FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2019
STUDIE Fast jeder dritte Vermittler verdient weniger als 50.000 Euro im Jahr Die Einkommenssituation vieler Versiche- rungsvermittler bleibt schlecht. Bei fast jedem Dritten liegt der jährliche Vorsteuergewinn un- ter 50.000 Euro. Elf Prozent erwirtschaften sogar höchstens 25.000 Euro im Jahr. Dage- gen schaffen nur neun Prozent einen Gewinn von mehr als 200.000 Euro, wie der Bundes- verband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) in der aktuellen Auflage seiner alle zwei Jahre erstellten Strukturanalyse heraus- fand (siehe Grafik). An- dere Umfragen und Ana- lysen, etwa das Vermitt- lerbarometer des AfW Bundesverbandes Finanz- dienstleistungen, kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei darf man nicht ver- gessen, dass es sich bei den 2.500 Vermittlern, die an der Umfrage teilnah- men und die zum großen Teil dem Lager der gebun- denen Vertreter angehören, um Einzelkaufleute han- delt. Diese müssen den an- gegebenen Gewinn noch versteuern und aus dem Rest ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten. Es darf insbeson- dere nicht vergessen werden, dass ein Vermitt- lerbetrieb zusätzlich noch ein unternehmeri- sches Risiko zu tragen hat. Der BVK betont ferner, dass 56 Prozent der Teilnehmer es in den vergangenen zwei Jah- ren nicht geschafft haben, eine Gewinnsteige- rung zu erzielen. Unter diesen Aspekten sind 50.000 Euro also nicht viel, zumal der dro- hende Provisionsdeckel von maximal vier Prozent bei Lebensversicherungen den Ge- winn einiger Vermittler sicher weiter drücken wird. „Der genannte Gewinn von 50.000 Euro vor Steuern stellt somit nach Auffassung des BVK den absoluten Mindestgewinn dar, den ein Einzelunternehmer erzielen müsste, um die vielfältigen Aufgaben, die Verantwortung und das unternehmerische Risiko des Inhabers eines Vermittlerbetriebs angemessen zu hono- rieren“, schreibt der Vermittlerverband in sei- ner Mitgliederzeitung. Wenige Gutverdiener Jährlicher Vorsteuergewinn der Versicherungsvermittler 50 Prozent der Versicherungsvermittler erwirtschaften maximal 75.000 Euro im Jahr, 30 Prozent sogar weniger als 50.000 Euro. Quelle: BVK-Strukturanalyse 2019 Versicherungslexikon » Bauartklasse « G ebäude werden von Versicherern mit einer Bauartklasse (BAK) versehen, um ihr Risiko im Schadensfall zu kennzeichnen und die Tarife zu berechnen. Es gibt meh- rere BAK in Abhängigkeit vom Versiche- rungszweig: Bei landwirtschaftlichen, gewerblichen und industriellen Gebäuden werden sie anders bestimmt als bei privaten Wohnbauten. Bei Wohngebäuden kommen mindestens die BAK 1 bis 5 zum Ansatz. Dabei ist die BAK 1 diejenige mit dem geringsten Risiko (massive Bauweise und harte Bedachung). Zur riskanten BAK 5 zählen etwa Holzhäuser mit Strohdach. 0 % 5 % 10 % 15 % Über 200.000 Euro 150.000 bis 200.000 Euro 125.000 bis 150.000 Euro 100.000 bis 125.000 Euro 75.000 bis 100.000 Euro 50.000 bis 75.000 Euro 25.000 bis 50.000 Euro Bis 25.000 Euro 9 % 7 % 8 % 9 % 16 % 20 % 20 % 11 % Jahresgewinn vor Steuern Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de) Alexander Ankel, Ergo International Bei der Ergo International, in der die Auslandsgeschäfte des Ver- sicherers gebündelt sind, kommt es im Oktober zu einem Wech- sel an der Spitze: Oliver Willmes übernimmt den Posten von Alexander Ankel, der in den Auf- sichtsrat einzieht. Willmes selbst arbeitet seit dem Jahr 2004 bei der Assekuranz. Lisa Kurz, Zeus Vermittlungsgesellschaft Die Zeus Vermittlungsgesell- schaft, ein Tochterunternehmen der Basler Versicherung Betei- ligungsholding, hat ihre Ge- schäftsleitung erweitert. Lisa Kurz ist seit September zweite Ge- schäftsführerin neben Klaus John. Kurz war zuvor in verschie- denen Positionen für die Basler Lebensversicherung tätig. Stefan Holzer, Swiss Life Deutschland Zum Jahreswechsel zieht Stefan Holzer in die Geschäftsführung der Swiss Life Deutschland ein. Holzer wird dann als Leiter Ver- sicherungsproduktion alle pro- dukt- und servicebezogenen Aufgaben des Schweizer Le- bensversicherers in Deutschland verantworten. Er folgt damit auf Amar Banerjee. Dirk von der Crone, Swiss Life Deutschland Dirk von der Crone übernimmt in der Geschäftsführung von Swiss Life Deutschland die Bereiche HR, Services & Operations Fi- nanzvertriebe. Er arbeitete bereits seit Jahresbeginn in der erwei- terten Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland. Zum Swiss-Life-Konzern stieß von der Crone im Jahr 2005. Stefan Klahn, Helden.de Der Assekuradeur Helden.de hat sein Management vergrößert. Das Hamburger Insurtech, das online verschiedene Komposit- versicherungen anbietet, hat Stefan Klahn zum neuen Pro- duktchef ernannt. Zudem ist John Alexander Rehmann neuer Marketingchef. Die Position wur- de neu geschaffen. Foto: © Ergo, Zeus Vermittlung, Swiss Life, Helden.de 80 www.fondsprofessionell.de | 3/2019 news & products I versicherungen
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