FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020
UNION INVESTMENT Insiderverdacht schockiert Genossen Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anfang September einen Fondsma- nager von Union Investment in Un- tersuchungshaft nehmen lassen.Dem freigestellten Mitarbeiter wird vorge- worfen, über Monate hinweg auf pri- vaten Depots außerhalb der Systeme des Unternehmens verbotene Insider- geschäfte abgewickelt „und sich so in erheblichem Maße unrechtmäßig berei- chert zu haben“, wie der Asset Manager der genossenschaftlichen Finanzgruppe mitteil- te. Die Staatsanwaltschaft spricht von „frag- würdigen Gewinnen von neun Millionen Euro“. Der Fondsmanager hatte o ensicht- lich bei mehreren Banken über private Depots in großem Stil mit Aktien gehan- delt. Die Geschäfte waren so au ällig, dass die Institute die Transaktionen bei der Finanzaufsicht Ba n anzeigten. „Wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollten, wäre der Mitarbeiter mit erheblicher krimineller Energie vorgegangen“, teilte der Fondsanbie- ter mit. Das vermutete Vorgehen würde nicht nur einen Verstoß gegen eindeutige rechtliche Regelungen darstellen, „sondern auch gegen Werte wie Verantwortungsbe- wusstsein, Respekt und Seriosität, für die Union Investment seit vielen Jahren steht“. Nach aktuellem Erkenntnisstand seien weder Kunden noch Fonds von Union Investment geschädigt worden, betont die Gesellschaft.Die Justiz ordnete „Sicherungs- maßnahmen“ an, ließ also das Privatvermö- gen des Fondsmanagers arrestieren. STUDIE Fondsbranche wird etwas weiblicher Im Fondsmanagement sind allmäh- lich mehr Frauen zu nden – man muss sie allerdings nach wie vor mit der Lupe suchen. In Deutschland ist die Fondsmanagerinnenquote von vier Prozent 2019 auf sechs Prozent 2020 gestiegen, zeigt eine Studie des Branchendienstes „Citywire“. Das war vor allem einzelnen großen Ge- sellschaften zu verdanken, etwa der DWS. Dort kletterte der Frauenanteil von elf auf 14 Prozent. In Österreich beträgt die Frau- enquote derzeit immerhin zwölf Prozent und liegt damit leicht über dem globalen Durchschnitt von elf Prozent (Vorjahr: 11 Prozent in Österreich und 10,3 Prozent weltweit). Andere Länder sind allerdings weiter: In Hongkong beträgt die Frauen- quote im Portfoliomanagement laut City- wire 27 Prozent, in Spanien 22 und in Ita- lien 19 Prozent. Die USA hinken mit nur neun Prozent hinterher. FP FP Konzernzentrale von Union Investment in Frankfurt: Hier durch- suchte die Staatsanwaltschaft Büroräume, weil sie bei einemMitarbei- ter des Fondsanbieters verbotene Insidergeschäfte vermutete. Finanzprofis in Bewegung ››› Die aktuellsten News täglich auf fondsprofessionell.de Martin Dreier , Anleihen- chef bei Ethenea , hat die in Luxemburg ansässige Ge- sellschaft Ende Mai aus familiären Gründen und auf eigenen Wunsch verlassen. Dreier arbeitete seit Juni 2019 bei Ethenea. Die La-Française-Gruppe hat mit Patrick Rivière einen neuen Vorstandsvor- sitzenden. Rivière arbeitete bislang als Managing Direc- tor beim französischen As- set Manager. Er ersetzt nun Xavier Lépine. PGIM Fixed Income hat Katharine Neiss in die neu geschaffene Position des Chief European Economist berufen. Neiss kommt von der Bank of England, wo sie über 20 Jahre lang gearbei- tet hat. Marcin Adamczyk ist seit Juli neuer Head of Emer- ging Markets Debt (EMD) bei NN IP . Er löste Edith Siermann ab, die sich auf ihre Funktion als Head of Fixed Income & Responsi- ble Investing konzentriert. Merck Finck hat die Füh- rungsriege ihres Invest- mentmanagements neu aufgestellt. Der bisherige stellvertretende Leiter Ro- bin Beugels ist neuer Chef der Abteilung. Er ersetzt Daniel Kerbach. NEWS & PRODUCTS Investmentfonds FOTO: © ETHENEA, CHRISTOPH HEMMERICH, PGIM, MERCK FINCL, NNIP, CHRISTOPH HEMMERICH 24 fondsprofessionell.de 3/2020
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