FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

spielen eine kleinere Rolle. „Wir haben allerdings auch sehr erfolgreiche Teams für thematische Anlagen, die früher vielleicht etwas im Schatten der anderen Investment- strategien standen“, sagt Kai Röhrl, Leiter des Wholesale-Geschäfts von Robeco in Deutschland.Das ändert sich offensichtlich gerade: Der Robeco Global Consumer Trends zählte im ersten Halbjahr bei im- merhin fünf Vertrieben zu den 20 Topsel- lern. „Dass dieser Fonds bei Anlageberatern gut ankommt, wundert mich nicht, denn er liefert nicht nur seit Jahren eine fantasti- sche Performance ab, sondern passt auch hervorragend in die Zeit“, sagt Röhrl. Die beiden Portfoliomanager Jack Neele and Richard Speetjens, die den Fonds schon seit 2007 verantworten, setzen vor allem auf drei Felder: die Digitalisierung, den wach- senden Konsum in den Schwellenländern und die Attraktivität starker Marken. „Über die Digitalisierung wird schon lange ge- sprochen, aber nun verändert sie wirklich unseren Alltag“, sagt Röhrl. Er nennt ein Beispiel: „Vor einigen Jahren waren Video- konferenzen noch etwas Besonderes, heute macht das jeder Fünftklässler.“ Röhrls Beobachtung zufolge fokussiert sich der freie Vertrieb aktuell auf zwei Pro- dukttypen: Da sind auf der einen Seite Multi-Asset-Fonds, mit denen die Berater die Asset Allocation auslagern können, und auf der anderen Seite thematische Invest- ments. „Mit ihnen wird eine Geldanlage für Privatkunden gewissermaßen anfassbar“ sagt er. Vor diesem Hintergrund traut er drei weiteren Themenfonds aus seinem Haus zu, signifikantes Interesse bei Privat- anlegern zu wecken: den beiden Robeco- SAM-Fonds Smart Energy und Sustainable Water sowie dem Robeco Fintech Fund. DWS abgelöst An die Zuflüsse, die Flossbach von Storch verbuchen konnte, reichen die jüngsten Erfolge von Dirk Müller, MFS oder Robeco allerdings noch nicht heran. Dass die Kölner mittlerweile in einer ande- ren Liga spielen, zeigt eine weiteres Detail der FONDS professionell Auswertung: So steht der unabhängige Vermögensverwalter nicht mehr nur an der Spitze der meist- verkauften Produkte. Er hat auch die DWS als absatzstärksten Fondsanbieter im freien Vertrieb abgelöst (siehe Grafiken vorige Seite). BERND MIKOSCH, CORNELIA FUSSI FP Anteile der Assetklassen (nach Fondsanzahl) Zuflüsse in die Assetklassen 42 Prozent des Nettomittelaufkommens nnten Topseller gingen an Mischfonds, deutlich weniger als im zweiten Halbjahr der von den Umfrageteilnehmern gena ßerdem, dass Geldmarktfonds ein – zumindest k 2019, wie der Blick auf die vergangenen Jahre zeigt (linke Grafik). Auffällig ist au leines – Revival erlebten: Die nleger dazu, einen Teil ihres Vermögens auf ein Unsicherheiten angesichts der Corona-Pandemie verleiteten offensichtlich viele A en Geldparkplatz zu schieben. nt des Nettomittelaufkommens der Topseller entfiele Offene Immobilienfonds sanken dagegen leicht in der Anlegergunst: Sechs Proze n im ersten Halbjahr auf diese Produkte. Gemessen an der Zahl der genannten Produkte utung allerdings leicht nach oben (rechte Grafik). ging ihre Bede Quelle:FONDSprofessionellUmfrageunterFinanzvertrieben 0% 20% 40% 60% 80% 100% 2/2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1/2020 FvSMultiple O DirkMüller Pr MFSMeridian Oddo BHF Acc FvS Bond Opp 35% 42% 10% 6% 29 % 47 % 13 % 4 % 5 % 2% 0% 7% Aktien- fonds Misch- fonds Renten- fonds Immo- bilien Geld- markt Sonstige 0% 20% 40% 60% 80% 100% 2/2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1/2020 FvSMultiple Opportunities R DirkMüller PremiumAktien MFSMeridian Prudent Wealth Fund Oddo BHF Accugeld FvS Bond Opportunities 39 % 32 % 18 % 6 % 3% 2% 43% 32% 12% 9% 0% 4% Aktien- fonds Misch- fonds Renten- fonds Immo- bilien Geld- markt Sonstige » Vor einigen Jahren waren Videokonferenzen noch etwas Besonderes, heute macht das jeder Fünftklässler. « Kai Röhrl, Robeco VERTRIEB & PRAXIS Bestseller im Fondsvertrieb FOTO: © ALEX SCHWANDER 300 fondsprofessionell.de 3/2020