FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 2/2020

LEBENSVERSICHERUNGEN Neugeschäft 2019: Allianz Leben lässt Mitbewerber hinter sich Die Allianz Lebensversicherung kann sehr zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 sein. Die in Stuttgart ansässige Tochter des deut- schen Branchenprimus hat ihren Marktanteil am Neugeschäft deutlich steigern können. Vor allem der Absatz mit Einmalbeitragsprodukten war sehr erfolgreich, wie aus dem Geschäfts- bericht für das Jahr 2019 hervorgeht. Die Neubeiträge summierten sich demnach auf 19,6 Milliarden Euro. Davon stammen 13,5 Milliarden Euro aus dem Privatkunden- und 6,1 Milliarden Euro aus dem Firmenkun- dengeschäft. Vergleicht man diese Angaben mit den bisher bekannt gegebenen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versiche- rungswirtschaft (GDV) für 2019, so entfallen auf die Allianz Leben knapp 46 Prozent des gesamten Neugeschäfts bei Lebensversiche- rungen – 2018 betrug der Anteil noch 40 Pro- zent. Dem GDV zufolge betrug das Neuge- schäft bei laufenden und einmaligen Beiträgen im vergangenen Jahr 42,8 Milliarden Euro. Bemerkenswert ist die Entwicklung bei den Einmalbeiträgen – sowohl bei der Allianz Leben als auch im Gesamtmarkt. Der GDV gibt an, dass deutsche Verbraucher satte 37 Milliarden Euro auf einen Schlag in Produkte der Assekuranz einzahlten. Der Verband fügt aber erklärend hinzu, dass Sonderzahlungen bei Verträgen mit laufenden Einzahlungen auch als Einmalbeiträge gezählt werden, was den großen Unterschied zu den 5,8 Milliarden Euro an Beiträgen im normalen laufenden Geschäft zumindest teilweise erkläre. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Allianz Leben auch diesen Bereich dominiert: Laut ihrem Geschäftsbericht beliefen sich die Einmalbeiträge auf 24,2 Milliarden Euro. 18,6 Milliarden Euro stammten aus den Taschen von Privatkunden, 5,6 Milliarden Euro von Firmenkunden. Allianz-Leben-Chef Andreas Wimmer kann sich freuen: Seine Gesellschaft bleibt klarer Marktführer. Urteilsticker OLG: Versicherer dürfen Kunden Bewertungsreserven kürzen § OLG Stuttgart | Urteil vom 14. November 2019 | Az. 7 U 12/18 Scheidet ein Kunde aus einer Lebensversicherungs- police aus, darf der Versicherer bei der Berech- nung von dessen Anteil an den Bewertungs- reserven berücksichtigen, dass er seiner Konzern- mutter zur Gewinnabführung verpflichtet ist, und den Kundenanteil reduzieren. OLG: Verstöße gegen DSGVO sind auch wettbewerbswidrig § OLG Naumburg | Urteile vom 7. November 2019 | Az. 9 U 6/19 und 9 U 39/18 Das OLG Naumburg hat in zwei Urteilen entschie- den, dass ein Verstoß gegen die Vorgaben der DSGVO wettbewerbswidrig ist und Mitbewerbern ein Unterlassungsanspruch zusteht, wenn die verletzte Norm im konkreten Fall als Marktverhal- tensregelung einzuordnen ist. Wann ein Makler sich nicht als „unabhängig“ bezeichnen darf § OLG München | Urteil vom 16. Januar 2020 Az. 29 U 1834/18 Das OLG München hat einem Versicherungsmak- lerunternehmen verboten, damit zu werben, es sei unabhängig und neutral, solange die Mehrheit der Unternehmensanteile von einem Versicherer gehal- ten wird – auch wenn die Gesellschaft über eine offizielle Erlaubnis als Makler verfügt. Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.de ) Uwe Schöpe, Zurich Gruppe Der Personalchef der Zurich Gruppe in Deutschland, Uwe Schöpe , wurde in den Vorstand der Assekuranz befördert. Schöpe ist seit über 40 Jahren für die Zurich Gruppe tätig. Er hatte dort neben der Leitung der früheren Weiterbildungsgesellschaft des Hauses weitere nationale und internationale Rollen inne. Björn Bohnhoff, Zurich Deutscher Herold Leben Björn Bohnhoff arbeitet seit Mai im Vorstand der Zurich Deut- scher Herold Lebensversiche- rung . Er folgte damit auf Jacques Wasserfall, der das Unternehmen Ende Juni auf eigenen Wunsch verlässt. Bohnhoff selbst verant- wortete bisher den Bereich der Produktentwicklung von Lebens- versicherungen bei der Zurich. Jacques Wasserfall, Württembergische Leben Ab Juli wird Jacques Wasserfall neues Vorstandsmitglied der Württembergischen Lebensver- sicherung , wo er das Leben- Ressort leiten wird. Er arbeitete bislang im Vorstand der Zurich. Wasserfall tritt bei der Württem- bergischen wiederum die Nach- folge des im Frühjahr 2019 ver- storbenen Norbert Heinen an. Paul Norton, Helvetia Gruppe Paul Norton wird Ende Septem- ber von seiner Funktion als Chief Financial Officer der Helvetia Gruppe zurücktreten. Norton wur- de 2007 zum CFO und Mitglied der Konzernleitung ernannt. In seiner Amtszeit steuerte er Bilanz und Ergebnisse der Helvetia durch die Finanzkrise und begleitete die zahlreichen Akquisitionen. Annelis Lüscher Hämmerli, Helvetia Gruppe Zu Nortons Nachfolgerin hat die Helvetia Gruppe Annelis Lü- scher Hämmerli ernannt. Sie trat 2004 in die Swiss Life ein, wo sie verschiedene Positionen im As- set- und Risikomanagement be- kleidete, die letzten Jahre als Chief Risk Officer von Swiss Life AM. Seit 2019 ist sie auch im Verwal- tungsrat der Berner Kantonalbank. 64 www.fondsprofessionell.de | 2/2020 news & products I versicherungen Foto: © Christiankaufmann.de, Zurich, Stefan Malzkorn, Württembergische Leben, Helvetia

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