FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2020

rangiert das von Richard Woolnough ge- steuerte Portfolio imMittelfeld. Für quantitative Bewertungen gilt aber letztendlich, dass sich mit ihnen zunächst einmal nur eine Vorauswahl aussichtsrei- cher Manager ltern lässt. Denn gute Leis- tungen in der Vergangenheit sind bekannt- lich noch keine Garantie für überragende Ergebnisse in der Zukunft. Für die genaue Einschätzung der Leistungsfähigkeit bedarf es folglich einer eingehenden qualitativen Betrachtung. Dies bietet etwa Morningstar mit dem Analystenrating, das von den Noten „Gold“ „Silber“ sowie „Bronze“ und „Neutral“ bis hinunter zu „Negativ“ reicht. Auch Scope erstellt qualitative Bewertungen – allerdings nur, wenn die Fondsgesellschaften dies be- auftragen.Das Morningstar-Analystenrating durchlief Ende vergangenen Jahres eine Runderneuerung. Die Änderung mit den wohl weitreichendsten Folgen: Bei der Be- wertung der Fonds spielen die Gebühren deutlich stärker hinein. Die Noten können nunmehr je nach konkreter Kostenbelas- tung von Anteilsklasse zu Anteilsklasse un- terschiedlich ausfallen. Ungleiche Behandlung „Seit Anfang November 2019 wird beim Ratingprozess vereinfacht gesagt zunächst das Outperformancepotenzial einer Strate- gie ohne Einbeziehung der Kosten einge- schätzt“, erläutert Morningstar-Experte Ali Masarwah die Änderungen. „Im zweiten Schritt werden die Kosten vom ermittelten Outperformancepotenzial abgezogen, und zwar Fondstranche für Fondstranche.“ Bei den günstigen Anteilsklassen sei die zu er- wartende Mehrrendite mit einer höheren Wahrscheinlichkeit positiv als bei teuren Tranchen. Fast durchgängig weisen für Privatanleger o ene Anteilsklassen höhere Gebühren auf als die institutionellen Inves- toren vorbehaltenen Tranchen. „Diese Ungleichbehandlung von Investoren ist jammerschade“, meint Masarwah. Die Umstellung wirbelte die Noten der Fonds gehörig durcheinander. So über- wiegt bei der Ratingübersicht der nach Klaus Kaldemorgen, DWS: Der Altmeister der Finanzmärkte überzeugt Fondsanalysten mit seinem im Grundsatz soliden Risikomanagement. Die Größten legen weiter zu Auf die größten 30 VV-Fonds entfällt fast die Hälfte des Markt- volumens – mit steigender Tendenz. Quelle:MMDAnalyse&Advisory |Stand:31.7.2020 0% 20% 40% 60% 80% 100% 2020 2017 Volumenanteil Top-30-VV-Fonds Rest 49 % 47 % Leistungsunterschiede Vermögensverwalter warten im MMD-Ranking oft nur mit Ein-Sterne-Fonds auf. Banken bieten meist Mittelmaß. *über5Jahre |Quelle:MMDAnalyse&Advisory |Stand:31.7.2020 0% 5% 10% 15% 20% 25% Unabhängige Vermögensverwalter Verteilung des MMD-Ratings* nach Anbietergruppen Asset Manager und Versicherer Banken Daniel Ivascyn, Pimco: Der Investmentchef der Allianz-Tochter und sein Team punkten mit guter Performance, aber nicht immer bei den Kosten. MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds FOTO: © ELKE MAYR, WOLF HEIDER-SAWALL 92 fondsprofessionell.de 3/2020

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