FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

einem Ertrag von 3,1 Prozent im ersten Halbjahr ein gutes Ergebnis“, befindet IVA- Co-Vorstand Ritter. Dass sich Comgest so klar positionieren konnte, ist alles andere als ein Zufall, setzt man in der einschlägigen Comgest-Strate- gie doch konsequent auf die Generierung von Alpha, wie auch Portfoliomanagerin Eva Fornadi erklärt: „Volatile Gewinne und Kurse sowie das über längere Zeiträume Fehlen eines ausgeprägten Small-Cap- Effekts sprechen dafür, bei der Auswahl von Titeln für europäische Mid-Cap-Port- folios sehr wählerisch zu sein.“ Nur bedingt ketzerisch Dass das Management von Comgest einen Small-Cap-Effekt leugnet, wirkt auf den ersten Blick ketzerisch. Denn immer- hin gibt es eine Menge an Forschung und Theorie dazu, dass kleinere Unternehmen höhere Erträge erwirtschaften. Aus Sicht von Comgest mag das global und für die US-amerikanischen Titel gelten. „Für Europa hält diese These aber einfach nicht“ meint Fornadi. Denn: „Anders als der Small-Cap-Effekt suggerieren mag, gene- rieren europäische Nebenwerte über einen längeren Zeitraum betrachtet nicht immer ein höheres Gewinnwachstum als Stan- dardwerte.“ Das habe sich vor allem in Zeiten von Markt- turbulenzen, etwa während der großen Finanzkrise, manifes- tiert und zu deutlich höherer Volatilität sowie schwer aufzu- holenden kurz- und mittelfris- tigen Kurseinbrüchen geführt. Was braucht es also, um in einem solchen Umfeld kon- stant erfolgreich zu sein? Drei Fähigkeiten: Stockpicking, Stockpicking und – ja – Stock- picking. Ein weiterer Blick sei in die- sem Zusammenhang auf die Kategorie „Rentenfonds Euro- land“ geworfen. Hier erzielte der GIS Euro Bond von Generali Investments „sehr gute Ergebnisse“, wie Ritter erklärt. Insgesamt wurde in diesem Segment, in dem kein Preisträger auf Jahressicht im negativen Ter- ritorium notiert, die im Schnitt höchste Performance erreicht (siehe Tabelle vorige Seite). Satellitenstrategie Sucht man nach dem Covid-Bestper- former unter den FONDSPREIS-Trägern, muss man mit Blick auf die geografische Allokation die Landesgrenzen gar nicht verlassen, denn der Paladin One kommt aus der Kategorie „Aktienfonds Deutsch- land“. Der Fonds wird von Paladin Asset Management verwaltet, das aus dem Fami- ly Office der Unternehmerfamilie Masch- meyer hervorgegangen ist. Das Paladin- Team besteht aus zehn Mitarbeitern, wobei „sowohl das Team als auch die Familie mit eigenem Geld im Fonds investiert sind“, wie Vorstandssprecher Marcel Maschmeyer imRahmen des August-Investmentberichts erklärt. Team und Familie haben also „skin in the game“, wie es so schön heißt. Der Ansatz, der laut Paladin „primär auf Aktien aus dem deutschsprachigen Raum abzielt“, läuft letzten Endes auf eine Satelli- tenstrategie hinaus, die das Management in seinemHalbjahresbericht auch sehr genau beziffert: Demnach wird der Aktienteil des Portfo- lios zu 70 Prozent nach dem Value-Prinzip investiert, acht Prozent werden aus Sondersi- tuationen bestritten. Bemer- kenswert ist auch das Maß an „trockenem Pulver“, das dem Management rund um die Fondsverantwortlichen Marcel Maschmeyer und Matthias Kurzrock zur Verfügung steht: Zuletzt lag die Liquidität bei 21,35 Prozent. Das Manage- ment schützt sich damit – zu- letzt erfolgreich – gegen Kurs- schwankungen und bezeichnet diesen Cash-Puffer als „stark atmend“. HANS WEITMAYR FP » Bei der Auswahl von Titeln für europäische Mid-Cap-Portfolios muss man sehr wählerisch sein. « Eva Fornadi, Comgest Nicht viel mehr als eine Delle ISIN: DE000A1W1PH8 Ausgabeaufschlag: max. 3,00 % Laufende Kosten: 1,60 % p.a. Erstausgabedatum: 19.7.2013 Fondsmanagement: Marcel Maschmeyer, Matthias Kurzrock I I I I I I I I I 2020 Jan Aug 80% 90% 100% 110% 120% Paladin One MARKT & STRATEGIE DEUTSCHER FONDSPREIS FOTO: © COMGEST 202 fondsprofessionell.de 3/2020

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