FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

I n den nächsten 30 Jahren dürften schät- zungsweise 30 Billionen US-Dollar (23 Bio. GBP) an Vermögen in die Hände von Millen- nials übergehen, und rund ein Drittel dessen könnte in den nächsten zehn Jahren die Besitzer wechseln. Dieses Muster der Vermögensverla- gerung stellt für Fondsgesellschaften in zweierlei Hinsicht eine Herausforderung dar. Erstens deu- ten Analysen darauf hin, dass nach dem Able- ben älterer Generation gewöhnlich rund 70 bis 80 Prozent an Vermögen von Anlageverwaltungs- gesellschaften abgezogen werden. Es lohnt sich also wirklich, darüber nachzudenken, wie sich neue, jüngere Kunden binden lassen. Zweitens muss das Anlageverhalten bald gefestigt werden, da Anleger generell in einem Alter zwischen 45 und 55 Jahren erstmals wirk- lich über Kapitalanlagen nachdenken (die ältes- ten Millennials sind in etwa 38). Eine genauere Analyse First State Investments führte eine Untersu- chung durch, um festzustellen, welche Auswir- kungen die Verhaltensweisen dieser Generation auf die Investitionskette haben. Rund 80 Prozent meinten, an RI – d. h. die Integration von ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Governance) bei der Aktienauswahl – entweder interessiert oder sehr interessiert zu sein. Das Research zeigte außerdem, wie sehr Millennials davon überzeugt sind, dass Entscheidungen durch ungenügende Informationen und Aufklä- rung über RI beeinträchtigt werden können. Aus Anlageperspektive besteht ein gewisses Maß an Unsicherheit über die potenziellen Anlageergebnisse, da rund die Hälfte der Millen- nials der Meinung waren, RI würde auf Kosten der Performance gehen. Ferner zeigte sich, dass Millennials durchaus Kontroversen bei Portfoliounternehmen zur Kenntnis nehmen. Was gilt es zu tun? Zunächst einmal scheint bei den Aufsichts- behörden generell ein Mangel an Standardisie- rung bei der Erfassung und beim Ausweis von ESG-Performance zu bestehen. Das trifft auch zu, wenn es darum geht, diesbezügliche Schu- lungen zu strukturieren oder anzuraten. All dies ließe sich jedoch beheben. In beitragsorientierten Plänen benötigen Aus- schüsse, Verwaltungsräte und Berater vielleicht weitere Schulungen, um das Thema RI besser zu verstehen, vor allem da treuhandbasierte Anlagepläne laut britischem Ministerium für Arbeit und Versorgungsbezüge (Department for Work and Pensions) ab Oktober 2019 dazu ver- pžichtet sind, in öffentlichen Erklärungen zu ihren Anlagegrundsätzen ESG-Faktoren offenzulegen. Für Vermögensverwalter werden die Millen- nials hingegen die Anlageverwalter von morgen sein, die es als Talente zu gewinnen und zu binden gilt. Das bedeutet, dass Fonds mit ESG- Fokus gefördert und ausgebaut werden müssen, um Teil der Auswahl an Mainstream-Produkten zu werden. Im Hinblick auf Anlageplattformen müssen schließlich die Anleger weiter aufgeklärt werden, damit sie verstehen, weshalb RI auch zu besse- ren Anlageergebnissen führen kann. Attraktivität für eine Generation Die Millennials haben ein großes Interesse am Klimawandel. Sie zeigen sich angesichts ge- sellschaftlicher Missstände und bei schlechtem Unternehmensverhalten empört. Bei der Stellen- suche ist für sie im Entscheidungsprozess die Ethik eines Unternehmens ausschlaggebend. Sie verstehen allmählich, dass sich mit Ver- mögensanlagen ihre tief verwurzelten Überzeu- gungen im Hinblick auf soziale, ökologische und politische Werte ausdrücken lassen. Wenn es darum geht, wie Vermögensverwalter an die Produktentwicklung für Millennials heran- gehen können, bietet sich gemäß dem Motto „nomen est omen“ vielleicht ein Anhaltspunkt. RI wird künftig nicht nur ein vorübergehend inter- essantes Produktmerkmal, sondern eine strate- gische – und grundlegende – Anforderung sein. Denn sie werden das Erdreich besitzen PA R T N E R - P O R T R Ä T Vergessen wir einmal das Gerede von Avocado-Schnitten und endlosen Sel es, meint Will Oulton. Vermögensverwalter und -berater müssen allmählich erkennen, dass Millennials vor allem an verantwortlichem Investieren als ethischer Grundlage für ihre Anlageentscheidungen interessiert sind. RESPONSIBLE INVESTMENT KONTAKT Robert Retz Niederlassungsleiter Deutschland First State Investments Westhafen Tower, Westhafenplatz 1 60327 Frankfurt a. M. Tel.: ........................... +49/69/71 04 56-304 E-Mail: .............. Robert.Retz@ ©rststate.co.uk Internet: ..... www. ©rststateinvestments.com/de ANZEIGE • Foto: © First State Investments Will Oulton, Global Head of Responsible Investment, First State Investments Important Information:This document is not a financial promotion and has been prepared for general information purposes only and the views expressed are those of the writer and may change over time.Unless otherwise stated, the source of information contained in this document is First State Investments and is believed to be reliable and accurate.References to“we”or“us”are references to First State Investments.First State Investments recommends that investors seek independent financial and professional advice prior to making investment decisions.In the United Kingdom,this document is issued by First State Investments (UK) Limited which is authorised and regulated in the UK by the Financial ConductAuthority (registration number 143359).Registered office: Finsbury Circus House, 15 Finsbury Circus,London,EC2M 7EB,number 2294743.Outside the UK within the EEA, this document is issued by First State Investments International Limited which is authorised and regulated in the UK by the Financial ConductAuthority (registration number 122512).Registered office 23 St.Andrew Square,Edinburgh,EH2 1BB number SC079063. „Die Mehrheit der befragten Millennials und Nicht-Millennials (81 %) wünscht sich mehr Aufklärung über das Thema RI. Daraus ergeben sich Chancen für die Branche, RI insgesamt für einen breiteren Konsumentenmarkt wesentlich zugänglicher und verständlicher zu machen.“ Will Oulton, Global Head of Responsible Investment

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