FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019

stimmter Mitarbeiter sitzt, sind nir- gends zu sehen. Denn feste Arbeits- plätze hat Axa IM abgeschafft. „Unsere Mitarbeiter sind nicht mehr jeden Tag acht Stunden im Büro“, erklärt Personalreferentin Sabine Fein, die das neue Raum- und Arbeitskonzept mitentwickelte und bei der Umsetzung half. Gear- beitet wird hauptsächlich Montag bis Freitag im Zeitraum zwischen sechs und 22 Uhr – und das immer von dem Ort aus, der einem Mitar- beiter gerade am besten erscheint. „Es kann gut sein, dass jemand mor- gens ins Büro kommt, weil er ein Teammeeting hat, danach erst ein- mal ins Fitnessstudio geht, seine Kinder von der Schule abholt und sich dann zu Hause noch einmal an den Rech- ner setzt“, sagt Engler. Genau diese Flexibilität ist gewollt, denn so – davon sind Engler und Fein überzeugt – wird die Arbeit in Zukunft aussehen. „Ich bemerke heute schon, dass jun- ge Bewerber der Generation Y sehr angetan von unserem Konzept sind“, berichtet Fein. Mobil ist im Kommen Mit dem Modell des mobilen Arbeitens ist Axa IM unter den Asset Managern in Deutschland auch nicht allein. Union Invest- ment etwa hat ein solches Konzept bereits im Jahr 2014 eingeführt. Ausgestattet mit Dienst- Laptop und -Smartphone können Mitarbeiter des zentralen Fondsanbieters der deutschen Genossenschaftsbanken ebenso von zu Hause aus arbeiten wie am Hauptsitz in Frankfurt. Die Arbeitszeiten und -plätze sind flexibel. Auch bei der Deka hat sich mobiles Arbeiten durchgesetzt. Die Fondsgesellschaft der Sparkassen möchte ihren Mit- arbeitern damit die bestmögliche Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit ermöglichen. Doch während bei der Deka nur mobil gearbeitet werden darf, wenn der Vorgesetzte es genehmigt, ist das „Remote Working“ bei Axa IM Prinzip. Jeder ist in das neue Modell einbezogen, auch im obersten Ma- nagement gibt es keine Büros mehr. „Daher sitzen die Führungskräfte, wenn sie vor Ort sind, mitten unter den Mitarbeitern“, so Engler. Jörg Schomburg, seit 2013 Leiter des insti- tutionellen Geschäfts in der DACH-Region bei Axa IM, hat damit kein Problem. Auch dass er sein Team nicht mehr immer in seiner Nähe hat, ist für ihn in Ordnung. „Vorher war die Organisation etwas einfacher, man wusste, die Leute sind da, man hat zusammengeses- sen“, sagt Schomburg. Andererseits hat er auch schon vor der Umsetzung des neuen Modells mit internationalen Teams gearbeitet. „Von daher ist das jetzt nur eine Adaption“, findet er. „Wir regeln es aber so, dass immer montags alle da sind“, sagt Schomburg. Ist es bei aller Flexibilität und Selbstbestim- mung hin und wieder also doch besser, die Mitarbeiter oder Teamkollegen direkt vor sich zu haben, statt über Telefon, Messenger oder Foto: © Axel Gaube Im Glaskasten: Schalldicht vom Großraumbüro abgetrennt, ermöglicht der Raum Gespräche in Ruhe. Hier geht’s zu Axa IM: Vor dem Eingang zu den Büros in der siebenten Etage des Hochhauses am Thurn-und-Taxis- Platz in Frankfurt ahnt der Besucher noch nicht, dass er gleich in die Arbeitswelt der Zukunft eintauchen wird. Hoffentlich schwindelfrei: Sitzplätze in kleinen Nischen sind als Rückzugsmöglichkeiten gedacht. Psst! In einigen Bereichen des Großraumbüros ist das Reden untersagt. Hier sollen die Mitarbeiter sich konzentrieren können – wie früher in der Unibibliothek. 346 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 vertrieb & praxis I bürokonzepte

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