FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

ESG I „Fridays for Future“ kommt im Kopf an – aber nicht im Depot Das wachsende Bewusstsein für Klimaschutz macht sich zwar imAlltag der Deutschen be- merkbar, aber nicht bei ihrer Geldanlage. Zu diesem Schluss kommt Fidelity International in der aktuellen Ausgabe seines „Verantwor- tungsbarometers Deutschland“. Laut der Stu- die haben in den vergangenen zwölf Monaten 83 Prozent der Bundesbürger nach eigenen Angaben ihren Plastikmüll reduziert, 61 Pro- zent flogen seltener. Aber: Keiner der Befragten investiert in nachhaltige Anlageprodukte. „Der Greta-Faktor kommt in der Geldanlage nicht an“, heißt es bei Fidelity. Der Umfrage unter mehr als 3.000 Personen zufolge wollen viele nachhaltige Investments erst einmal besser verstehen sowie die Gewissheit haben, dass Nachhaltigkeit nicht auf die Rendite schlägt. Fast die Hälfte wünscht sich zudem, dass ihr Finanzinstitut sie konkret auf nachhal- tige Anlageprodukte hinweist. Immer- hin gaben nur neun Prozent an, grund- sätzlich nicht in ESG-Produkte inves- tieren zu wollen. Bevor nachhaltige Geldanlage der Standard wird, gilt es noch hohe Hür- den zu nehmen, bilanziert Alexander Leisten, Leiter des Deutschland-Geschäfts von Fidelity International. „Während institutionelle Anle- ger ESG-Ansätze zunehmend in ihren Invest- mentprozess integrieren, kommt die Bedeu- tung bei Privatanlegern nicht an“, sagt er. Leisten sieht die Finanzindustrie in der Pflicht, besser aufzuklären und stärkere Überzeu- gungsarbeit zu leisten. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und warten, bis die Produkte nachgefragt werden“, fordert er. „Nachhaltig- keit ist kein Modethema, sondern die neue Norm in der Geldanlage.“ ESG II ESG-Boom: Jeder dritte Euro fließt in Nachhaltigkeitsfonds Der Trend zu nachhaltiger Geldanlage ist un- gebrochen. 2019 landete mehr als jeder dritte Euro, den Investoren in Fonds steckten, in Produkten, die das Geld nach ökologischen, ethischen oder sozialen Kriterien anlegen. Dies zeigt eine Analyse der Ratingagentur Morningstar. Insgesamt sammelten Nachhal- tigkeitsfonds im vergangenen Jahr netto rund 120 Milliarden Euro ein. Das entspricht rund 37 Prozent der Gesamtsumme, die 2019 in europäische Fonds geflos- sen ist. Europäische ESG-Vehikel erzielten damit einen neuen Absatzrekord. Insgesamt stieg das Vermögen in europäisch beheimateten ESG-Fonds 2019 gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent auf rund 668 Milliarden Euro, auch das ist ein neuer Rekord. Indexfonds mit ESG- Mandat machen laut Morningstar inzwischen 21 Prozent des gesamten Vermögens nachhaltiger Fonds aus. Ende Dezember 2019 bestand das ESG-Fondsuniversum in Europa einschließlich ETFs aus 2.405 Fonds, zeigt die Auswertung. Grüne Fragezeichen Was muss passieren, damit Sie in ESG-Produkte investieren? Die Umfrageteilnehmer fordern, dass Fonds mit Nachhaltigkeitsfokus verständ- licher werden müssen. Dann dürften sie auch zum ersten Mal investieren. Quelle: Fidelity International (Kantar-Emnid-Umfrage unter 3.240 Bundesbürgern, 21. 8.–30.9.2019) Ich investiere bereits in ESG-Produkte Ich investiere grundsätzlich nicht in ESG-Produkte Ich möchte konkret auf Pro- dukte hingewiese n werden Ich benötige Gewissheit, dass die Rendite nicht leidet Produkte müssen verständlicher sein Was muss passieren, dass Sie in ESG-Produkte investieren? 64 % 50 % 47 % 9 % 0 % Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Stefan Freytag, Deutsche Oppenheim Family Die Deutsche Oppenheim Fami- ly Office hat das bisherige Vor- standsmitglied Stefan Freytag zum neuen Vorsitzenden des Führungsgremiums ernannt. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Rüschen soll demnach in den Beirat wechseln. Erst im August wurde Oliver Leipholz in das Gremium berufen. Klaus Ostholt, A.S.I. Wirtschaftsberatung ImMai wird Klaus Ostholt in den Vorstand der A.S.I. Wirtschafts- beratung einziehen. Der 54-Jäh- rige tritt die Nachfolge von Franz- Josef Rosemeyer an, der nach 19 Jahren an der Spitze des Müns- teraner Finanzvertriebs in den Ruhestand tritt. Ostholt kam bereits im Jahr 1991 zur A.S.I. Wirtschaftsberatung. Oliver Schulte, Fidelity International Oliver Schulte arbeitet seit Jah- resbeginn bei Fidelity Internatio- nal und hat dort die Funktion als Generalbevollmächtigter der FIL Fondsbank übernommen. Darü- ber hinaus wird er als Chief Ope- rating Officer (COO) für das deut- sche Plattform- und IFA-Geschäft verantwortlich sein. Er wechselte von der Deutschen Bank. Peter Leffler, AB Die Beziehungen zu Finanzinter- mediären in der Schweiz möchte AB weiter ausbauen und hat dazu Peter Leffler zum Director Finan- cial Institutional Adviser ernannt. Leffler bringt über 23 Jahre Bran- chenerfahrung mit und verantwor- tete zuletzt als Senior Client Advi- sor Executive Director den Fonds- vertrieb bei J.P. Morgan AM. Lucas Bruggeman, BX Swiss Lucas Bruggeman ist seit Febru- ar Geschäftsführer der Schweizer Börse BX Swiss . Bruggeman folgt auf Harald Schnabel, der das Amt auf eigenen Wunsch nieder- legt und der Gesellschaft künftig als Berater verbunden bleibt. Bruggeman kommt vom Fintech Sentifi, wo er seit er seit 2013 im Vertrieb arbeitete. Foto: © Deutsche Oppenheim Family, A.S.I., Fidelity, AB, BX Swiss news & products I investmentfonds 58 www.fondsprofessionell.de | 1/2020

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