FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

COMMERZBANK Radikale Restrukturierung fährt überraschend schnell Erfolge ein Die mitten im Umbau begriffene Commerz- bank hat 2019 unterm Strich weniger ver- dient. Der Nettogewinn brach um ein Viertel auf 644 Millionen Euro ein. Demgegenüber konnte die Bank dank des laufenden Spar- programms die Kosten senken. Sogar die Erträge stiegen leicht. Das operative Ergebnis kletterte gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Pro- zent auf 1,26 Milliarden Euro. Entsprechend optimistisch zeigte sich Vorstandschef Martin Zielke. „Wir haben das Geschäftsjahr 2019 mit einem besseren operativen Ergebnis ab- geschlossen als zwischenzeitlich erwartet“, sagte Zielke. Sein Haus habe „eine gute Absprungbasis für 2020 geschaffen. Diesen Spielraum werden wir nutzen.“ Das Institut ringt mit einem im internationalen Vergleich schwachen Geschäft. Die Führungs- ebene um Vorstandschef Zielke versucht mit dem Umbauprogramm „Commerzbank 5.0“ gegenzusteuern. Neben demAbbau von 4.300 Stellen und der Schließung von 200 der rund 1.000 Filialen gehören dazu auch die Einglie- derung des Online-Ablegers Comdirect sowie der Verkauf der polnischen Tochter mBank. Die Übernahme der Comdirect soll auf der Hauptversammlung im Mai abgeschlossen werden, nachdem sich das Institut mit einem widerspenstigen Minderheitseigner letztlich über die Abfindung einig wurde. Der Verkauf des einst als Ertragsperle gefeier- ten polnischen Instituts wiederum erweist sich als schwierig. Erst kürzlich hatte sich die österreichische Erste Group aus dem Kreis der Bieter zurückgezogen. Einer der Gründe für die Absage waren mögliche Belastungen aus Fremdwährungskrediten. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs drohen Ban- ken Klagen und Rückforderungen von Ver- brauchern. Auch die mBank hatte solche Darlehen vergeben. KONTOGEBÜHREN Deutsche Bankkunden werden sich an Strafzinsen gewöhnen müssen Fast 200 Banken und Sparkassen in Deutsch- land nehmen mittlerweile Strafzinsen von Sparern, die mitunter als „Guthabengebühr“ oder „Verwahrentgelt“ bezeichnet werden. Die Zahl der Häuser, die eine solche Extra- Gebühr verlangen, hat sich seit Juli vergange- nen Jahres fast verdoppelt, zeigen Zahlen des Vergleichsportals Biallo. Fast 90 Kreditinsti- tute kassieren neben Firmen- nun auch bei Privatkunden ab – sofern deren Spareinlagen eine gewisse Höhe überschreiten. So nimmt etwa die Direktbank Comdirect seit Ende vergangenen Jahres Negativzinsen von Privat- leuten, die mehr als eine Viertelmillion Euro in Sichteinlagen haben, also auf Giro- oder Tagesgeldkonten. Letztere können ohnehin nur noch Bestandskunden nutzen. Und auch viele Girokonten sind im Januar teurer geworden. Laut einer weiteren Analyse von Biallo hoben zum Jahresanfang 188 von 1.276 untersuchten Banken ihre Gebühren für diese Konten an. Besonders häufig drehten Banken auf dem Land oder in kleineren Städ- ten an der Gebührenschraube. Das klassische Basiskonto kostet inzwischen durchschnittlich 4,91 Euro im Monat. Im Dezember 2018 waren es noch 4,78 Euro. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Fabrizio Campelli, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat eigens ein Ressort geschaffen, in dem die Verantwortung für den Wandel an der Führungsspitze gebündelt wird. Die neue Rolle des Chief Transformation Officers über- nimmt Fabrizio Campelli , der seit Ende 2015 das weltweite Geschäft mit vermögenden Kun- den verantwortet. Christiana Riley, Deutschen Bank Christiana Riley und Bernd Leu- kert sind offiziell in den Vorstand der Deutschen Bank eingezogen. Die Finanzaufsicht Bafin beschei- nigte den beiden Kandidaten die Eignung für ihr Amt. Die Leiterin des Amerika-Geschäfts und der IT-Chef waren im Sommer 2019 für das Führungsgremium nomi- niert worden. Patrick Lüthje, Santander Asset Management Santander Asset Management hat seine institutionelle Vertriebs- mannschaft in Deutschland aus- gebaut. Seit Kurzem verstärkt Patrick Lüthje als Director Insti- tutionals das Team. Lüthje war vor seinem Wechsel zwei Jahre als Director für den Aufbau des insti- tutionellen Geschäfts bei Roth- schild & Co. zuständig. Stefan Welk, Santander Asset Management Stefan Welk ergänzt als Director Wholesale & Small Institutionals das Team von Santander Asset Management . Welk kommt von Amundi Deutschland, wo er die vergangenen drei Jahre als Executive Director Third Party Distributors gearbeitet hat. Zuvor war er 16 Jahre bei DWS Invest- ments tätig. Carl von Wrede, UBS Die UBS hat mit Carl von Wrede einen neuen Chef für das Geschäft mit den Ultra-Vermö- genden (UHNWI) in Deutschland. Von Wrede ist seit sechs Jahren UHNWI-Leiter der Niederlassung München. Seit 2016 verantwor- tete er dort zusätzlich das globale Family-Office-Geschäft in Deut- schland. news & products I banken Foto: © Christoph Hemmerich, Deutsche Bank, Santander AM, UBS 64 www.fondsprofessionell.de | 1/2020 Commerzbank-Zentrale: Das Sparprogramm des zweitgrößten deutschen Geldhauses zeigt Wirkung.

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