FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020
D ie moderaten Preissteigerungen sind auch ein Verdienst des konservativen dänischen Modells, in dem die generelle Beleihungsquote, die sogenannte Loan-to-Value Ratio, nicht mehr als 80 Prozent des Immobi- liengegenwerts betragen darf. Allerdings schien das der Regierung noch nicht ausreichend, um das Entstehen möglicher Immobilienblasen in den Großstädten abzuwenden. Deshalb wurde 2018 zusätzlich die Regelung eingeführt, dass die Höhe der Hypothekendarlehen auf das 4-Fa- che des Haushaltsjahreseinkommens bzw. eine Beleihungsquote von 60 Prozent beschränkt ist. Das Ziel war, damit den riskantesten, potenziell eher spekulativen Hypotheken den Wind aus den Segeln zu nehmen und folglich auch die Preisentwicklung etwas einzudämmen. Anhand eines Beispiels wird das Ganze deut- lich. Angenommen, ein Ehepaar mit einem ge- meinsamen Jahreseinkommen von 750.000 dänischen Kronen (umgerechnet 100.000 Euro) möchte ein Haus für 3 Millionen Kronen (400.000 Euro) kaufen und 70 Prozent davon als Kredit aufnehmen (2,1 Mio. Kronen bzw. 280.000 Euro). Zwar liegt der Beleihungswert über 60 Prozent, aber die Höhe des Kredits beträgt nur das 2,8-Fache des Haushaltsjahres- einkommens. Dem Paar stehen deshalb weiter- hin alle flexiblen Kreditoptionen offen. Würden die beiden aber zusammen nur 500.000 Kro- nen im Jahr verdienen und der Kredit damit das 4,2-Fache betragen, würden die flexiblen Optionen ausscheiden. Das Cap des 4-fachen Jahreseinkommens gilt jedoch nicht, wenn der Beleihungswert unter 60 Prozent liegt. Wichtig ist zu betonen, dass die grundsätzliche Verant- wortung der Hypothekenbank, die Kreditwürdig- keit zu prüfen und dafür letztlich die Verantwor- tung zu tragen, davon natürlich unberührt bleibt und in jedem Fall besteht. Nach bisherigem Stand scheinen die neuen Regularien zu wirken und zumindest eine ge- wisse Bremswirkung zu entfalten. „Die durch- schnittlichen Verkaufszeiten für Häuser aller Art haben zwar weiter abgenommen, was ange- sichts der starken wirtschaftlichen Entwicklung, extrem niedriger Zinsen und der hohen Beschäf- tigung keine Überraschung ist. Anzeichen einer starken Überhitzung oder gar einer Immobilien- blase finden sich derzeit aber nicht“, analysiert Thomas Justen, Head of Wholesale Business D/A/CH bei Jyske Capital. „Das liegt auch daran, dass die Regelungen vor allem hem- mend auf das obere Preissegment wirken. Zudem ist der wünschenswerte Effekt zu beob- achten, dass sich die Aktivität des Immobilien- marktes von den Großstädten etwas mehr aufs Land verlagert.“ Kein einziger Ausfall Das Ziel des dänischen Modells ist, sowohl günstige als auch stabile Hypothekenfinanzie- rungen zu ermöglichen. Es ist ganz im Sinne dieses konservativen Denkens, übertriebenen Entwicklungen den Riegel vorzuschieben und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die aufgenom- menen Kredite mit höchstmöglicher Wahrschein- lichkeit auch bedient werden können. Dazu leis- ten die Begrenzungen der Beleihungsquote bzw. das Einkommenskriterium einen wichtigen Bei- trag und machen das ohnehin stabile System noch robuster für den Fall künftiger Krisen. Letztlich ist genau diese Stabilität infolge kon- servativen Denkens der Hauptgrund dafür, dass es bei den entsprechenden Hypothekenpfand- briefen,seit ihrer Entstehung 1797 noch keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen gab. Über Pfandbriefanleihen haben auch ausländi- sche Anleger die Möglichkeit, von der besonde- ren Stabilität des dänischen Modells am Immobi- lienmarkt zu profitieren. „Neben dem AAA-Rating glänzen diese Produkte durch eine höhere Ren- dite im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen. Auch Privatanleger können schon mit kleinen Beiträgen im Rahmen eines offenen Publikums- fonds partizipieren“, ergänzt Thomas Brand. Dänemark bremst erfolgreich mit zusätzlichen Regularien PA R T N E R - P O R T R Ä T SO LÄSST SICH DIE IMMOBILIENBLASE VERMEIDEN KONTAKT Frankfurter Büro Mainzer Landstraße 41 60329 Frankfurt am Main Thomas Justen Head of Wholesale Business D/A/CH Tel.: ............................ +49/69/96 75 84 81 E-Mail: ............. thomas.justen@jyskebank.de cm.clientservice@jyskebank.dk FONDSDATEN Jyske Invest Danish Bonds CL ISIN: DK0016260003 Währung: DKK Auflagedatum: 22. 3. 1994 Vertriebszulassung: DE, DK, NL, SE, GB, GI, NO, LU, ES Managementgebühr: 0,550 % Ausgabeaufschlag: 1,00 % Performance Danish Bonds Benchmark Latest 3 months 0,89 % 0,90 % Year to date 1,47 % 1,65 % 2019 2,29 % 1,49 % 2018 0,37 % 1,12 % 2017 2,82 % 0,06 % 2016 4,38 % 2,45 % 2015 -1,46 % 0,37 % 2014 7,16 % 6,23 % Quelle: Jyske Bank, Rendite nach Kosten in DKK, 28.2.2020 Benchmark: NDEA Denmark Government Bond Constant Maturity 5Y ANZEIGE • Foto: © Jyske Bank Thomas Justen, Head of Wholesale Business D/A/CH Die europäischen Immobilienpreise sind im dritten Quartal 2019 gegen- über dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Die durchschnittlichen Preis- steigerungen lagen bei rund 6 Prozent, wobei einige Länder prozentual zweistellige Zuwachsraten aufwiesen. „In Dänemark stiegen die Preise nur moderat um 1,6 Prozent, obwohl auch hier ein gewisser Immobilien- boom herrscht“, sagt Thomas Brand, Head of Institutional Business D/A/CH bei der Jyske Bank. Quelle: Jyske Bank
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