FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

Im Versicherungsbereich tritt das Unter- nehmen nicht als Makler auf, sondern als Mehrfachvertreter. „Das hat in erster Linie haftungstechnische Gründe“, sagt Lentge. „Wir bieten dennoch eine sehr breite Produktpalette an: Wir kooperieren mit mehr als 100 Versicherern, den meisten Nachhaltigkeitsbanken und allen großen Fondsgesellschaften.“ Aktuell arbeiten 15 Handelsvertreter für das Unternehmen, hinzu kommen zwei Angestellte im Vertrieb.Unterstützt werden sie aus dem gemeinsamen Backo ce der Barakiel-Gruppe mit insgesamt rund drei Dutzend Mitarbeitern. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Ecoplan " nanz 1,24 Millionen Euro Provisionserlöse, ein Plus von 12,7 Prozent zum Vorjahr. „Wir möchten unser Team deutlich aus- bauen“, sagt Marc-André Lentge. „Das Ziel lautet, pro Quartal zwei neue Berater anzu- binden.“ In Frage kämen sowohl Nach- wuchskräfte, die parallel ein Studium beim Bildungsdienstleister Going Public absol- vieren können, als auch Quereinsteiger und Berater aus dem Markt, insbesondere ehe- malige Banker. „Wir suchen Unternehmer- typen“, betont Marc-André Lentge. Mehr- stu " ge Strukturen gebe es bei Ecoplan- " nanz nicht, die Handelsvertreter agierten auf Augenhöhe. Noch sitzen die Ecoplan- " nanz-Berater allesamt im Großraum Hamburg. „Via Videoberatung betreuen wir heute schon Kunden aus ganz Deutschland“, sagt Marc-André Lentge. „Mittelfristig möchten wir aber auch mit Handelsvertretern in anderen Regionen Deutschlands Präsenz zeigen.“ Ökoworld Einen völlig anderen Ansatz als Mehr- wert und Ecoplan " nanz verfolgt Ökoworld aus Hilden bei Düsseldorf. Der Pionier der nachhaltigen Geldanlage ist heute vor allem für seine Fonds bekannt, angefangen haben die Firmengründer Alfred Platow und Klaus Odenthal 1975 aber als Ver- sicherungsmakler. Das Unternehmen ist nach wie vor als Finanzanlagenvermittler und Versicherungsmakler für Privatkunden tätig – und das im durchaus großen Stil. Fast 20 fest angestellte Berater vertreiben im Wesentlichen die fünf hauseigenen Publikumsfonds sowie fondsgebundene Rentenversicherungen, die ebenfalls mit Ökoworld-Portfolios bestückt sind. „Wenn ein Kunde eine Sachversicherung für seine Solaranlage benötigt, vermitteln wir ihm eine, aber wir forcieren dieses Geschäft nicht“, sagt Torsten Müller, der seit Anfang 2018 den Privatkundenvertrieb leitet und Mitte 2018 in den Vorstand aufrückte. Vom früher verfolgten All " nanzansatz hat sich das Unternehmen dagegen verab- schiedet. „Kfz-Versicherungen haben nun einmal per se wenig mit Nachhaltigkeit zu tun“, sagt Müller. „Und wenn wir Zahn- zusatzpolicen oder Reiseversicherungen vertreiben würden, wäre das irgendwie auch unglaubwürdig.“ Stören sich die Kunden nicht daran, dass ihnen ausschließlich die hauseigenen Öko- world-Fonds angeboten werden? „Genau diese Frage habe ich mir anfangs auch ge- stellt“, räumt Müller ein. Er arbeitete lange Jahre in leitender Funktion im Private Ban- king, wo eine breite Produktpalette als Selbstverständlichkeit gilt. „Aber das ist bei uns anders: Die Kunden kommen zu uns, weil sie Ökoworld-Fonds haben möchten. Wer ein Auto kaufen will und in eine BMW-Niederlassung geht, erwartet ja auch nicht, dort einen Mercedes angeboten zu bekommen.“ Die kleine Produktpalette habe auch in der Beratungspraxis Vorteile: „Wenn ein Kunde wissen möchte, warum ein bestimmtes Unternehmen bei uns im Portfolio liegt, können wir ihm diese Frage ganz schnell beantworten. Das wäre mit Fremdfonds kaum möglich.“ „Hofladen“ in Aussicht Aktuell betreuen die Berater ihre Kun- den fast ausschließlich telefonisch. Doch das dürfte sich bald ändern: Noch in die- sem Jahr soll im Erdgeschoss der Zentrale in Hilden die „Ökoworld-Erlebniswelt“ erö net werden. „Das ist gewissermaßen unser ‚Ho aden‘, in dem wir zeigen wer- den, was unser Unternehmen ausmacht. Dort möchten wir auch möglichst viele Kunden empfangen“, sagt Müller.Während die Kundschaft bislang höchst selten bei ihrem Berater vorbeischaut, soll langfristig jeder vierte Termin vor Ort in Hilden statt- " nden. „Ziel ist es, näher an unsere beste- henden und neuen Kunden ranzukom- men“, betont Müller. „Das Beziehungs- management ist schon ein anderes, wenn man sich persönlich kennt und nicht nur vom Telefon.“Um die Bindung zu Kunden in Hilden und aus anderen Städten zu festigen, denkt das Vertriebsteam auch über lokale Veranstaltungen nach. Für Ökoworld ist das zumindest eine halbe Rolle rückwärts: Vor der Finanzkrise, damals unter der Marke Versiko, unterhielt das Unternehmen bundesweit Filialen mit » Wir möchten unser Team deutlich ausbauen. Das Ziel lautet, pro Quartal zwei neue Berater anzubinden. « Marc-André Lentge, Ecoplanfinanz VERTRIEB & PRAXIS Finanzberatung FOTO: © ECOPLANFINANZ 328 fondsprofessionell.de 3/2020

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