FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

W ir brauchen unsere Zeit nicht in Ver- handlungen mit Banken zu verschwen- den“, kommentierte der spanische CFO und Miteigentümer eines familienge- führten Pharmaunternehmens im Gespräch mit Bellevue. Stattdessen konzentrieren sie sich auf Arbeitsplatzsicherung und Wettbe- werbsfähigkeit, um aus der Krise gestärkt her- vorzugehen. Im Hinblick auf Liquidität und Lieferfähigkeit stellt die derzeitige Krise auch Familienunterneh- men vor enorme Herausforderungen. Doch diese verfügen über Eigenschaften, dank derer sie bes- ser aufgestellt sind. Dazu zählen starke Bilanzen mit niedriger Verschuldung und der stetige Blick auf die FCF-Rendite, denn Cashflow ist de- ren Hauptfinanzierungsmittel. Diese „Lebens- hygiene“ sichert Unabhängigkeit sowohl in finan- zieller als auch in strategischer Hinsicht. Investi- tionspläne und Innovationen können fortgeführt werden, womit für die Überlebensfähigkeit und intakte Wachstumsperspektiven gesorgt ist. Die unterschiedlichen Verschuldungsniveaus vor der Krise zeigen es auf. So betrug der Net- toverschuldungsgrad (Net Debt/EBITDA) euro- päischer Firmen zirka 1,4x, während ihre Pen- dants in Amerika einen historischen Extremwert von >2x aufwiesen. Sinkt der operative Gewinn durch die Krise um mehr als 25 Prozent, werden mit großer Sicherheit Covenants gebro- chen. In Bezug auf das Verschuldungsrisiko agieren europäische Unternehmen mit mehr Vorsicht. Auch die Unternehmensgröße ist ent- scheidend, denn Small und Mid Caps zeigen sich grundsätzlich konservativer. Deutlich tiefer liegt die Leverage Ratio empirisch bei Fami- lienunternehmen, und somit zeigt der BB Entre- preneur Europe Small Fonds mit 0,2x einen deutlich geringeren Verschuldungsgrad als seine Benchmark. Nebenwerte holen auf Europäische Aktien sind verglichen mit den US-Indizes weit abgeschlagen. Daran konnte der relativ gute Umgang mit der Pandemie hier- zulande auch nichts ändern. Die massiven Stimulusprogramme seitens Regierungen und Zentralbanken bieten Aktien eine Unterstützung und haben die Märkte seit Mitte März positiver gestimmt, wobei sich eine Rotation in Neben- werte und insbesondere in angeschlagene zykli- schere Werte abzeichnet. Europäische Small und Mid Caps (ex UK) konnten seit ihrem Tief Mitte März per Ende August 48 Prozent zulegen und übertrafen da- mit den breiteren Markt um 14 Prozent. Noch ist Luft nach oben, denn außer Technolo- gie und Healthcare sind die meisten Sektoren seit Jahresanfang noch im Minus. Viel Potenzial liegt strukturell im Tech-Bereich, der vom langfristigen Trend zur Digitalisierung profitiert sowie in Aktien, die eine Antwort auf die Herausforderungen der Energiewende bieten. Als „Gewinner der Krise“ ist der Healthcare Sektor a prima vista etwas heiß gelaufen und könnte angesichts der US-Dollar-Schwäche und der erwarteten Ankündigung eines Covid-19- Impfstoffes verlieren. Dagegen könnten Indus- triewerte und Zykliker eine Wiederbelebung erfahren. Strategien im Aufwind Die beiden auf eigentümergeführte, klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen fokussier- te Strategien konnten besonders profitie-ren. Die spezifischen Eigenschaften solcher Unternehmen – starke Bilanzen und geringe Verschuldung – verliehen den Fonds in diesem Umfeld besonderen Auftrieb. So weist der BB Entrepreneur Europe Small Fonds (LU041539144) seit Jahresanfang eine Out- performance von 6,8 Prozent gegenüber dem MSCI Europe ex UK Small aus. Auch die Schweizer Nebenwertestrategie BB Entrepeneur Swiss Small & Mid (LU0631859575) hat sich gut bewährt und erzielte eine relative Outper- formance von 8,6 Prozent, gemessen an ihrer Benchmark SPIEX, und landet somit seit Jahresbeginn wie auch über ein Jahr im ersten Quartil, gemessen an ihren Peers (per 31. 8. 2020). Das beste Krisenmittel: Solide Bilanzen und tiefe Verschuldung PA R T N E R - P O R T R Ä T Wie halten sich europäische Familienunternehmen in Krisenzeiten? Birgitte Olsen, Lead Portfolio Manager der BB-Entrepreneur-Strategien bei Bellevue Asset Management, über die Chancen und Herausforderun- gen eigentümergeführter Unternehmen in der aktuellen Covid-19-Krise. NEBENWERTE-STRATEGIEN KONTAKT Bellevue Asset Management AG Seestrasse 16 8700 Küsnacht/Schweiz E-Mail: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . info@bellevue.ch Internet: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . www.bellevue.ch ANZEIGE • Foto: © Bellevue Asset Management Birgitte Olsen, Bellevue Asset Management Birgitte Olsen, CFA, Senior Portfolio Manager Aktien Europa, trat 2008 bei Bellevue Asset Management ein, wo sie die Verantwor- tung als Portfoliomanager europäische Aktien sowie für institu- tionelle Mandate innehat. Davor war sie über neun Jahre bei Generali Investments in Köln als Stellv. Leiterin für das Portfolio- management Aktien Europa zuständig. Sie hat 1992 ihr Studium in der Vertiefungsrichtung Finanz- und Rechnungswesen an der Universität St. Gallen abgeschlossen. FIRMENPORTRÄT Bellevue Asset Management sowie die in Oberursel bei Frankfurt ansässige Schwestergesellschaft StarCapital sind Teil der Bellevue Group, einer unabhängigen schweizerischen Finanzgruppe mit Sitz in Zürich und Listing an der Schweizer Börse SIX. Bellevue wurde 1993 gegründet und zählt heute mit einem verwalteten Vermögen von 10,6 Milliarden CHF zu den führenden Investmentboutiquen in den Bereichen Healthcare-Aktienstrategien, traditionelle und alternative Anlagestrategien. FONDSDATEN BB Entrepreneur Europe Small (Lux) Anlageverwalter: Bellevue Asset Management AG Lancierungsdatum: 30.6.2011 ISIN I EUR: LU041539144 Fondsvolumen per 31.8.2020: 132,7 Mio. Euro

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