Exchange gelistet sind. Diese Definition ist an sich schon recht weit gefasst, da an der LSE bekanntermaßen auch internationale Unternehmen ohne umwerfen- des UK-Exposure notieren. Im Jahr 2016 – dem Jahr des „Leave-Vote“ – wurde dieser Ansatz noch weiter aufgeweicht. Nur mehr 60 Prozent der Assets müssen unter den beschrie- benen Voraussetzungen investiert werden. Das kann man kritisch sehen. In einer einschlägi- gen Analyse von Morningstar wird bemerkt, dass das Management sich damit deutlich von seiner eigentlichen Kernkompetenz entfernt. Starke Hebel Ein Blick auf die Top-Ten-Investments des Fonds zeigt, welche Auswirkungen das auf Einzeltitelbasis haben kann. Dort finden sich beispielsweise der Misch- und Nahrungs- mittelgigant Nestlé ebenso wieder wie der US-amerikanische Kreditkartenriese Visa. Sektoral gesehen haben Industriekonzerne und die Konsumgüterbranche mit 24,1 bezie- hungsweise 10,4 Prozent das höchste Ge- wicht. Das Management verfügt auch beim Einsatz von Hebeln und beim Setzen auf stei- gende oder fallende Preise über beträchtlichen Spielraum, wobei ein negatives Netto-Expo- sure von bis zu 30 Prozent möglich ist. Bei einem derart versatilen Werkzeugkasten ist es natürlich spannend, wo sich die Manager auf fallende Märkte eingestellt haben, also „short“ positioniert sind. Regional sind das bemer- kenswerterweise die USA und Europa. Dort überwiegen die Wetten auf fallende Märkte deutlich. Positiv hingegen ist man auf UK ein- gestellt. Brutto fließen 50,8 Prozent in das Kö- nigreich, netto bleibt ein positiver Überhang von 8,5 Prozent plus. Das heißt also, dass die Strategie auf eine insgesamt positive Entwick- lung an den britischen Märkten setzt. Feine Performance Dass die Manager wissen, was sie tun, zeigt sich an ihrer Performance. Über die vergan- genen zehn Jahre hinweg gelang ihnen laut Mountain-View-Daten ein jährlicher Ertrag von knapp fünf Prozent, was auf eine Ge- samtperformance von rund 62 Prozent hinaus- läuft und den Fonds gemäß der vorab defi- nierten Rahmenbedingungen zum Topfonds in der Kategorie Hedgefonds – Single Strate- gy macht. Optimistisch stimmt, dass das Management zwar nur mehr über ein verwässertes UK- Exposure verfügt, die Situation vor Ort aber gut kennt. Somit kauft man mit dem Produkt Expertenwissen zu einem der wichtigsten potenziellen Finanzkrisenherde der kommen- den Jahre ein. Ob die Verwässerung des Port- folios in diesem Zusammenhang wirklich so störend ist, sei dahingestellt. Man könnte auch argumentieren, dass Unruhen aus Großbritan- nien durchaus überregionale Verwerfungen auslösen. Wenn das Management also über einen Informationsvorsprung in UK-Fragen verfügt, kann es mit einem internationalen Werkzeugkasten flexibler und globaler auf eine allfällige Krise reagieren als früher – was zweifellos positiv zu werten ist. HANS WEITMAyR | FP Kategorie: Hedge Fonds Single Strategy. Der Janus Henderson United Kingdom Absolute Return Fund ist krisenerprobt und höchst erfolgreich. TOP: Gelassen in den Brexit Wer dieser Tage im Vereinigten Königreich investieren will, braucht gute Nerven und ordentliches Werkzeug. Die Rahmenbedingungen Die Top-Flop-Fonds werden jede Ausgabe gemäß den Auswertungen des Datendienstleisters Mountain-View eruiert. Entscheidend ist die Performance der vergangenen zehn Jahre in einem bestimmten Sektor im Vergleich zur erhobenen Peergroup. Voraussetzungen sind aktives Management sowie die Zulassung in Deutschland und Österreich. Außerdemmüssen die Produkte einen Schwel- lenwert von zumindest 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen aufweisen. Als „Top“ wird der Fonds gewertet, der unter Erfüllung dieser Kriterien die Liste anführt. Der letztgereihte Fonds wird als „Flop“ gewertet. Langfristig überzeugend ISIN: LU0200083342 Ausgabeaufschlag: max. 5,00 % Laufende Kosten (zzgl. 20 % Perf. Fee): 1,63 % p. a. Erstausgabedatum: 24. 3. 2005 Fondsmanager: Ben Wallace, Luke Newman 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 2.800 3.000 3.200 ’17 ’18 ’16 ’19 ’ ’15 ’14 ’13 ’12 ’11 ’10 ’09 Janus Henderson United Kingdom Absolute Return Fund
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