FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019
246 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 fondspolicen-spezial I tarifvergleich Foto: © stock.adobe.com I wstockstudio W er die Farbe Grün mag, findet zwi- schen Blau und Gelb unzählige Schattierungen. Ähnlich ist es auch auf dem Markt für Fondspolicen. Für jeden Geschmack gibt es viele gute Varianten – doch auf die Details kommt es an. Um eine Übersicht über aktuelle Produkte zu bieten, hat FONDS professionell erneut die Versicherer gebeten, ihre nach eigener Ein- schätzung attraktivste fondsgebundene Police für einen Musterfall vorzustellen. Diesmal hat die Redaktion über 65 Unternehmen ange- fragt, 22 lieferten bis Redaktionsschluss alle Daten. Anbieter, die ein wenig später dran waren, sind auf jeden Fall online dabei. Denn alle Policen finden Sie auch in unserem Online-Tool www.fondsprofessionell.de/ver- sicherungen/fondsgebundene-versicherungen. Zum zweiten Mal hat FONDS professionell auch nach der genutzten Hochrechnungs- methode für die Ablaufleistung gefragt. Zur Erinnerung: Wird die Nettomethode zur Be- rechnung der Ablaufleistung etwa einer Police mit Bruttobeitragsgarantie verwendet, so rech- net man den Sparanteil im Deckungsstock mit dem für die Überschussbeteiligung geltenden Prozentsatz hoch. Für die Entwicklung des Fondsvermögens werden üblicherweise null, drei oder sechs Prozent angenommen. Die für Sicherungs- und Fondsvermögen errechneten Summen werden addiert. Versicherungskosten und Risikoprämie werden in der Berechnung berücksichtigt, Fondskosten hingegen nicht. Bruttomethode setzt sich durch Anders funktioniert die Bruttomethode, bei der alle Kosten berücksichtigt werden. Diese ist in drei Varianten anzutreffen. Bei der Me- thode gemäß der Produktinformationsstelle für Altersvorsorge (PIA) wird die Bruttowert- entwicklung für die Gesamtanlage unterstellt. Sicherungs- und Fondsvermögen werden zu- sammengenommen mit einem bestimmten gesetzlich vorgegebenen Rechnungssatz hoch- gerechnet. Mögliche Rückvergütungen wer- den bei der Kalkulation nicht berücksichtigt. Nach der Bruttomethode gemäß Empfeh- lung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wird die Brut- towertentwicklung ebenfalls für das Siche- rungs- und das Fondsvermögen angenommen. Anders als bei der Methode der PIA werden Kickbacks berücksichtigt, was bei ansonsten identischen Parametern zu einer höher er- scheinenden Ablaufleistung führen kann. Und nicht zuletzt gibt es auch noch die Brutto- methode mit getrennter Hochrechnung: Bei dieser Bruttovariante werden die Anlagetöpfe getrennt hochgerechnet, die ermittelten Sum- men werden addiert. Im Vergleich zur Produktübersicht vom ver- gangenen Jahr zeigt sich 2019 ein erfreuliches Bild: 2018 gaben noch neun von 22 Versiche- rern an, eine der genannten Bruttomethoden einzusetzen. In der aktuellen Übersicht sind es 15 Gesellschaften. Dies kann als erster Beleg dafür gelten, dass die Assekuranz tat- sächlich immer mehr auf die transparentere Bruttoberechnung umschwenkt. Aufgrund der unterschiedlichen Methoden sind die angegebenen Ablaufleistungen aber auch in diesem Jahr nur bedingt vergleichbar. Zu berücksichtigen ist vor allem, dass Ab- laufsummen, die nach der Nettomethode ermittelt wurden, auf dem Papier höher aus- fallen. Auch ist die Übersicht nicht als Ranking zu verstehen, sondern lediglich als Orientierungshilfe. ANDREA MARTENS | FP Am Fondspolicenmarkt können Vermittler viele gute Produkte finden. Bei der Wahl sollte immer auch die Methode zur Ermittlung der Ablaufleistung beachtet werden. Hier zeigen Versicherer in jüngster Zeit deutlich mehr Transparenz. Feine Schattierungen Farbpalette mit Abstufungen: Für ein und denselben Kunden können Berater immer mehrere gute fondsgebundene Versicherungen ausfindig machen. Oft sind die Unterschiede von Police zu Police nicht groß, sondern liegen in einzelnen Details. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, wo sich leichte Schattierungen in den Verträgen zeigen.
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