FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020
FONDSPLATTFORM I Augsburger Aktienbank steht wohl zum Verkauf Der Landwirtschaftliche Versiche- rungsverein Münster (LVM) plant offensichtlich, seine Tochter Augs- burger Aktienbank (AAB) zu ver- kaufen. Der Versicherer soll mit mindestens zwei Gesellschaften zwecks Übernahme verhandeln, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) be- richtet. Der LVM äußerte sich auf Anfrage von FONDS professionell dazu nicht. Bis Redaktionsschluss gab es keine offizielle Stellungnahme. Der SZ zufolge gestalten sich die Verhandlun- gen schwierig. Der Versicherer habe Proble- me, einen Käufer zu finden, der die ABB zum gewünschten Preis abnimmt. Grund ist, dass die älteste Direktbank Deutschlands vorwie- gend als Fondsplattform für Vermögensver- walter und Finanzanlagenvermittler tätig ist. Sie verwahrt Portfolios und Wertpapiere mit einem Volumen von 13 Milliarden Euro. Die Zahl der geführten Depots stand im Herbst 2019 bei rund 173.000. Das Plattformgeschäft zählt aber zu den Nischen auf dem deutschen Finanzdienstleistungsmarkt. Der Käufer müss- te demnach auch in diesem Geschäftsfeld prä- sent sein, um einen Nutzen aus der Übernah- me zu ziehen. Hinzu kommt, dass im Ge- schäftsbericht 2018 ein Verlust von 3,6 Mil- lionen Euro ausgewiesen wurde, 2017 betrug das Minus laut SZ 2,9 Millionen Euro. Auf der anderen Seite kann die AAB mit dem Pfund wuchern, dass sie 320.000 Kundenbe- ziehungen und Verträge mit den Vermittlern hat. Die AAB wurde 1963 gegründet und hat- te schon mehrere Besitzer. Bis 1988 gehörte sie der Industriellenfamilie Harald Quandt. Dann kam sie über den Rückversicherer Swiss Re im Jahr 1997 schließlich zur Alli- anz. Diese verkaufte sie 2002 an den LVM. Der Versicherer aus dem Münsterland wollte so in der Lage sein, seinen Vermittlern auch Investmentfonds anzubieten. FONDSPLATTFORM II Fondsdepot Bank führt neuen Depot-Typ ein Die Fondsdepot Bank hat ein neues Depotmodell im Angebot. Das „Mix Depot“ ist für Anleger ge- dacht, die in preisgünstigere bör- sengehandelte Indexfonds (ETFs) und Anteilsklassen ohne Provi- sionsanteile (Clean Shares) inves- tieren. Das neue Depot bietet eine einheitliche Gebührenstruktur über alle Fondsgattungen hinweg und ein einfaches Preismodell. Konkret heißt das, dass die jährliche Gebühr 0,1 Pro- zent des durchschnittlichen Depotwerts be- trägt – mindestens jedoch 55 und höchstens 350 Euro pro Jahr. Dafür fallen keine weiteren Transaktionskosten, Ausgabeaufschläge oder andere Anschaffungsnebenkosten an. Damit hat die im bayerischen Hof ansässige Plattform eine Lösung für den Umgang mit Clean Shares gefunden hat. Sie bietet provi- sionsfreie Anteilsklassen schon länger an, tat sich bislang aber schwer, mit ihnen Geld zu verdienen. Traditionell behalten die Depot- banken einen Teil der Bestandsprovision ein, um ihre Dienstleistung zu finanzieren – man- gels Provision funktioniert dieser Ansatz bei Clean Shares aber nicht. Der Landwirtschaftliche Versicherungsverein Münster – hier der „LVM-Campus“ – gehört nach eigenen Angaben zu den 20 größten Erstversicherern in Deutschland. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Thomas Groß, Helaba Die Helaba hat Thomas Groß zu ihrem Vorstandsvorsitzenden er- nannt. Der 54-Jährige tritt im Juni die Nachfolge von Herbert Hans Grüntker an, der in den Ruhestand treten wird. Auch Vorstandsmit- glied Norbert Schraad geht in Rente. Groß selbst wurde im Ok- tober 2015 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden berufen. Rainer Könner, Helaba Rainer Könner , bislang Leiter des Bereichs Zielkundenmanagement Großunternehmen der Helaba , hat sich in den Ruhestand verab- schiedet. Könner startete seine Laufbahn 1983 bei der Société Générale in Frankfurt. Im Sommer 1995 trat Könner als Bereichslei- ter Zielkundenmanagement Groß- unternehmen in die Helaba ein. Chrystelle Eid, Carmignac Neue Aktienanalystin für den Kon- sumgütersektor bei Carmignac ist Chrystelle Eid . Sie wird von London aus unter der Leitung von David Older, Head of Equities, tätig sein. Die 30-Jährige kommt von Charterhouse Capital Part- ners. Weitere Karrierestationen waren Apollo Global Management und Goldman Sachs. John Cappetta, Investec Asset Management Investec Asset Management hat John Cappetta zum Head of Private Banking, Asia Advisor ernannt. Er übernimmt damit die Leitung der Vertriebsaktivitäten in Asien im Bereich Private Banking. Cappetta wechselt von Julius Bär. Bei dem Schweizer Haus war er als Head of Funds Advisory für das Asiengeschäft tätig. Henning Gebhardt, Brickmark Henning Gebhardt , der frühere Asset-Management-Chef von Be- renberg, berät künftig die Schwei- zer Immobiliengesellschaft Brick- mark als Mitglied im Advisory Board. Gebhardt arbeitete viele Jahre bei der DWS. Nach über 20 Jahren bei der Deutsche-Bank- Tochter wechselte er im Januar 2017 zur Berenberg Bank. Foto: © Helaba, Carmignac, Investec AM, Berenberg, LVM Versicherung/HG Esch news & products I investmentfonds 54 www.fondsprofessionell.de | 1/2020
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