FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

HOTEL ADLON Rufmordkampagne? Gericht hält Jagdfelds Vorwurf für unplausibel Am 30. April hat das Landgericht Dortmund die Klage des Immobilienunternehmers Anno August Jagdfeld und der von ihm initiierten Fondsgesellschaft „Hotel Adlon Fundus Fonds Nr. 31“ als unbegründet abgewiesen (Az.: 2 O 387/14). Jagdfeld hatte die Versi- cherungsgesellschaft Signal Iduna auf Fest- stellung einer Schadenersatzverpflichtung und Zahlung eines Schmerzensgeldes von rund einer Milliarde Euro verklagt. Der Fondsini- tiator warf der Versicherung vor, durch ihre Mitgliedschaft in einer Anlegerschutzgemein- schaft eine systematische Rufmordkampagne gegen ihn persönlich initiiert und finanziert zu haben. Als Gesellschafterin der Schutzge- meinschaft, so Jagdfelds Argumentation, müs- se sich die Signal Iduna die Äußerungen eines von der Schutzgemeinschaft beauftragten, inzwischen aber verstorbenen Rechtsanwalts ebenso zurechnen lassen wie die Erstattung einer Strafanzeige gegen ihn, wegen der ihm ebenfalls ein Anspruch auf Schadenersatz erwachse. Weder die in 14 Verhandlungstagen aufgenommenen Beweise noch die vernom- menen Zeugen konnten allerdings eine Ruf- mordkampagne bestätigen, so das Gericht. Auch die Erstattung einer Anzeige habe mit den Pachtzinsverzichten im Zusammenhang mit einemAnbau nahe des Adlon Hotels plau- siblere Gründe als ein Rufmord, urteilte das Gericht. Beobachter gehen davon aus, dass Jagdfeld in Berufung gehen wird. Einige Anleger des Adlon-Fonds glauben aber nicht mehr an einen Erfolg in der nächsten Instanz: Der Kurs des Fonds ging am Zweitmarkt um 20 Prozent zurück. SCHIFFSFONDS Große Massengutfrachter fahren nicht mal mehr ihre Kosten ein Capesizer sind die größten Schiffe der Klasse der Massengutfrachter, die vor allem Kohle und Erz transportieren, also die wichtigsten Rohstoffe für Chinas Stromproduktion und Industrie. Ihre Charterraten orientieren sich an einem entsprechenden Index, dem Baltic Caper Index. Weil auch in China große Teile der industriellen Produktion durch Corona zum Erliegen kamen, ist die Nachfrage nach Caper-Tonnage dramatisch zurückgegangen, und die Raten sind abgestürzt. Befand sich der Index Mitte vergangenen Jahres noch mit 38.000 US-Dollar pro Tag auf einem Fünf- jahreshoch, so ist er mit Ausbruch von Corona seit Dezember vergangenen Jahres abgestürzt. Im März lag er bei nur noch rund 2.200 Dol- lar. „Die Raten lagen unterhalb der eigenen Betriebskosten“, schreibt Christian Salamon in einem Schreiben an seine Anleger und gibt die täglichen Kosten mit 6.700 Dollar pro Tag an. Er ist Geschäftsführer eines der letzten Schiffsfonds mit einem Capesizer. Die meis- ten anderen mussten schon früher notverkauft werden oder gingen in die Insolvenz. Beides Schicksale, wie sie jetzt auch dem „MS Bulk Germany“ drohen. Ein freihändiger Verkauf soll die Insolvenz abwenden. Anno August Jagdfeld, der Initiator des Hotels Adlon in Berlin, sieht sich als Opfer einer Rufmordkampagne. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Peter Lesniczak, HTB Das Hanseatische Fondshaus HTB hat seit Anfang Februar mit Peter Lesniczak einen neuen Geschäftsführer. Lesniczak leitete bei Dr. Peters in den Jahren 2012 bis 2017 den Vertrieb. Seit 2018 war Lesniczak schließlich Ge- schäftsführer der in Fellbach bei Stuttgart ansässigen WI Kapital- verwaltungsgesellschaft. Andreas Gollan, HTB Auch Andreas Gollan ist neuer Geschäftsführer des Hanseati- schen Fondshauses HTB . Gollan und Lesniczak sind sich beruflich bestens bekannt. Auch Gollan war 2014 bis 2018 Geschäftsführer der Dr. Peters KVG und anschlie- ßend wie Lesniczak Geschäfts- führer der WI Kapitalverwaltungs- gesellschaft. Martin Brümmer, Avison Young Das Beratungsunternehmen Avi- son Young hat Martin Brümmer zum Partner ernannt. Er verstärkt das europäische Capital Markets Team. Brümmer kommt vom Beratungsunternehmen Brookfield Financial. Daneben war er etwa bei der bundeseigenen Abwick- lungsanstalt für die verstaatlichte Hypo Real Estate tätig. Christian Schreiber, Avison Young Christian Schreiber ist ebenfalls neuer Partner bei Avison Young und unterstützt dort das europäi- sche Capital Markets Team. Auch Schreiber wechselt von Brookfield Financial, wo er in vergleichbarer Position gearbeitet hat. Er hat zuvor etwa Lehman Brothers als Experte für opportunistische und notleidende Immobilien beraten. Katharina Biermann, Avison Young Avison Young hat seinen Partner- kreis auch mit Katharina Bier- mann , Director Office Leasing am Standort Berlin, erweitert und sie zum Principal ernannt. Biermann ist seit 2016 für Avison Young tätig und berät sowohl nationale als auch internationale Kunden auf der Suche nach geeigneten Büro- flächen in Berlin. Foto: © HTB, Avison Young, hanohiki | stock.adobe.com news & products I sachwer te 60 www.fondsprofessionell.de | 2/2020