FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

ment ö nete sich 2011 mit einem breite- rem Dienstleistungsspektrum nach außen. „So wurde das Kerngeschäft um das Fonds- management und die Vermögensver- waltung erweitert“, erweitert Rüttgers. Die Dorniers betreiben allerdings weiterhin ihr eigenes Single Family O ce. Wie die Quandts mit Private Equity und Knapp Voith mit Unternehmensanleihen wartet auch Do Investment mit Spezialitä- ten auf. „Einer unserer Schwerpunkte liegt auf Sachwertanlagen und hier in der Landwirtschaft“, sagt Rüttgers. „Wir erwerben mittels alternativer Investmentfonds Flächen in Rumänien und Uruguay.“ Diese würden aber nicht selbst bewirtschaftet, es werden langfristige Pächter gesucht. „Nach der Finanzkrise kam es zu einem regelrechten Ansturm auf Ackerland. Die Preise kletterten deutlich“, erläu- tert Rüttgers. „In Deutschland erscheinen die Flächen für Investoren heute meist nicht mehr attraktiv.“ Die Verwalter hatten sich daher schon früh- zeitig nach anderen attraktiven Äckern auf der Welt umgeschaut. Daneben steuert das Haus eine Handvoll Publikumsfonds. Der erste war der bereits 2007 aufgelegte Do – Absolute Return, ein defensiv ausgerichtetes Mischportfolio. „Dieser Fonds wurde sozusagen zur Keim- zelle der Idee, nicht nur für die Grün- dungsfamilie und befreundete Familien zu investieren, sondern die Dienste auch Dritten anzubieten“, berichtet Rüttgers. Auch HQ Trust legte 2012 einen eigenen Publikumsfonds auf, den HQT Global Quality Dividend. Dieser investiert welt- weit in Dividendentitel.Mit der Gründung von HQ Asset Management schufen die Quandts sogar eine eigene Investmentge- sellschaft in der HQ-Gruppe, die sich vor- wiegend an institutionelle Anleger richtet. Im Schatten bleiben Für Daniels von Knapp Voith ist die Auf- lage eines Publikumsfonds wiederum vor- erst keine Option. „Ich halte es für wenig sinnvoll, einen eigenen Fonds aufzulegen. Dabei würde immer der Verdacht mit- schwingen, dass es uns nur um Gebühren- einnahmen geht“, erläutert der Vermögens- verwalter. „Gleichwohl möchte ich es perspektivisch nicht ausschließen.“Die Ab- wicklung der Investitionen wäre deutlich einfacher und günstiger. „Aber es darf auf keinen Fall für unsere Kunden teurer wer- den“, betont Daniels. Bislang sei es seinem Haus aber sehr gut möglich, die Kunden individuell und zugleich zu günstigen Kon- ditionen zu betreuen. Trotz dieser Anreize ziehen es einige Unternehmerdynastien vor, nicht aus dem Schatten herauszutreten, schränkt Markt- kenner Werkmüller ein. „Für manche Familien käme eine Ö nung nie infrage“, so der Rechtsanwalt. „Sie be- vorzugen die Diskretion und können es sich leisten, die Strukturen nur für die eigenen Belange zu nutzen.“ Wie viele Verwalter von Familienvermö- gen es in Deutschland gibt, da- rüber kursieren nur vage Zah- len. Ein Blick ins Unterneh- mensregister hilft da nicht viel weiter. „Viele Single Family Of- ces lassen sich ohne das ent- sprechende Hintergrundwissen als solche gar nicht identi zie- ren“, erläutert Werkmüller. So wahrt die Branche Diskretion. SEBASTIAN ERTINGER FP Alexander Daniels, Knapp Voith Vermögensverwal- tung: „Es darf auf keinen Fall für unsere Kunden teurer werden.“ Gut ausgestattete Geldgeber Einen großen Teil der Familienvermögen betreuen Family Offices. Der Rest steckt in anderen Beteiligungen. Quelle:UBS /CampdenWealthGlobalFamilyOfficeSurvey2019 0 500 1.000 1.500 Schwellen- länder I Asien-Pazifik I Nordamerika I Europa Familiengesamt- vermögen Von Family Offices verwaltetes Vermögen 1.400 Mio. USD Mio. USD 861 Mio. USD Christian Stadtmüller, HQ Trust: „Über das Netzwerk einer Familie kommt früher oder später die Anfrage von Kontakten, ob sie nicht mitinvestieren können.“ VERTRIEB & PRAXIS Multi Family Offices FOTO: © HQ TRUST | BEATE HANSEN 370 fondsprofessionell.de 3/2020

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