FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

STUDIE Fonds kleiner Boutiquen sind oft die bessere Wahl Anleger aktiv verwalteter Fonds fah- ren oft gut damit, die Platzhirsche zu meiden – und stattdessen zu Produk- ten kleiner Investmentboutiquen zu greifen: Eine Studie der Cass Busi- ness School in London kommt zu dem Ergebnis, dass Fonds mittel- ständischer Vermögensverwalter häufig besser abschneiden als die Produkte der großen Konkurrenz. Das gilt insbesondere für Fonds, die in europäische Nebenwerte und in Schwellen- ländertitel investieren. Die durchschnittliche „Boutiquenprämie“ in Europa dürfte nach Abzug der Gebühren zwischen 0,23 und 0,56 Prozentpunkten pro Jahr liegen, schätzt Stu- dienautor Andrew Clare, Finanzprofessor an der Cass Business School. Clare nahm die risikobereinigten Renditen von Fonds großer und kleiner Anbieter in der Zeit von Januar 2000 bis Juli 2019 unter die Lupe. Sein Resultat: Investmentboutiquen schnitten vor allem in vier Aktiensegmenten deutlich besser ab als Vollsortimentsanbieter: europäische Standard- und Nebenwerte, globale Schwel- lenländer und globale Standardwerte. Bei europäischen Small und Mid Caps lag die „Boutiquenprämie“ nach Abzug der Kosten bei rund einem Prozentpunkt pro Jahr, bei glo- balen Schwellenländerfonds betrug sie immer- hin rund 0,5 Prozentpunkte. Woran das liegt, kann Clare nicht sagen. „Künftige Analysen sollten den Fokus auf Faktoren legen, die Gründe für die Existenz dieser Boutiquen- prämie sein könnten, etwa die Eigentümer- struktur von Boutiquen oder deren Ansatz bei der Portfoliokonstruktion“, erklärt er. Tim Warrington, Vorsitzender der Group of Bou- tique Asset Managers, ist über die Studiener- gebnisse nicht überrascht. Berater und Fonds- plattformen müssten viel mehr tun, um gegen- über ihren Kunden die Vorteile der Fonds kleiner Anbieter herauszustellen, fordert er. VERMÖGENSVERWALTER Rouvier Associés gibt sich einen neuen Namen Der französische Vermögensver- walter Rouvier Associés hat seinen Namen in „Clartan Associés“ geändert. Mit der Umbenennung vollziehe die Boutique den nächs- ten Schritt ihrer internationalen Wachstumsstrategie, erklärten Präsident Jean-Baptiste Chaumet und Deutschland-Geschäftsführer Patrick Linden bei einer Veranstal- tung. „Wörtlich in etwa mit ‚Licht- bringer‘ zu übersetzen, sendet der neue Name ein starkes Signal an unsere Kunden und Part- ner“, so Linden. „Die zwei Silben von ‚Clar- tan‘, in denen die französischen Wörter ‚clarté‘ für Klarheit, Helligkeit und ‚an‘ für Jahr stecken, stehen sinnbildlich für reibungslose Abläufe und Transparenz sowie unsere lang- fristige Ausrichtung bei der Vermögensanlage, die Geduld und einen langen Zeithorizont voraussetzt.“ An der Ausrichtung der Fonds ändere sich nichts. „Die Eckpfeiler unseres Er- folgs bleiben dabei unverändert“, so Linden. „Statt auf einzelne Starmanager setzen wir auch künftig auf Teamarbeit und einen kolle- gial geprägtenAnsatz. Denn am Ende sind die Kollegen die wirksamste Kontrollinstanz.“ Kleinere Fondsanbieter lassen ihre Muskeln spielen: Einer Studie zufolge schlagen sie große Häuser vor allem bei Investments in Schwellenländern und Nebenwerten. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Thorsten Göttel, Dr. Hengster, Loesch & Kollegen Dr. Hengster, Loesch & Kolle- gen , ein auf die Beratung institu- tioneller Investoren in Deutschland und Österreich spezialisierter Finanzdienstleister, hat sein Team mit Thorsten Göttel als Partner verstärkt. Göttel kommt von der SEB, wo er den institutionellen Vertrieb für den Bereich Fixed Income & Derivates leitete. Franz Linner, Ebase Franz Linner , zuletzt Leiter Finanz- portfolioverwaltung & Treasury von Ebase , hat das Unternehmen Ende 2019 verlassen. Er ist seit März Geschäftsführer im Kloster Au am Inn. Linners Nachfolge als Leiterin Finanzportfolioverwaltung & Treasury hat Katharina Augustin angetreten, die seit dem Jahr 2006 bei Ebase arbeitet. Manuela Tränkel, Ecoblue Manuela Tränkel ist neue Teilha- berin bei der Vermögensberatung Ecoblue sowie Prokuristin der Ecoblue Asset Management. Tränkel bringt für ihre neue Stelle mehr als 20 Jahre Kapitalmarkt- expertise und Erfahrung im Port- foliomanagement mit. Zuvor war sie unter anderem für DJE Kapital tätig. Gavin Scott, Baillie Gifford Die schottische Fondsgesellschaft Baillie Gifford hat Gavin Scott zum Partner ernannt. Scott leitet das elfköpfige Team, das die Investoren in Europa, Afrika, im Nahen Osten und in Lateinamerika betreut. Scott ist seit Februar 2007 bei Baillie Gifford und hat dazu beigetragen, das verwaltete Vermögen deutlich zu steigern. Jeff Grills, Aegon Asset Management Aegon Asset Management hat Jeff Grills zum neuen Head of Emerging Markets Debt ernannt. Er ist damit ab sofort für das Port- foliomanagement von Schwellen- länderstrategien verantwortlich und leitet das Emerging Markets Debt Team. Vor seinem Wechsel war Grills Partner bei Gramercy Funds Management. Foto: © Robert Kneschke | stock.adobe.com, Dr. Hengster, Lösch & Kollegen, Axel Gaube, Ecoblue, Baillie Gifford, Aegon AM news & products I investmentfonds 60 www.fondsprofessionell.de | 1/2020

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