FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020

FLUGZEUGFONDS A380: Mangels Zweitmarkt sind kreative Lösungen gefragt Air France wird bis 2022 alle A380 ausflotten. Fünf der zehn Jumbos, die Air France be- treibt, wurden über Fonds von Dr. Peters finanziert. Der erste von ihnen, im Eigentum des geschlossenen Fonds DS 135, hatte einen Leasingvertrag über zehn Jahre, der Mitte Februar dieses Jahres auslief. Eine Weiter- vermietung an Air France hatte sich schon vergangenes Jahr zerschlagen, als die Flug- linie die Verlängerungsoption nicht zog. Auch mit einer anderen Airline ergab sich kein Anschlusslease. Die Nachfrage nach dem Jumbo ist einfach zu gering. Nun hat Dr. Peters mit Air France eine alter- native Lösung verhandelt: Anstatt für die Übergabe des Flugzeugs die dafür üblichen Überholungen durchzuführen, wird Air France nicht nur eine Kompensationszahlung leisten, sondern auch die Triebwerke der Maschine weiterhin mieten. Damit kann der Fonds das restliche Darlehen tilgen und Auszahlungen an die Anleger leisten. Bisher haben sie rund 65 Prozent ihres Kapitals zurückbekommen. Der Deal soll mindestens einen Kapitalerhalt ermöglichen. Einen anderen Weg schlägt das Flugzeug- management von Doric ein. Beim ersten von vier Fonds des ehemaligen Emissionshauses Hansa Treuhand, deren A380 von Doric ge- managt werden, strebt Doric eine Verkaufs- lösung auf Basis einer Besonderheit der Fonds- konzeption an: Die vorgesehene „Restwert- sicherung“ sorgt für eine Zuzahlung, falls der Verkaufserlös unterhalb eines bestimmten Limits bleiben sollte. Kommt es zu einem Verkauf, wird damit ein Erlös oberhalb von 50 Millionen US-Dollar sichergestellt sein. SCOPE Studie: Absatz geschlossener Publikums-AIFs steigt deutlich Das Analysehaus Scope hat das platzierte Eigenkapital geschlossener alternativer Invest- mentfonds erfasst. Insgesamt investierten Pri- vatanleger im Jahr 2019 rund 1,6 Milliarden Euro in 58 geschlossene Publikums-AIFs, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 43 Pro- zent. Als wichtigsten Grund für den Zuwachs nennt Scope das erheblich größere Angebot, das 2019 neu auf den Markt kam. Mehr als die Hälfte des platzierten Volumens vereinen fünf Anbieter auf sich. Wealthcap führt mit 245 Millionen Euro die Tabelle an, es folgen die Deutsche Finance mit 191 Millionen, ZBI mit 164 Millionen, Jamestown mit – umge- rechnet – 130 und Project Investment mit 100 Millionen Euro. Fast drei Viertel des Volumens entfallen auf Immobilienfonds, die zweitgröß- te Assetklasse mit 340 Millionen Euro bezie- hungsweise rund 22 Prozent des Kuchens sind Private-Equity-Fonds. Der Rest sind Multi-Asset-Fonds und erneuerbare Energien. Flugzeuge waren 2019 nicht imAngebot. Für das laufende Jahr rechnet Scope mit einem leichten Rückgang der Emissionsaktivitäten, weil die anhaltende Konkurrenz um geeignete Immobilien die Preise treibt, was die Konzep- tion rentierlicher Fonds erschwert. Auf dem Zweitmarkt ist bislang noch kein A380 verkauft worden. Flugzeugmanager Doric will das ändern. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Tobias Reichmuth, Susi Partners Bei Susi Partners , einem auf nachhaltige Energieinfrastruktur spezialisierten Fondsmanager, kam es zu einem Führungs- wechsel. Nach zehn Jahren als Vorstandschef übergab Gründer Tobias Reichmuth zum Jahres- wechsel die Leitung an die neuen Co-Chefs Marco van Daele und Marius Dorfmeister. Bärbel Schomberg, Hamborner REIT Bärbel Schomberg , Vorsitzende des Aufsichtsrats des deutschen REITs Hamborner, steht bei der anstehenden Neuwahl des Kon- trollgremiums imMai 2020 nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Im April vergangenen Jahres war sie dem aus Alters- gründen ausscheidenden Eckart John von Freyend gefolgt. Christian Kunz, TSO Capital Advisors TSO hat die Vertriebspartnerschaft mit DNL rund um Gründer und Vertriebschef Wolfgang Kunz beendet. Anfang Dezember hat sein Sohn Christian Kunz die Vertriebsleitung bei der TSO Capital Advisors , die TSO ge- gründet hatte, um ihre Vermö- gensanlagen ohne DNL vertreiben zu können, übernommen. Jürgen Kestler, Solvium Capital Vertrieb Jürgen Kestler arbeitet seit Jahresbeginn in der Geschäfts- leitung der Solvium Capital Vertrieb . Gemeinsam mit Ge- schäftsführer André Wreth wird er die Vertriebsgesellschaft der Solvium-Gruppe führen. Kestler arbeitet seit 2012 für Solvium und leitet seit 2014 eine Niederlas- sung in der Oberpfalz. Fabian Spindler, Jamestown Jamestown -Geschäftsführer Jür- gen Gerber schied auf eigenen Wunsch Ende Oktober 2019 aus dem Unternehmen aus. Der 56- Jährige war fast 15 Jahre beim Anbieter für US-Immobilienfonds für Privatanleger in Deutschland beschäftigt. Als Nachfolger wurde Fabian Spindler in die Ge- schäftsführung berufen. Foto: © Susi Partners, Bärbel Schomberg, TSO, Christoph Ruhland / Solvium, Jamestown news & products I sachwer te 70 www.fondsprofessionell.de | 1/2020

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