FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

ABSATZZAHLEN Sparkassenkunden ziehen kaum Geld aus Fonds ab Die Kunden der Sparkassen hat der Kursverfall wegen der Ausbreitung des Coronavirus bislang weitgehend kaltgelassen. „Mit Blick auf den Absatz zeigt sich, dass die Kunden bislang sehr besonnen reagiert haben“, sagte Deka-Chef Georg Stocker bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen des zentralen Wertpa- pierdienstleisters der deutschen Spar- kassen. „Im März gab es nahezu keine Nettoabflüsse.“ Dabei stützt sich das Institut auf ein gutes Ergebnis für 2019. Im abgelau- fenen Geschäftsjahr wurden deutlich mehr Fonds und Zertifikate verkauft. Die Nettover- triebsleistung kletterte gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent auf 18 Milliarden Euro. Davon entfielen 11,1 Milliarden Euro auf das Ge- schäft mit Retailkunden. Das insgesamt ver- waltete Vermögen stieg um 38 auf mehr als 313 Milliarden Euro. „Dabei haben Sparkassenkunden vor allem Aktienfondsanteile gekauft, deren Nettoabsatz lag bei 3,2 Milliarden Euro“, ergänzte Deka- Finanzvorstand Matthias Danne. Auf Platz zwei der Absatzstatistik im Retailgeschäft fol- gen die Immobilienfonds mit einem Nettoab- satz von 2,1 Milliarden Euro. Bei Zertifikaten waren es 5,3 Milliarden Euro. Auch die Ver- triebspartner der Deka, die Sparkassen, ver- buchen 2019 als gutes Absatzjahr. Das geht aus dem Finanzbericht des Deutschen Spar- kassen- und Giroverbandes (DSGV) hervor, der die vorläufigen Zahlen der 378 Sparkas- sen in Deutschland bündelt. Demnach haben die Kunden im Jahr 2019 netto 10,8 Milliar- den Euro neu in Wertpapiere investiert. Davon entfallen 9,8 Milliarden Euro auf Fonds – ein Plus von gut 27 Prozent zum Vorjahr und das zweitbeste Neugeschäft mit Fonds seit der Finanzkrise. Betrachtet man den gesamten Wertpapierabsatz, lief das Geschäft 2019 allerdings schlechter als 2018. GEBÜHREN Santander greift mit neuem Depotmodell an Die Santander Bank hat mit über- arbeiteten Konditionen auf den scharfen Wettbewerb um Privat- anleger reagiert: Das neue „San- tander Wertpapierdepot“ ist kos- tenlos. Bei Börsenorders in der Filiale oder per Telefon fallen un- abhängig vom Finanzinstrument 0,4 Prozent vom Kurswert an. Wer online ordert, zahlt nur die Hälfte. Beim Kauf von Investmentfonds wird der Ausgabeaufschlag um bis zu 80 Pro- zent rabattiert. Für ETF-Sparpläne fallen je Ausführung 0,85 Euro an. Der Bank zufolge sind aktuell 823 Indexfonds sparplanfähig. Auch die Mindest- und Maximalgebühren einer Order sinken. Mit dem neuen Preis- modell stemmt sich Santander gegen den Trend: Viele Institute heben ihre Gebühren an, um wegbrechende Einnahmen zumindest zum Teil zu kompensieren. Die Tochter der spani- schen Großbank setzt offensichtlich darauf, dass sich Kunden angesichts dieses Trends neu orientieren – und bereit sind, mit ihrem Depot umzuziehen, um Geld zu sparen. Santander dürfte aktuell das günstigste Wertpapierdepot unter den großen Filialbanken bieten. Deka-Zentrale in Frankfurt: Der zentrale Wertpapierdienstleister der Sparkasse blickt auf ein gutes Absatzjahr zurück. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Martin Zielke, Bankenverband Martin Zielke , Vorsitzender des Vorstands der Commerzbank, wurde in der Vorstandssitzung des Bundesverbandes der deut- schen Banken (BdB) im April zum neuen Präsidenten gewählt. Er hat das Amt von Hans-Walter Peters, der vier Jahre lang an der Spitze des Verbandes stand, über- nommen. Marcel Uhlmann, V-Bank Die V-Bank hat ihr Vertriebsteam mit Marcel Uhlmann als neuem Mitarbeiter im Key Account Ma- nagement aufgestockt. Von 2000 bis 2017 war der studierte Wirt- schaftsingenieur bei der DAB BNP Paribas, ehemals DAB Bank, tätig. Anschließend agierte er bei der Baader Bank als Head of Sales Vermögensverwalter. Lars Hille, V-Bank Lars Hille ist neuer Vorstandschef der V-Bank . Er soll seine Arbeit Anfang Juli aufnehmen. Der bis- herige Vorstandsvorsitzende und Mitgründer des Geldinstituts, Jens Hagemann, trat kürzlich zurück. Hille wechselt von Roland Berger, wo er seit 2018 als Senior Partner im Bereich Financial Services arbeitete. Jens Hagemann, V-Bank Der Gründer und Vorstandsspre- cher der V-Bank , Jens Hage- mann , tritt im Sommer von seinem Posten zurück. Vorstand Stefan Lettmeier bleibt in den kommenden Jahren in der Ge- schäftsführung. Er gehörte bereits dem Gründungsteam der V-Bank im Jahr 2008 an und verantwortet derzeit die Marktfolge. Florian Grenzebach, V-Bank Neuer Vertriebsvorstand der V- Bank wird der derzeitige General- bevollmächtigte Florian Grenze- bach . Grenzebach ist seit Oktober 2017 Bereichsleiter für Vertrieb und Kundenbetreuung. 2018 wur- de er zudem Mitglied der erwei- terten Geschäftsführung, anschlie- ßend erfolgte seine Ernennung zum Generalbevollmächtigten. 52 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 news & products I banken Foto: © Christoph Hemmerich, Commerzbank, V-Bank

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