FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 1/2020
gesetzt haben: Wir beschreiben sie als Quali- ty-Growth-Ansatz. Wir konzentrieren uns auf eine relativ kleine Zahl – zwischen 40 und 50 Werte – an qualitativ hochwertigen Unter- nehmen, die über ein Geschäftsmodell verfü- gen, das sie zum einen von ihren Wettbewer- bern unterscheidet und das sie zum anderen in die Lage versetzt, ein visibles und bestän- dig doppelstelliges EPS-Wachstum zu erzie- len. Wir setzen damit einen relativ risikoar- men Investmentansatz in einem relativ risiko- reichen Teil der Kapitalmärkte um. Wojciech Stanislawski (Comgest): Wobei es für uns im Grunde keine Rolle spielt, wo diese Unternehmen angesiedelt oder in wel- chen Branchen sie tätig sind. Natürlich gibt es bestimmte Regionen und Länder oder auch gewisse Marktsegmente, in denen wir diese Art von Unter- nehmen leichter finden als in ande- ren. Das ist der Grund, weshalb wir bei die- sem Fonds unabhängig von bestimmten Allo- kationsvorgaben in Bezug auf Länder oder Branchen arbeiten. Die Zusammensetzung des Fonds erfolgt vielmehr vollkommen losgelöst von irgendeiner Benchmark und zu 100 Pro- zent bottom-up. Für uns spielen zwei Aspekte eine wesentliche Rolle: die langfristige Vor- hersehbarkeit, mit der ein Unternehmen seine Erträge beziehungsweise sein Ertragswachs- tum erzielt und die Transparenz bezüglich der Art und Weise wie es diesen Ertrag erzielt. Das hat den Vorteil, dass sich unser Konzept einem Kunden relativ einfach erklä- ren lässt. Es führt aber dazu, dass wir selten im Energie- oder Roh- stoffbereich exponiert sind. Die hohe Makroabhängigkeit macht konsistentes Er- tragswachstum in diesen Sektoren so gut wie unmöglich. Heuser: Wo liegt denn der Unterschied zum Schwesterfonds namens Comgest Growth Emerging Markets, der eine ge- radezu spiegelbildliche Wertentwicklung aufweist? Wolter: Im Grunde gibt es keinen Unterschied zwischen diesen beiden Portfolios, denn sie werden tatsächlich spiegelbildlich gemanagt und sind daher nahezu identisch. Einen 93 www.fondsprofessionell.de | 1/2020 KREUZ VERHÖR EMIL WOLTER, COMGEST: » Wir versuchen im Grunde, einen relativ risikoarmen Managementansatz in einem relativ risikoreichen Teil der Kapitalmärkte, sprich den Schwellenländern, umzusetzen. « Emil Wolter, Comgest Wojciech Stanislawski, Comgest
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