FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 4/2019

Startguthaben, wenn sie einen Investmentspar- plan einrichten. Weiteres Leckerli: Bestände aus Sparplänen bleiben bei der Berechnung des Depotpreises generell außen vor. Auch die Commerzbank bietet seit 2016 re- gelmäßig Sonderkonditionen. „Aktuell läuft die ‚ETF-Superhelden-Aktion‘ in Kooperation mit iShares, bei der wir fünf ETFs für 36 Mo- nate ohne Kaufspesen anbieten“, sagt Olaf Lorenz, der den Produktbereich Wertpapier leitet. Daneben gibt es die „So einfach ist Spa- ren“-Aktion, bei der die Commerzbank für sieben Fonds und zwei ETFs verschiedener Partner ebenfalls drei Jahre lang auf Ausga- beaufschlag oder Kaufspesen verzichtet. Alfredo Garces, Direktor Vorsorge und Ver- mögen bei der Targobank, berichtet, sein Insti- tut biete aktuell zwar keine wirkliche Ver- triebsaktion: „Wir schreiben aber Kunden an und bieten ihnen eine kostenlose Beratung zum Thema Investmentsparpläne an. Das Feedback darauf ist gut.“ Ein Einsteigerprodukt? Trotz solcher Aktionen, die darauf abzielen, neue Kunden zu gewinnen oder aus Sparern Anleger zu machen: Anders als früher ist der Sparplan kein typisches Einsteigerprodukt mehr. Er richte sich an alle, vom Kleinsparer bis zum vermögenden Kunden, sagt Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. „Der Fondssparplan ist heute dort angekommen, wofür er vor 50 Jahren konzi- piert wurde. Was als scheinbar langweiliger Ladenhüter begann, ist zur zentralen Lösung in der Evolution des Sparens geworden.“ Auch Sven Aubert, Produktmanager bei der Consorsbank, meint, der Sparplan habe sich „definitiv weiterentwickelt“. Er sei längst ein fester Bestandteil in der Altersvorsorge. „Das niedrige Zinsumfeld sorgt für eine Verlage- rung vom klassischen Geldsparen auf Zins- konten hin zumWertpapiersparen“, so Aubert. Bernd Kalis, Leiter Wertpapierprodukte im HVB-Privatkundengeschäft, hat beobachtet, dass die durchschnittliche Sparrate in den ver- gangenen Jahren deutlich gestiegen ist. „Auch gehobene Kundenschichten nutzen vermehrt Sparpläne als unkomplizierte Form der Ver- mögensanlage“, sagt er. Bei der HVB liegt die durchschnittliche Monatsrate mittlerweile bei über 300 Euro, obwohl entsprechende Verträ- ge schon ab 25 Euro möglich sind. Bei Union Investment liegt die Sparrate mit durchschnittlich 157 Euro zwar nur gut halb so hoch, allerdings ist dieser Betrag 30 Pro- zent höher als vor fünf Jahren. „Bei neuen Sparplänen, die in den vergangenen zwölf Monaten abgeschlossen wurden, liegt der Durchschnitt sogar bei 215 Euro“, sagt Erling. Treue Anleger Positiv ist, dass die meisten Anleger ihren Depots mittlerweile offensichtlich treu blei- ben, auch wenn es an den Börsen mal holpri- ger zugeht. „In der letzten Zeit stellen wir nicht mehr fest, dass Kunden Sparpläne bei steigender Volatilität oder fallenden Kursen auflösen“, sagt Björn Andersen, Leiter Bro- Foto: © Targobank, Michael Zell | Hypovereinsbank Bernd Kalis, Hypovereinsbank: „Auch gehobene Kunden- schichten nutzen vermehrt Sparpläne.“ » In letzter Zeit stellen wir nicht mehr fest, dass Kunden Sparpläne bei steigender Volatilität oder fallenden Kursen auflösen. « Björn Andersen, Comdirect Teils ordentliche Summen Durchschnittliche monatliche Sparrate bei Fondssparplänen in Euro Sparpläne sind meist schon ab 25 Euro möglich. Viele Kunden legen Monat für Monat jedoch deutlich mehr Geld zurück. Angaben teilweise gerundet | Quelle: Unternehmen, Stand: 9/2019 0 50 100 150 200 250 300 Deka Comdirect Consorsbank Commerzbank Union Investment Targobank Maxblue (Deutsche Bank) HVB (aktive Fonds) HVB (ETF-Sparpläne) M 329 Euro 300 Euro 200 Euro 160 Euro 157 Euro 150 Euro 110 Euro 100 Euro 100 Euro Durchschnittliche Sparrate von Fondssparplänen D Verschiedene Welten Sparpläne nach Fondstyp bei ausgewählten Banken Einige Banken bieten noch keine ETF-Sparpläne an. Wo es sie gibt, wachsen sie meist überproportional schnell. Angaben gerundet | Quelle: Unternehmen, Stand: 9/2019 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Union Investment Deutsche Bank Deka Hypovereinsbank Targobank Commerzbank Maxblue Comdirect Consorsbank 0 % 1 ETFs | 70 % 30 % 70 % 30 % 40 % 60 % 20 % 80 % 10 % 90 % 8 % 92 % 100 % 100 % Aktive Fonds | 100 % ETFs Aktive Fonds Alfredo Garces, Targobank: „Wir haben unser Angebots- portfolio im ETF-Bereich deutlich erweitert.“ 390 www.fondsprofessionell.de | 4/2019 bank & fonds I sparpläne