FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020
Christian Machts | Fidelity International „Mittelaufkommen nach wie vor positiv “ Christian Machts, Leiter der Wholesale-Sparte von Fidelity in Deutschland, über das erstaunlich stabile Geschäft des Asset Managers in den turbulenten Corona-Wochen und den neuen Durchhaltewillen vieler Privatanleger. V or gut einem Jahr wech- selte Christian Machts von Blackrock zu Fidelity International nach Kronberg. Von dort aus leitet er nicht nur das Wholesale-Geschäft des An- bieters in Deutschland, sondern er ist auch Länderchef für Öster- reich, Zentral- und Osteuropa. Herr Machts, Anleger ha- ben zuletzt viele Milliarden aus Fonds abgezogen. Wie schlimm traf es Fidelity? Der Markteinbruch war zwar heftig, dennoch erleben Sie mich guter Dinge. 2019 war für Fidelity im Drittvertrieb in Deutschland eines der besten Jahre seit den frühen 2000ern. Auch im Januar und Februar dieses Jahres lief es hervorragend. Im März mussten auch wir vereinzelt Abflüsse hinnehmen, aber die- se fielen recht gering aus. Seit Jahresbeginn ist unser Netto- mittelaufkommen in Deutsch- land nach wie vor positiv. Trotz des Börsencrashs? Wie erklären Sie sich das? Das hat meiner Meinung nach mehrere Gründe. Erstens kam der Crash sehr schnell – so schnell, dass viele Privatanle- ger gar nicht rechtzeitig hätten reagieren können, um den schlimmsten Absturz zu ver- meiden. Außerdem sind wohl alle von der Krise auch persönlich betroffen, auch die- jenigen, die nicht selbst infiziert sind oder mit erkrankten Menschen zu tun haben. Viele mussten von heute auf morgen im Home- office arbeiten und die Kinderbetreuung neu organisieren, andere fragen sich, wie sicher ihr Job noch ist. Der Fokus lag in den ver- gangenen Wochen ganz klar auf der Familie. Das eigene Depot genießt da nicht die höchste Priorität. Genau. Dazu kommt, dass sich die Aktien- kurse sehr schnell zumindest teilweise erholt haben und die breite Erwartung herrscht, dass es eine massive Gegenbewegung geben wird, die natürlich keiner verpassen will. Viele Pri- vatanleger haben in den vergangenen Jahren einen gewissen Durchhaltewillen entwickelt, was ich als sehr positiv erachte. Dennoch wird es in den kommenden Monaten zu einer Überprüfung zahlreicher Portfolios kommen. Der eine oder andere wird Liquidität aus sei- nem Depot benötigen. Ich erwarte allerdings keine Verkäufe auf breiter Front. Christian Machts, Fidelity: „Nur vereinzelt Abflüsse.“ Online weiterlesen: QR-Code scannen oder www.fponline.de/FID220 eingeben Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Lars Feld, Wirtschaftsweise Der Ökonom Lars Feld ist neuer Vorsitzender des Sachverständi- genrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung, besser bekannt als die Wirt- schaftsweise . Er tritt damit die Nachfolge von Christoph Schmidt an, der nach Ablauf seiner Beru- fungsperiode aus dem Rat aus- geschieden ist. Monika Schnitzer, Wirtschaftsweise Die Professorinnen Monika Schnitzer und Veronika Grimm sollen ebenfalls in den Rat der Wirtschaftsweisen aufgenom- men werden. Das Bundeskabinett hat beschlossen, dem Bundes- präsidenten die Berufung der bei- den vorzuschlagen. Sie treten die Nachfolge von Christoph M. Schmidt und Isabel Schnabel an. Gautier Ripert, Carmignac Carmignac hat Gautier Ripert zum Chief Operating Officer ernannt. In seiner Funktion wird er die Aufsicht über das Betriebs- modell, die Daten und die IT- Lösungen des Asset Managers sowie die Abteilungen Middle- office und Technologie innehaben. Zuletzt war Ripert als Global Head of Operations bei Axa IM tätig. Bettina Ducat, La Financière de l’Echiquier La Financière de l’Echiquier hat Bettina Ducat zur neuen Ge- schäftsführerin ernannt. Sie folgt auf Christophe Mianné. Ducat wird ihre neue Aufgabe im Juli antreten, zeitgleich übernimmt sie im Vorstand der LFDE-Mutter Primonial die Verantwortung für die Asset-Management-Aktivi- täten. Ducat kommt von Axa IM. Christoph Bergweiler, J.P. Morgan Asset Management Jon Griffin, CEO von J.P. Morgan Asset Management (Europe) , der Luxemburger Fondsgesell- schaft des US-Hauses, tritt im Juni in den Ruhestand. Ihm folgt Christoph Bergweiler nach, Chef von J.P. Morgan AM in Deutsch- land, Österreich, Griechenland so- wie Mittel- und Osteuropa. Er be- hält seine Regionenverantwortung. news & products I investmentfonds Foto: © Axel Gaube, Lars Feld, Monika Schnitzer, Carmignac, LFDE, Paul Morig 16 www.fondsprofessionell.de | 2/2020
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